Freitag, 30. Mai 2014

Album-Vorstellung: Papercuts "Life Among The Savages"

Jason Robert Quever alias Papercuts
Der Scherenschnitt - Kunstform oder Kinderbastelei? Weder noch! Papercuts ist das Projekt des amerikanischen Singer Songwriters Jason Robert Quever. Mit der notwendigen Fingerfertigkeit, die es auch für das Verarbeiten von Papier hin zum Schattenriss braucht, macht sich das in San Francisco ansässige Multitalent regelmäßig an die Arbeit, um das Beste aus Folk, Dream Pop und Indie miteinander zu verknüpfen. Wie gut ihm dies gelingt, zeigen die fünf bisher erschienenen Alben von Papercuts. Allesamt sind sie Platten, die sich perfekt dazu eignen, ein Refugium des Müßiggangs zu erschaffen, in welchem es sich an verregneten Sonntagen besonders leicht aushalten lässt. Ab ins Bett, Welt aus und Musik an. Stunde um Stunde vergeht schließlich wie im Fluge, während die sanften Melodien Quevers aus den Lautsprechern der heimischen Anlage schallen. "Life Among The Savages", das neuste Werk des kalifornischen Erfolgsgaranten, möchte nun da anknüpfen, wo "Fading Parade" 2011 aufhörte.


"Life Among The Savages"
"Life Among The Savages" ist keine Offenbarung, was Innovation oder Extravaganz angeht, nur scheint Quevers mit den neun Songs auch keineswegs darauf abgezielt zu haben, das akustische Rad neu zu erfinden. Im Gegenteil. Genüsslich springt er auf den Zug retroesker Vernarrtheit auf, der momentan eh durch sämtliche Genres rollt. Anders als viele weitere Passagiere besitzt der Musiker und Produzent dabei jedoch das Geschick, seinen eigenen Fingerabdruck zu hinterlassen. Wenn er und seine dann und wann wechselnden Papercuts-Kollegen zu Gitarre, Schlagzeug, Piano oder Synthesizer greifen, dann tun sie dies mit tiefster Gelassenheit. Genau diese durchzieht auch Stücke wie "New Baby", "Family Portrait" oder "Easter Morning". "Life Among The Savages" ist wie ein von der Sonne beschienenes Haus, dessen Türen und Fenster weit offen stehen, sodass der Wind seicht durch die einzelnen Zimmer ziehen und den Duft frischer Blumen und Gräser mit hineintragen kann. Auch das titelgebende Stück entsendet Schwingungen voller Wärme und Innigkeit und fungiert ganz wunderbar als Vertreter seiner Brüder und Schwestern.



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