Freitag, 29. August 2014

Album-Vorstellung: Jennie Abrahamson "Gemini Gemini"

© by Paulina Persson
Musik aus dem hohen Norden ist oft rau und kantig. Die dort ansässigen Künstler scheinen es zu lieben, mit ihren Stücken einem ganz eigenwilligen, unbändigen Stil zu folgen, der durchaus schon mal dazu führen kann, dass man sich als Hörer völlig überfordert fühlt - als stünde man beispielsweise vor einem riesigen Eisberg und wisse nicht, wie man diesen umgehen, geschweige denn, bezwingen könne. Etwas anders verhält es sich da mit den Kompositionen der Schwedin Jennie Abrahamson. Durchflutet von Licht und Wärme werden diese zu einer Art seidenem Schal, der auf der Reise durch den Winter Gemütlichkeit spendet. Binnen weniger Jahre schaffte es die hübsche Sängerin, sich einen Namen in ihrer Heimat und dem angrenzenden Ausland zu machen. Jüngst reiste sie dann im Gepäck von Altrocker Peter Gabriel um die ganze Welt und hinterließ vielerorts einen bleibenden Eindruck. Mit "Gemini Gemini" veröffentlicht Jennie Abrahamson heute ihr bereits viertes Studioalbum, das im Zyklus eines ganzen Jahres entstand, und mit Ane Brun, Nina Kinert, Linnea Olsson und dem Produzenten Johannes Berglund, ein paar recht prominente Mitwirkende vorweisen kann.

Schneeflocken, die sich im Spiel der Sonnenstrahlen brechen, zarte Wellen auf einem ruhenden Weiher, ein Reh, das vorsichtig durch das knackende Unterholz springt - "Gemini Gemini" beschwört zahlreiche Bilder herauf, die in eine Szenerie geleiten, bei der jeder einzelne Atemzug in der Stille zu vernehmen ist. Die Produktion von Songs wie "Snowstorm", dem gleißenden "Dance With Me" oder "Lake Geneva" veranlasst dazu, sich mit dem Phänomen der Perfektion auseinandersetzen zu müssen - so glatt, so makellos wirken die Oberflächen der Stücke. Jedoch, ohne dabei gefällig zu sein. Jennie Abrahamson gelingt es, eine akustische Nische zu besetzen, deren Existenz überhaupt nicht bekannt war. Unverblümt stellt die Songwriterin dramatische Einflüsse der Eighties ("Phoenix", "Wolf") neben vor sich hin rieselnde Dreampop-Texturen ("Entity", "Wild Is The Heart") und traditionellere Impulse ("The War", "Let's Have A Child"). Die Koexistenz von Minimalismus und Opulenz hat man in dieser Form selten gehört. Und das scheint Jennie Abrahamsons Erfolgsrezept zu sein. "Gemini Gemini" wagt eine Romanze mit dem Kitsch, ohne sich jedoch von ihm überwältigen zu lassen. Pop 2.0.


Mittwoch, 27. August 2014

Gewinnspiel: Cold Specks - Neuroplasticity

© by Christine Burkart
Mit ihrem Debütalbum "I Predict A Graceful Expulsion" machte Al Spx alias Cold Specks 2012 erstmals von sich reden. Düstere Kompositionen, eine markerschütternde Stimme und der Hauch von Unnahbarkeit kennzeichneten das Erstlingswerk der damals in Groß Britannien lebenden Kanadierin. Sowohl Presse als auch Konsumenten nahmen "I Predict A Graceful Expulsion" gleichermaßen respektvoll entgegen. Doch damit nicht genug. Auch Musikerkollegen wie Moby und die US-Rocker Swans konnten es kaum abwarten, mit Cold Specks zu arbeiten und luden sie als Gastsängerin auf ihre letzten Releases ein. Für die Songwriterin galt es in der Folge also nichts anderes zu tun, als den vielen Gelegenheiten zu folgen, die sie schließlich auch zur Produktion ihrer neuen Platte "Neuroplasticity" führten.
2014 ist Al Spx zurück in ihr Heimatland, genauer gesagt in die Stadt Montreal, gekehrt - weil es dort wärmer und weniger erdrückend sei als im verregneten London, berichtet die gebürtige Ostafrikanerin Kultmucke in einem exklusiven Interview. Und tatsächlich profitieren auch die zehn Songs auf "Neuroplasticity" von dieser persönlichen Entscheidung und beeindrucken durch eine neuartige fiebrigere Aura.

