Montag, 19. Mai 2014

Klassiker der Woche Nr. 97

Mark Oliver Everett alias E
Mark Oliver Everett alias E hat bewegte Zeiten hinter sich. Sein bisheriger Lebensweg ist mit zahlreichen Stolpersteinen gepflastert, doch findet der heute 51-Jährige stets Halt und festen Boden in der Musik. Als Kind ist es vor allem seine Schwester Elizabeth, beziehungsweise deren Neil Young Platten und Gitarre, die den noch jungen Oliver faszinieren. Schnell greift er selbst zu allerhand Instrumenten und probiert sich aus. Es folgen erste Promotapes und schließlich auch zwei Alben, die der aufstrebende Künstler unter seinem Pseudonym E veröffentlicht. Während einiger Auftritte im Vorprogramm von Tori Amos holt sich Everett schließlich mit Jonathan „Butch“ Norton Verstärkung ins Boot. Die beiden Männer verstehen sich gut und gründen 1995, zusammen mit Tommy Walter, die Band Eels. Kurz vor dem Erscheinen ihres Debüts "Beautiful Freak" (1996) nimmt sich Everetts Schwester das Leben und gleichzeitig wird bei seiner Mutter Krebs diagnostiziert. Die Welt gerät für E ins Wanken und "Electro-Shock Blues" (1998) darf als Verarbeitungsstrategie und Hilfe zur Selbsthilfe verstanden werden. Finstere Texte und traurige Melodien begleiten die Platte und erst "Daisies Of The Galaxy" (2000) verweist auf den sprichwörtlichen Lichtstreifen am Horizont. Wesentlich erhellender zeichnen Songs wie die akustische Fliegenklatsche "Flyswatter", die auch unser heutiger Klassiker der Woche ist, ein farbenfroheres Bild als die Tracks auf den Vorgängeralben. Everett selbst sagt dazu, dass wenn "Electro-Shock Blues" ein Anruf inmitten der Nacht darstelle, den die Welt nicht beantworten wolle, "Daisies Of The Flaxy" hingegen der Weckruf sei, der dir verkünde, dass dein wunderbares Frühstück fertig wäre. Nach über zwei Dekaden im Geschäft hat sich E einen stattlichen Namen in Branchen- und Fankreisen machen können. Auch wenn seine Eels sich dabei durch eine recht unbeständige Personalpolitik auszeichnen, ist es vor allem Es Kreativität, die das Projekt wieder und wieder zum gefeierten Liveact werden lässt. Bei seinen Shows sorgt der Amerikaner nämlich stets dafür, dass sein Backkatalog im Stil der neusten Veröffentlichung aufgeführt wird. So durchlaufen seine Stücke eine interessante Entwicklung und auch "Flyswatter" klingt heute ganz anders als vor vierzehn Jahren.

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