Freitag, 25. April 2014

Album-Vorstellung: FM Belfast "Brighter Days"

FM Belfast
Bunt, aufgedreht und fröhlich. Als Knallbonbon der isländischen Musikszene haben sich FM Belfast seit ihrer Gründung im Jahr 2005 etablieren können. Aber auch weit über die Grenzen des Inselstaates hinaus schätzt man Árni Rúnar Hlöðversson, Lóa Hlín Hjálmtýsdóttir und ihr Gefolge für ihre unbändige Vitalität und Ausgelassenheit. Wer einmal ein Konzert der Band besucht hat, der wird dies nur schwer wieder vergessen können. Da kraucht das Publikum schon mal über den Boden, springt kräftig in die Luft, wird mit Konfetti beschossen oder singt lauthals im Chor, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Auftritte von FM Belfast sind legendär. Kein Wunder also, dass sie mühelos große Hallen fern der eigenen Heimat zu füllen vermögen. Im Gepäck hat die Formation dabei stets ein Sammelsurium an erquicklichen Sounds, die sowohl aus den Genres Electro, Pop und Indierock stammen. Selbst Tanzmuffel können da meist nicht widerstehen und fangen schon nach wenigen Takten an, mit ihrem Popo zu wackeln und den Kopf munter auf und ab zu bewegen. Nachdem sie sich 2008 mit ihrem Debüt "How To Make Friends" erste Freunde gemacht haben, und drei Jahre später mit "Don't Want To Sleep" erklärten, dass sie noch lange nicht müde seien, wird es für FM Belfast nun Zeit für bessere Tage. Bessere Tage? Wie soll man das nach diesem Karrierestart denn verstehen? Nun, sehen wir es als augenzwinkernde Floskel, denn schön war die Zeit mit FM Belfast schon immer.

"Brighter Days"
"Brighter Days" heißt, wie zuvor angedeutet, das dritte Werk von FM Belfast. Und allen Regeln in Bezug auf Abwechslung zu trotz, bleibt die Truppe dabei ihrer Devise treu und bestückt die Platte selbstsicher mit einer weiteren Aneinanderreihung von Up-Tempo-Nummern. Allesamt buhlen diese um den Hüftschwung ihrer Zuhörer. Bei vielen anderen Acts wäre diese Hartnäckigkeit, am eigenen Stil festzuhalten, wohl schiefgegangen oder hätte zumindest zu einer gewissen Langeweile geführt, bei FM Belfst wird aus der Pflicht jedoch schnell eine Kür, die beweist, dass Musik von solch sprudelnder Energie keine Erschöpfung kennt. Ob das titelgebende Eröffnungsstück "Brigther Days", das kribbelnde "Ears" oder das schnippige "Non Believer" - die zehn Tracks auf der neuen Scheibe haben verstanden, wie Tanzmusik im Jahre 2014 klingen muss. Selbst, wenn man dann doch kurz schmunzeln muss, während der fast schlagerartige Beat von "The End" auf eine gewisse Nineties-Ästhetik trifft, irgendwie funktioniert diese seltsame Kombination dann am Ende doch wieder. Dürfen FM Belfast denn alles? Mhm, mit der geballten Kraft erfahrener Musiker - die Mitglieder sind, wie Múms Örvar Þóreyjarson Smárason, schließlich alle noch in andere erfolgreichen Projekte involviert - scheint man auf jeden Fall eine gewisse Narrenfreiheit genießen zu dürfen. Drehen wir nun also die Volume-Knöpfe unserer Anlagen bis zum Anschlag und feiern genüsslich Songs wie das schrille "DeLorean". Traurig sein kann man auch noch wann anders!


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