Wirkten die Tracks auf "I Predict A Graceful Expulsion" noch recht karg und ungeschliffen, beweist Cold Specks auf "Neuroplasticity", dass sie auch völlig anders kann. Genauso auf den Punkt, aber gleichzeitig wesentlich satter in Klang und Ausstrahlung, kommen Stücke wie "A Broken Memory" oder das weitläufige "Bodies At Bay" daher. Von ihrem morbiden Charme, der einst in der Veröffentlichung des Videos zur Single "Hector" gipfelte, hat Cold Specks dabei nichts eingebüßt. Noch immer durchzieht das Motiv der Vergänglichkeit ihre Songs und verwandelt selbst optimistischere Nummern wie "A Quiet Chill" spätestens mit dem Refrain in dröhnende Grabeshymnen. Unterstützung bekommt die 26-Jährige dabei auch von Michael Gira, Frontmann der bereits erwähnten Gruppe Swans. Bei den Titeln "Exit Plan" und dem souligen "A Season Of Doubt" gesellt sich seine nicht minder ausdrucksstarke Stimme zu der von Cold Specks - selten kann man als Hörer einem besseren Duo infernale lauschen. Doch auch "Absisto" oder das stürmisch hin- und herschaukelnde "A Fromal Invitation" brennen sich förmlich in das Gedächtnis ein, wenn man sie erst einmal vernommen hat.
"Neuroplasticity" setzt die richtigen Akzente, entfaltet sich in spannender Art und Weise und darf als großartiges zweites Album einer aufstrebenden Künstlerin gefeiert werden!



Um abschließend ein CD-Exemplar von Cold Specks neuem Album, sprich "Neuroplasticity", zu ergattern, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.

Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff "Cold Specks" an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 31.08.2014.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall.
Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!

Weitere Infos zu Cold Specks und dem Album "Neuroplasticity" gibt es hier:
Offizielle Website | Facebookseite | Soundcloud-Account | Interview bei Kultmucke

Freitag, 22. August 2014

Album-Vorstellung: The New Pornographers "Brill Bruisers"

© by Beggars Group
Kaum zu glauben, dass es eine Band wie The New Pornographers wieder und wieder schafft, sich zu treffen und ein Album aufzunehmen. Warum ist das erstaunlich? Nun, die einzelnen Mitglieder der New Pornographers sind allesamt viel beschäftigte Musiker, die erfolgreiche Solokarrieren verfolgen, beziehungsweise darüber hinaus in zahlreiche weitere Projekte verwickelt sind. Da wäre zum einen Frontmann, Sänger und Songwriter Allan Carl Newmann, der in den Neunzigern mit der Gruppe Zumpano erste Erfolge feierte und seitdem kaum noch aus der kanadischen Indieszene wegzudenken ist. Er ist der Dreh- und Angelpunkt der New Pornographers und sorgt regelmäßig dafür, dass sich seine Supergroup gemeinsam im Studio versammelt. Neben ihm sind es dann allem voran aber auch Daniel Bejar, das Gesicht hinter Destroyer, und die Königin des Alternative Country, Neko Case, die The New Pornographers zu einem der beliebtesten Power-Pop-Exporte gemacht haben. Zusammen mit ihren Kollegen Kathryn Calder, John Collins, Kurt Dahle, Todd Fancey und Blaine Thurier veröffentlichen sie heute ihr sechstes Werk, das den Namen "Brill Bruisers" trägt.

