Sonntag, 20. Januar 2013

Album-Vorstellung: The Bony King Of Nowhere "The Bony King Of Nowhere"

Bram Vanparys
Der Belgier Bram Vanparys zählt die Platten von Radiohead zu seinen musikalischen Lieblingen. Alle Songs des 2003 erschienen "Hail To The Thief" der Band, tragen nicht nur einen, sondern gleich zwei Namen im Titel. So steht in der Tracklist hinter dem Song "There There" die Bezeichnung "The Boney King Of Nowhere" in Klammern. Um ein E erleichtert, nahm sich Vanparys dessen an und verwendete die Worte fortan als Künstlernamen. Als er dann unter dem Pseudonym The Bony King Of Nowhere im November 2011 bereits sein zweites Album "Eleonore" der Öffentlichkeit präsentierte, verriet er, dass er auch den Nachfolger schon so gut wie fertig habe. Nachdem die Studioarbeiten zu "Eleonore" abgeschlossen waren, saß Vanparys in einer schönen, lauen Sommernacht an seiner Gitarre. Von der Muse geküsst, entstanden in jenen Abendstunden, die Grundzüge von insgesamt acht Songs, welche ergänzt durch den Track "Across The River", bei dem es sich um eine ältere Aufnahme handelt, das neue und selbstbetitelte Album "The Bony King Of Nowhere" bilden.

The Bony King Of Nowhere
Manch ein Musikbanause wird nach dem ersten Hören der Platte mit Aussagen wie "Langweilig!" oder "Unspektakulär!" um sich werfen. "Einen hab ich noch..." ist der Meinung, es handelt sich bei "The Bony King Of Nowhere" um eine wunderschön unaufgeregte Platte. Ein Mann und seine Gitarre, nicht mehr aber eben auch nicht weniger bekommt der Hörer hier zu hören. Lagerfeuermagie macht sich breit und zieht einen in ihren Bann. Man hört es in den Pausen zwischen Gesang und Gitarrenriffs förmlich im Hintergrund knistern. Vanparys besinnt sich mit Songs wie "Night Of Longing" auf den Ursinn der Musik. Ohne Beiwerk, ohne moderne, elektronische Künstlichkeiten, erarbeitet er starke Melodien und begleitet diese mit seiner kratzig-sanften Stimme. Auch die Melancholie kommt auf der halbstündigen Reise durch das Songwriting des knöchernen Königs nicht zu kurz. "Travelling Man" oder "Valerie" sind in tiefstes Blau getunkt und zergehen in zerbrechlicher Traurigkeit. Der Verzicht auf Effekthaschereien macht "The Bony King Of Nowhere" zu einer Perle des Folks, die fernab von Banjo-Rock-Gedudel an die Essenz des Genres gelangt und diese für den aufgeschlossenen Interessierten hörbar macht.

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