Sonntag, 10. Februar 2013

Album-Vorstellung + Gewinnspiel: Monophona "The Spy"

Alles beginnt mit einem einzigen Ton, der sich in Raum und Zeit verliert. 

Monophonie, die Einstimmigkeit in der Musik. Zu Zeiten, in denen es üblich war, dass eine einzige Stimme ohne weitere Chorgesänge oder Instrumente, eine Melodie formte, wir würden das heute als akustischen Sologesang bezeichnen, war die Monophonie das gängige Konstrukt, das sich dahinter verbarg. Erst im Laufe des 9. Jahrhunderts entwickelte sich die sogenannte Mehrstimmigkeit, welche gleichzeitig verschiedene Klangmuster zu einem Gesamteindruck verband.
Eine andere Deutungsweise. Monophonie heißt wörtlich übersetzt "Einklang" und setzt sich aus den griechischen Wörtern "monos" für "eins" und "phone" für "Klang" zusammen. Und in geradezu perfektem Einklang befindet sich auch die Band, der die heutige Album-Vorstellung gewidmet ist: Monophona.

Monophona
Fusion. Zwei Welten trafen bei der ersten Begegnung von Chook und Claudine zusammen. Er als Produzent und DJ, der tief durch die unendlichen, elektronischen Weiten des Drum'N'Bass schwebte, und sie, die ihre Wurzeln fest im ursprünglichen und recht natürlichen Singer-Songwriting-Boden verankert hatte. Unterschiedlicher hätten die beiden Musiker nicht sein können und dennoch wagten sie ein ungewöhnliches Experiment. Ein Bündnis namens "Monophona" wurde geschlossen, das es sich zur Aufgabe machte, diese beiden so konträr wirkenden Herkünfte als Bausteine für eine gemeinsame Zukunftskonstruktion zu nutzen.

"The Spy"
Innovation. "The Spy" heißt das erste Werk, das den eben beschriebenen Versuch nun auch klanglich für all jene greifbar macht, die sich zuvor nichts darunter hätten vorstellen können. Ergänzt durch den Schlagzeuger Jorsch, laden die drei Herrschaften zur Besichtigung ihrer postmodernen Klangentwürfe ein. Dreizehn davon versammeln sich auf "The Spy" und sie alle eint der Wille, neue Maßstäbe in Sachen Musik zu setzen. Oft kommen Künstler im Rahmen ihrer Album-Promotion mit Genre-Neuschöpfungen daher, um die Einzigartigkeit ihres Kreativseins zu unterstreichen. Monophona tun das nicht, nur wäre es hier tatsächlich einmal sinnvoll gewesen. Am ehesten kann man vielleicht Vergleiche zu Gruppen wie The Notwist oder Ms John Soda ziehen, um verständlich zu machen, was das Trio aus Luxemburg da erschaffen hat. Nur so ganz trifft es das dann auch wieder nicht. Attribute wie "düstern", "schwerelos" aber auch "kantig" haften den Songs mit Titeln wie "Shades Of Grey" oder "Unfold" an. Leichte Grundstrukturen aus Synthies knistern, schwirren und klingen durch die Luft, während sich ein sanfter Mantel, gewebt aus der zerbrechlichen Stimme Claudines, darüber legt. Es empfiehlt sich, diese Platte auf einer wirklich guten Anlage zu hören, da sonst die vielen charismatischen Feinheiten verloren gehen könnten, die den Charme von "The Spy" ausmachen. Auch was die Aufmachung der Paperback-CD angeht, warten Monophona mit einer Überraschung auf. Öffnet man die Hülle, gibt die tief schwarze Einlage der Verpackung, die Scheibe aus ihrem Innersten frei, ja gebärt sie geradezu aus der Finsternis heraus. Eine wirklich schöne Spielerei, die für ein erstes Gefühl der Begeisterung sorgt, noch bevor Songs wie "Give Up" die Sinne umspülen.


Gelungen. "The Spy" ist ein modernes, unkonventionelles Album, das besonders Freunde des Außergewöhnlichen in jedweder Hinsicht  zufriedenstellen dürfte.
Wir verlosen nun, mit freundlicher Unterstützung von Snowhite, gleich zweimal jenen Genuss für Aug und Ohr. Um in die dafür zuständige Lostrommel zu gelangen, schickt bis spätestens und einschließlich kommenden Dienstag, den 12.02.2013, eine Mail mit dem Betreff "Monophona" an blogfrog87@googlemail.com. Die Gewinner werden dann am Folgetag benachrichtigt. Viel Erfolg.

Weitere interessante Link zu Monophona:

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