"Brill Bruisers" steckt, genau wie seine Vorgänger, voller Euphorie und Energie. Eine Platte, die Kummer und Sorgen binnen weniger Takte wegbläst, und stattdessen optimistisch zum Tanz in die Zukunft bittet. Das titelgebende Eröffnungsstück "Brill Bruisers" beispielsweise, mit seinen eingängigen Chorgesängen und rockigen Beats, schafft es, den Hörer in einen bunten Rausch aus Tönen und Farben zu versetzen, der dann auch während der weiteren zwölf Tracks nicht enden möchte. Die neue Scheibe der New Pornographers ist rastlos, schnell und kurzweilig. Selbst vermeintliche Balladen wie das liebliche "Spidyr" oder "Champions Of Red Wine" können sich der Betriebsamkeit von "Brill Bruisers" nicht entziehen und schließen sich, selbst wenn es ihre Anfänge nicht unbedingt vermuten ließen, schon kurze Zeit später dem wütenden Soundfeuerwerk an, das charakteristisch für dieses Album ist. The New Pornographers mögen älter geworden sein - dürften mittlerweile vielleicht sogar als Rentner der Branche bezeichnet werden - aber dass ihre jüngeren Mitstreitern sie einholen könnten, brauchen sie dennoch nicht befürchten. Und zwar Dank der einzigartigen Harmonie, die das Oktett von jeher auszeichnete.



Mittwoch, 20. August 2014

Gewinnspiel: Ocoeur "A Parallel Life"

© by Franck Zaragoza
Ein Klicken, ein Knirschen, ein Rascheln, ein Dröhnen - die Musik des Franzosen Franck Zaragoza alias Ocoeur ist durchzogen von Geräuschen und Effekten, die sich harmonisch an tiefschürfende Melodien anschmiegen und mit ihnen gemeinsam durch den Klangkosmos segeln. In seinen Stücken vereint der IDM-Musiker Gefühle von Weite und Begrenztheit, von Wärme und Kälte, von Glück und Trauer. Was konträr zueinander schien, erfährt in Ocoeurs Kompositionen eine Revision in seiner Ausrichtung. Auf den Hörer wartet eine neue Wirklichkeit, eine übergeordnete Existenz von Harmonie und Einklang. Nachdem er bereits zwei Alben ("Light As A Feather" und "Les Hommes Ne Savent Pas Voler") sowie die EP "Memento" (2013) auf den Markt gebracht hat, erschien im Juli 2014 mit "A Parallel Life" das neuste Werk des Soundkünstlers.

Episch, magisch, rätselhaft - Ocoeurs "A Parallel Life" ist vieles, nur nicht eindimensional. Tracks wie das phänomenale "North", das sich mit aller Wucht einem atemberaubenden Finale entgegenkämpft, oder das titelgebende "A Parallel Life", welches generelle Songstrukturen komplett infrage stellt und immer wieder Fahrt aufnimmt, um dann abrupt abzubremsen, geben Einblick in ein eigenwilliges akustisches Verständnis. Ocoeur löst sich mutig von den bewährten Prinzipien des Liedaufbaus und folgt stattdessen seinen Instinkten und seiner Neugier. Das führt ihn an den Rand der Unendlichkeit ("Beyond Infinite"), lässt ihn entlang der Sterne wandern ("Universe") und schließlich ausgezehrt zur Ruhe kommen ("Red"). Neun Tracks, Tausende Stimmungen. "A Parallel Life" hält für Freunde von Bonobo ebenso viel bereit wie für passionierte Soundtrack-Liebhaber. Magnifique!



Um eins von zwei CD-Exemplaren des neuen Oceour Albums, sprich "A Parallel Life", zu ergattern, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.

Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff "Ocoeur" an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 24.08.2014.
Die Ermittlung der Gewinner erfolgt per Zufall.
Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!

