Sonntag, 27. Januar 2013

Albumvorstellung + Gewinnspiel: Everything Everything "Arc"

Everything Everything
Seit 2007 gibt es Everything Everything. Die britische Band, bestehend aus Jonathan Higgs, Jeremy Pritchard, Michael Spearman und Alex Robertshaw, veröffentlichte ihre ersten drei EPs "Suffragette Suffragette", "Photoshop Handsome" und "MY KF, UR BF" ausschließlich auf Vinyl. Erst mit ihrem Album "Man Alive" (2010) debütierten sie gleichsam auch auf dem Medium Compact Disc, sprich der CD. Im selben Jahr schafften sie es dann auch direkt auf die begehrte Hitlist der BBC "Sound of...". Kein Wunder, dass "Man Alive" sich daraufhin besser als je zuvor verkaufte und die Band zum gern gesehenen Gast auf den Bühnen Europas machte. Ferner noch in jenen erlauchten Kreis an Auserkorenen zu gelangen, die potenziell eine Chance auf den vielleicht wichtigsten Musikpreis Großbritanniens, den Mercury Prize, haben, setzte dem Hype um Everything Everything, 2011 kurzzeitig die Krone auf. Gewonnen haben sie jenes Kronjuwel der Musikbranche am Ende zwar nicht, dennoch kann man rückblickend mit gutem Gewissen von einem wirklich erfolgreichen Karrierestart sprechen. Und irgendwie ist das auch alles gar nicht so verwunderlich, denn bei dem Quartett von der Insel handelt es sich um ehemalige Studenten der Musikwissenschaften. Manchmal zahlt sich Bildung und die geschulte Auseinandersetzung mit einer Materie, in diesem Fall der Musik, dann eben doch aus. Auch wenn dem Quereinsteigen ohne wirkliche Basis, immer dieser magische Hauch von echter Kreativität anhaftet.

Arc
Mit ihrem zweiten Album "Arc" spannen Everything Everything nun erneut den Bogen in Richtung postmoderner Indiesounds. Und das ziemlich konsequent. "Arc" bietet dem Hörer all das, was zu einer guten Platte gehört: Innovation, Facettenreichtum und eine ganz eigene Note. Sogar gleich mehrere, die sich zu Songs wie "Torso Of The Week", "Feet For Hands" oder "Armourland" zusammensetzen. Als Mischung aus den umfeierten Alt-J und den Urgesteinen der Bloc Party, kann man Everything Everything vielleicht ganz treffend beschreiben. Tatsächlich wird man diese einmal aufgekommene Assoziation dann ganz schlecht wieder los, wenn man sich näher mit der Platte befasst. Besonders der Vergleich mit Alt-J wird geradezu übermächtig und teilweise gerät man ins Rätseln, ob es sich hier nicht eventuell um den etwas rockigeren Zwilling von "An Awesome Wave" (Anmerkung: Debut von Alt-J) handeln könnte. Tatsächlich weisen beide Bands unheimlich viele Gemeinsamkeiten auf. Vier Mitglieder, die allesamt künstlerische Studiengänge absolviert haben, hohe androgyne Kopfstimmen, die im Vordergrund der Kompositionen stehen,  interessante Neo-Psychodelia-Klanggebilde als Grundgerüste ihres Schaffens und letzten Endes auch noch die Herkunft England. Jetzt könnte man mutmaßen, dass da eine der Bands einfach die Gunst der Stunde genutzt hat, um zum Abklatsch der anderen zu werden. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Immerhin gibt es so etwas wie eine Koevolution auch im musikalischen Sinne. Zudem zeigen Tracks wie "Duet" oder "Feet For Hands", dass Everything Everything wesentlich rauer und gitarrenlastiger sind als die oft in sanfter Melancholie zergehenden Alt-Jler. Nichts desto trotz sollten Fans von Alt-Js "Taro" sich einmal "Kemosabe" zu Gemüte führen und wer seine Tränen bei "Matilda" nur schwer zurückhalten konnte, wird auch bei Everything Everythings "The Peaks" mit einem Kloß im Hals kämpfen müssen. Sehen wir es doch einmal positiv. Wenn man das eine mochte, hat man nun die Chance, das andere lieben zu lernen.
"Arc" überzeugt auf ganzer Linie, weil es sich dabei um ein experimentelles, unkonventionelles Album handelt. Von "Cough Cough" laut eröffnet, ermöglicht die Scheibe auf ihremWeg mehrere Möglichkeiten sich als Hörer in Melodien oder Stimmungen zu verlieren. Ob auf einem Meer aus Tränen segelnd beim titelgebenden, dennoch wassersicheren "Arc" oder final doch auf dem Tisch tanzend bei "Don't Try", bleibt dabei jedem selbst überlassen.

 

Nun bedanken wir uns bei Sony Music, die uns ein Exemplar von "Arc" zur Verfügung gestellt haben, damit wir es verlosen können. Dieses Mal sollt ihr uns mitteilen, welche zwei Bands euch in den Kopf kommen, wenn ihr an ähnliche Sounds denkt. Mitteilen könnt ihr uns dies über eine der viel genannten, beiden Wege.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 27.01.2013 mit eurer Idee kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit dem Betreff "Everything Everything" und eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Bis einschließlich kommenden Dienstag, den 29.01.2013, habt ihr Zeit mitzumachen. Unter allen, die sich bis dahin am Gewinnspiel beteiligt haben, wird am Folgetag zufällig ein Gewinner ausgelost. Wir wünschen viel Glück!

Mehr zu Everything Everything findet ihr hier:

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