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Freitag, 31. Oktober 2014

Album-Vorstellung: "Master Mix: Red Hot + Arthur Russell"

Seit 1989 unterstützt die US-amerikanische Red Hot Organization den Kampf gegen HIV und AIDS auf eine recht unkonventionelle Art und Weise. Mit der Veröffentlichung exklusiver Compilations und daran gebundene Medienaktivitäten sowie Spendenzahlungen konnte die von John Carlin und Leigh Blake ins Leben gerufene Non-Profit-Organisation bereits über 10 Millionen Dollar für Projekte bereitstellen, die sich der Aufklärung und dem Umgang mit der gefährlichen Infektionskrankheit verschrieben haben.
Nachdem sich im Jahre 2009 auch zahlreiche Musiker aus dem Independentbereich mit ihren Beiträgen für den famosen Sampler "Dark Was The Night" engagierten (darunter zum Beispiel Arcade Fire, Cat Power, Feist, Grizzly Bear, The New Pornographers, Blonde Redhead), ist es nun erneut Zeit für einen akustischen Ruck, der wach rütteln soll. Für das neuste Projekt "Master Mix: Red Hot + Arthur Russell" konnte Red Hot, neben bereits zuvor für sie aktiven Künstlern wie José Gonzales oder Sufjan Stevens, über 20 Acts gewinnen. "Master Mix: Red Hot + Arthur Russell" widmet sich thematisch dem an AIDS verstorbenen Multitalent Arthur Russell, der in den 70ern und 80ern die New Yorker Discoszene durch seinen avantgardistischen Stil bereicherte.

Es ist etwas sehr Intimes, sich der Arbeit eines Kollegen anzunehmen - vor allem, wenn dies posthum geschieht. Das mussten auch diejenigen feststellen, die sich für "Master Mix: Red Hot + Arthur Russell" den Kompositionen Arthur Russells widmeten. Als Resultat jener Auseinandersetzung finden sich nun auf der gleichnamigen Compilation 26 Tracks, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und genau darin liegt die Faszination der Platte. Ganz beiläufig wird durch die Auswahl der partizipierenden Künstler auch die Diversität in Russells Schaffen abgebildet. Fließend inszeniert José Gonzales da zum Beispiel "This Is How We Walk On The Moon", während Robyn mit "Tell You (Today)" eine beatlastige Nummer aufs Paket legt, Sufjan Stevens bei "A Little Lost" erneut die Weitläufigkeit seiner Arbeiten zur Schau stellt oder Cults das wunderbare "Being It" in einen mystischen Schleier hüllen. Zurückgenommener und akustischer warten hingegen Beiträge von Alexis Taylor, Richard Reed Parry oder Glen Hansard auf. Um wiederum einen Eindruck davon zu erhalten, welche Energie Russell in den Clubs der Discoära begegnet sein muss, eignen sich Hot Chips "Go Bang", Blood Oranges "Is It All Over My Face & The Tower Of Meaning" oder "That's Us/Wild Combination" von den Scissor Sisters ganz hervorragend. "Master Mix: Red Hot + Arthur Russell" ist eine phänomenale Kollektion an Songs, die man sich auf jeden Fall in ihrer Gänze zuführen sollte. Flimmernd, rauschend und sensibel wird auf der Compilation einem Ausnahmetalent gehuldigt, das leider viel zu früh den Folgen einer immer noch unterschätzten Krankheit erlegen ist.




Mittwoch, 15. Oktober 2014

Gewinnspiel: The Ting Tings "Super Critical"

© by Pablo Axpe
Ist "Einen hab ich noch..." tatsächlich schon so alt geworden, dass wir nun die ersten Nachfolgealben zu jenen Platten präsentieren dürfen, deren Reviews unsere ersten Blog-Einträge bildeten? Ja! Im Februar 2012 veröffentlichten The Ting Tings ihr Zweitwerk "Sounds From Nowheresville", das zwar nicht an den Erfolg ihres Debüts "We Started Nothing" (2008) anknüpfen konnte, dennoch aber recht gut als kurzweiliges Hörvergnügen funktionierte. Nachdem sich Katie White und Jules De Martino auf "Sounds From Nowheresville" vom Indiepop klar in eine kantigere und alternativere Richtung bewegt hatten, wagen sie nun mit "Super Critical" den Sprung unter die Discokugel. Passenderweise entstanden die neun neuen Songs dann auch noch auf Europas Partyinsel Ibiza. Aufgetankt von der Sonne des Mittelmeers und mit einer ordentlichen Portion Glitzer versehen wirkt "Super Critical" zugänglicher als die Tür vieler Nachtclubs.

Man muss fast ein wenig an Kelis "Sould Food" denken, wenn "Super Critical" das gleichnamige Album von The Ting Tings eröffnet. Funkige Trompetenchöre, ein vom Groove angeheizter Beat und dazu der betont lässige Gesang von Katie White - all diese Elemente haben wenig mit dem Sound zu tun, den man von The Ting Tings langläufig gewohnt war. Doch wollte das Duo mit "Super Critical" eben ganz bewusst zu den Anfängen der elektronischen Tanzmusik zurückkehren, die in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern zu verorten sind. Titel wie "Wrong Club", "Doi It Again" oder "Green Poison" klingen dann wie tonale Abziehbilder eines Frankie Knuckles oder einer gerade populär werdenden Blondie. Nur wo bleiben da The Ting Tings? Haben sie sich hinter dem fast schon nervtötend dancigen "Failure", dem mit Kinderschrei-Samples versehenen "Daughter" oder der Zuckerwatten-Ballade "Wabi Sabi" versteckt? Die Konzeptlastigkeit von "Super Critical" raubt der Platte leider ein wenig ihre Glaubwürdigkeit, auch wenn sie prinzipiell zum Mitwippen animiert.



Um abschließend ein CD-Exemplare von The Ting Tings "Super Critical", das uns PIAS Germany zur Verfügung gestellt hat, zu ergattern, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.

Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff "The Ting Tings" an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 19.10.2014.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall.
Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!

Weitere Infos zu The Ting Tings und "Super Critical" gibt es hier:
Offizielle Website | Facebookseite | Soundcloud-Account