Weitere Infos zu Ocoeur und dem Album "A Parallel Life" gibt es hier:
Facebookseite | Soundcloud-Account | Feature bei Kultmucke
 

Freitag, 15. August 2014

Album-Vorstellung: Chorus Grant "Space"

© by Esben Boeg Jensen
Dänemark hat viel zu bieten. Aus musikalischer Sicht vor allem das großartige Label Tambourhinoceros Records. Seit 2009 begeistert die Plattenfirma mit einem ausgezeichneten Künstlerkatalog, welcher unter anderem Acts wie 4 Guys From The Future oder Treefight For The Sunlight beinhaltet. Mit Chorus Grant kam Anfang dieses Jahres ein Musiker hinzu, der durch von Americana und Folk beeinflusste Kompositionen zu begeistern weiß. Nahtlos reiht sich der adrette Songwriter damit in die Firmenpolitik von Tambourhinoceros ein, innerhalb derer gern auf die Verbindung aus psychedelisch-angehauchten Klängen und ausgefallenen Stimmen gesetzt wird. Von Chorus Grant alias Kristian Finne Kristensen war das Label wohl derart beeindruckt, dass der Sänger 2014 gleich zweimal in Erscheinung treten darf. Zum einen als fünfzig Prozent des Duos Cancer, dem auch When Saints Go Machines Nikolaj Manuel Vonsild angehört, und zum anderen eben als Solokünstler. Bevor am 29.09. Cancers einzigartige "Ragazzi"-EP international erscheinen wird, zeigt Chorus Grant nun erst einmal, was er im Alleingang zu bieten hat. "Space" heißt sein Debüt.

"Space" ist ein Album voller Metaphern - sowohl lyrisch als auch soundtechnisch. Kristensens Liebe für amerikanische Filme und Orte ist darauf genauso präsent wie die Auseinandersetzung mit Phänomenen des Alltags. So wandert er in seinen Texten gedankenversunken über den Mulholland Drive, findet sich zwischen Wolkenkratzern wieder, begutachtet wartende Taxikolonen oder gesteht der menschlichen Zweisamkeit den Platz zwischen den Zeilen zu. Anders als viele andere Songwriter-Platten nimmt sich "Space" dabei zwar auch etwas zurück, kann aber gleichzeitig durch seine vielen schönen Klangspielereien begeistern, die auf Albumlänge wie kleine Zahnräder ineinader haken und den Zuhörer behutsam durch die dreizehn Stücke des Albums geleiten. Vom paralysierenden Opener "O Everyone" über das dunkel glühende "Present Day Sky", das Chorus Grant selbst übrigens als eine Art verzerrte Reflexion der Eagles bezeichnet, bis hin zum finalen "Reaching", einem Lovesong.



Mittwoch, 13. August 2014

Gewinnspiel: James Yorkston "The Cellardyke Recording And Wassailing Society"

© by Steve Gullick
Manche Platten schlagen ein wie Bomben - laut, gewaltig und mit Nachdruck. Die von James Yorkston gehören wohl eher nicht dazu. Es sind vielmehr leise Werke, die sich unaufdringlich, und oft durch die Hintertür, Eintritt in das Gefühlsleben ihres Publikums verschaffen. Nachdem sich der Schotte in den unterschiedlichsten Bandformationen ausprobiert und wiedergefunden hatte, veröffentlichte er 2002 einen ersten Tonträger als Solokünstler. "Made Up Country" sollte dabei allerdings nur der Anfang einer erfolgsversprechenden Karriere sein. Heute, im Jahre 2014, erscheint mit "The Cellardyke Recording And Wassailing Society" bereits das achte Studioalbum Yorkstons, und für dieses arbeitete der Songwriter sehr eng mit ein paar durchaus bekannten Gesichtern der britischen Musikszene zusammen: Alexis Taylor (Hot Chip), KT Tunstall oder Johnny Lynch alias The Pictish Trail, um an dieser Stelle nur ein paar Namen zu nennen.


