Montag, 28. April 2014

Klassiker der Woche Nr. 94

Nina Simone
Am 21. April 2003 schien die Musikwelt für einen Moment aufzuhören, sich zu drehen. Einer ihrer strahlendsten Sterne hatte an diesem Tage sein Leuchten verloren. Der Tod von Nina Simone, die nach einem langen Krebsleiden eben diesem erlegen war, grub eine tiefe Furche in das auditive Kollektivbewusstsein. Eine Leere, die nur durch die vielen wunderbaren akustischen Nachlässe der 1933 als Eunice Kathleen Waymon geborenen Sängerin wieder gefüllt werden konnte. Seitdem singt uns die Hohepriesterin des Souls, wie ihre Verehrer sie nur allzu gern nannten, ihre Lieder aus dem Jenseits. Noch immer kräftig und unter die Haut gehend wie zu der Zeit, als sie erstmals die Feder ihrer Schöpferin verlassen hatten. Zahlreiche Künstler, darunter beispielsweise Feist, Eels, Muse, Janis Joplin oder auch Aretha Franklin, huldigten in den Jahren durch Coversongs der Grande Dame des Gospeljazz. Jener Frau, die es geschafft hatte, afrikanisches Liedgut mit modernen Einflüssen zu vereinen und es einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Nina Simone wird wohl ewig unvergesslich bleiben. Ihren Kompositionen wohnt ein Einfallsreichtum inne, der auf allen Ebenen zu verzaubern weiß. Der heutige Klassiker der Woche, das fast hypnotische Stück "Sinnerman" vom Album "Pastal Blues" (1965), beeindruckt durch seine gekonnte Fusion aus religiösen Lyrics, einem treibenden Beats und der markanten Stimme Nina Simones. Als wohl populärste Adaptation des traditionellen amerikanischen Negro Spirituals erlangte ihre Version Weltruhm.


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