Freitag, 1. Juni 2012

Klassiker der Woche Nr. 18

Diese Frau hat definitiv einen an der Klatsche! Die Rede ist hier von Juliette Lewis. Aber man muss das Buch ihrer Lebensgeschichte auch erst einmal aufschlagen, um ein wenig hinter die Fassade der so durchgedreht wirkenden 38-jährigen Kalifornierin blicken zu können.
Als Scientologin in zweiter Generation (was schon fast Seltenheitswert hat) wuchs die Tochter eines Schauspielers und einer Graphik-Designerin in der Stadt der Engel auf. Ihr Weg führte sie recht schnell vor die Kamera, was in Los Angeles nun wirklich nicht allzu unwahrscheinlich ist. Bereits im Alter von 14 Jahren war sie in ersten Fernseh-Serien zu sehen. Es folgten etliche Engagements, nicht zuletzt an der Seite von George Clooney und Quentin Tarantino in Robert Rodriguez' Film "From Dusk Till Dawn".
Der frühe Ruhm brachte schnell seine Schattenseiten mit sich. Drogen und Alkohol wurden feste Begleiter für die noch junge Lewis, so dass es auch sie irgendwann in die, fast schon zum guten Ton im Lebenslauf gehörenden Entzugskliniken entlang der Westküste zog. Im Jahre 2004 setzte sich Miss Lewis dann eine Feder auf den Kopf und wurde zur ersten wirklichen Indi(e)anerin in Sachen Rock. Gleichsam zeigte sie, dass sie wirklich Potenzial in sich hat und nicht nur eine unter vielen singenden Schauspielerinnen ist.  Auf den drei Alben zusammen mit ihrer Band "The Licks" und den damit verbundenen Live-Shows bewies sie, dass der Rock'n'Roll durch ihre Adern fließt. Als verrücktester aller Paradiesvögel machte sie von sich reden und begeisterte ein immer größer werdendes Publikum.
Schließlich war 2009 dann Zeit für das erste Solo-Album. "Terra Incognita" klang nicht weniger rockig als die Songs aus dem Band-Backkatalog. Allerdings haftete der Platte auch ein guter Hauch Innovation an. So zum Beispiel der titelgebende Track "Terra Incognita", der mit einem Walzerrhythmus im Hintergrund die Beine in Schwingung bringt und schließlich explosionsartig zwischen den Ohren des Hörers hin- und herschwingt.

Die Frage, ob man einen Musiker und dessen Werke auch gut finden kann, wenn er einer extremen Gruppe wie den Scientologen angehört, muss jeder für sich selbst beantworten. "Einen hab ich noch..." ist tolerant genug und sagt: "Dieser Klassiker der Woche geht steil!"

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