Wenn man dies berücksichtigt, kann man dann bei "The Cellardyke Recording And Wassailing Society" überhaupt noch von einer Soloplatte sprechen? Nun, das kommt ganz auf den Blickwinkel an. Texte und Melodien stammen, mit einer einzigen Ausnahme, nämlich dem finalen "You & Your Sister", allesamt aus der Feder Yorkstons, so viel steht fest. Nur außer bei eben diesem Stück, das Yorksten übrigens mit seinem Handy aufnahm und bearbeitete, ist der rothaarige Sänger fast nie alleine zu hören. Allem voran ist es KT Tunstall, die ihn bei dreizehn der insgesamt sechzehn Tracks auf "The Cellardyke Recording And Wassailing Society" gesangstechnisch begleitet und gleichsam in perfekter Harmonie mit ihrem Kollegen mitschwingt. Aber auch Alexis Taylor, der zudem als Produzent des Albums fungierte, webte sich in nahezu jeden Song der Scheibe mit ein - sei es durch seine Stimme, die Unterstützung durch Synthesizer oder das Einspielen anderer Instrumente.
Soundtechnisch ist "The Cellardyke Recording And Wassailing Society" also eine weiche Patchworkdecke, deren roter Faden freilich von Yorkston ausgesucht und als Verbindung zwischen den einzelnen Fetzen festgezurrt wurde. Mit Nummern wie dem folkigen "Fellow Man", dem melancholischen "Broken Wave (A Blues For Doogie), einer Hommage an seinen verstorbenen Bassisten Doogie Paul, oder heiteren Stücken wie "Great Ghosts" gedenkt James Yorkston der Ursprünglichkeit handgemachter Musik und verdeutlicht einmal mehr deren simple Schönheit.



Um ein CD-Exemplar von James Yorkstons neuem Album, sprich "The Cellardyke Recording And Wassailing Society", zu ergattern, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.

Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff "James Yorkston" an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 17.08.2014.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall.
Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!

Weitere Infos zu James Yorkston und dem Album "The Cellardyke Recording And Wassailing Society" gibt es hier:
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Freitag, 8. August 2014

Album-Vorstellung: FKA twigs "LP1"

 © by Dominic Sheldon
Wo es doch aktuell so aussieht, als würde die Dreampop-Prinzessin Grimes heftigst an ihrem eigenen Thron sägen, indem sie ihr Gefolge zunehmend mit der Veröffentlichung flacher, Mainstream tauglicher Tracks vergrault, braucht es eventuell ein neues Gesicht an der Spitze des elektrifizierten Klangreiches. Und so tritt eine junge Britin, mit spanisch-jamaikanischen Wurzeln, gerade rechtzeitig auf den Plan. FKA twigs (formally known as twigs) erweckt den Anschein, ein humanoides Astralwesen zu sein, das mit der letzten Sternschnuppe auf die Erde gestürzt ist und seitdem durch seine Andersartigkeit von sich reden macht. Glaubt man allerdings Pressetexten und Interviews, wuchs FKA twigs als Tahlilah Barnett im verschlafenen Gloucestershire, einer ländlichen Region im Westen Englands, auf. Schüchtern soll sie gewesen sein. Heute hingegen wirkt sie als multimediales Kunstobjekt recht extrovertiert, hat sich in gut verknüpftes Netzwerk integriert und sich mithilfe ihrer ersten beiden EPs "EP1" (2012) und "EP2" (2013) einen festen Stand im aktuellen Musikgeschehen verschaffen können. Genau der richtige Moment, um ein Debüt nachzuschieben. Dieses trägt - wie sollte es auch anders sein - den Titel "LP1".


Wie klingt die Moderne? FKA twigs beantwortet diese Frage auf "LP1" mit einem bunten Potpourri aus Electro, Dreampop, R'n'B und Trip-Hop. Die Akzente, die die 26-Jährige dabei auf ihrer ersten LP setzt, wechseln von Song zu Song und verleihen dem Album insgesamt einen frischen, unverbrauchten Charme. Während der Opener "Preface" oder das atemberaubende "Closer" noch futuristischen Sirenengesängen à la Julia Holter frönen, enthüllen "Lights On" oder "Two Weeks" eine pulsierende Laszivität, die klar in Richtung Soul deutet. Dubstep und Downtempo infiltrieren derweil Nummern wie "Pendulum" oder "Kicks", wohingegen "Numbers" die Weitläufigkeit experimenteller Sounds erkundet. Auch FKA twigs Stimme durchläuft innerhalb der zehn Stücke der Platte manch interessante Metamorphose. Durch punktuell eingesetzte Verzerrungen und eine generell recht breite Range bedient die Sängerin eine tiefe Vollmundigkeit ebenso gekonnt, wie die sphärischen Höhen, die bei "Hours" zu vernehmen sind.
Vielleicht reicht "LP1" noch nicht an die Genialität eines "Visions" von der bereits erwähnter Kanadierin Grimes heran, doch hat FKA twigs mit diesem Album den Sicherheitsgurt angelegt, um bei der nächstmöglichen Gelegenheit auf die Überholspur zu wechseln.




Mittwoch, 6. August 2014

Gewinnspiel: Land Observations "The Grand Tour"

 © by Phil Coy
Viele Wege führen nach Rom - manchmal auch musikalische. Nachdem James Brooks alias Land Observations 2012 mit "Roman Roads IV-XI" ein recht unkonventionelles Solo-Debüt ablieferte, das auf auditiver Ebene versuchte, ausgewählte Straßen des antiken Römischen Reichs abzuschreiten, wagt sich der ehemalige Appliance-Gitarrist nun erneut auf einen Ritt durch die Geschichte und gleichsam auf deren holprige Pflasterwege. Thematisch basiert sein Zweitwerk "The Grand Tour" nämlich auf jenen großen Reisen, die sich vorrangig der heranwachsende britische Renaissance-Adel leistete, um Europa in seiner Gänze kennenzulernen. Sozusagen als letzter Ausflug, bevor der Ernst des Lebens seine Ketten anlegen würde. Zahlreiche Reisetagebücher und Briefe dokumentieren, auch noch Jahrhunderte später, die Erlebnisse jener Weltenbummler. Überträgt man das beschriebene Phänomen in die Neuzeit, so kommt man schnell zu dem Schluss, dass die Grand Tour auch heute noch von brisanter Aktualität ist. Zwar nutzen Jugendliche und junge Erwachsene nicht mehr Kutsche und Pferd, um den Globus zu erkunden, doch sind auch sie oft auf der Suche nach neuen Perspektiven im Ausland. Land Observations neues Album liefert nun die adäquate Untermalung für das Aufbrechen in eine ungeahnte fremde Zukunft.


Sanfte Mantras, begleitet von einem leisen Optimismus und der Vorfreude auf die sich ankündigenden Erlebnisse, durchziehen die acht Stücke auf "The Grand Tour". Die musikalische Reise, auf die Brooks seine Hörer schickt, kennt dabei viele Facetten, wenngleich diese allesamt in einem recht hellen Klangspektrum angesiedelt zu sein scheinen. Vom Verlassen des englischen Königreichs ("On Leaving The Kingdom For The Well-Tempered Continent") bis hin zur finalen Rückkehr nach Ravenna ("Return To Ravenna") beleuchten Land Observations Melodien zahlreiche von Euphorie geküsste Augenblicke. Es ist ein wenig, als hätte Brooks nachträglich seine Version des Soundtracks zu Sofia Coppolas "Marie Antoinette" eingereicht - erinnern seine Gitarrenkompositionen doch stark an Windsor For The Derby oder The Radio Dept.
Als wahrer Allrounder entwickelte der Künstler Brooks, begleitend zu dem akustischen Output von "The Grand Tour", ein ebenso stimmiges visuelles Konzept. In der Folge sind sowohl Cover als auch Booklet des Albums vom gleichen sensiblen Minimalismus beherrscht, der auch "From The Heights Of The Simplon Pass" oder "The Brenner Pass" ihr Leben einhaucht.





Alles neu macht der August - und zwar auch unser Gewinnspiel. Weiterhin gibt es dabei zwei Wege, um das jeweils vorgestellte Album, sprich in diesem Fall Land Observations "The Grand Tour", zu ergattern. Allerdings sehen diese nun wie folgt aus.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.

Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff "Land Observations" an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 10.08.2014.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall.
Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!

Weitere Infos zu Land Observations und dem Album "The Grand Tour" gibt es hier:
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