Ich bin. Bin ich? Wer bin ich?
Was nach großer literarischer Kunst mit philosophisch-psychologischem Einschlag klingt, ist die wörtliche Übersetzung des Namens einer Multimedialinszenierung aus Schweden. Als iamamiwhoami veröffentlichen die Sängerin Jonna Lee und der Songwriter Claes Björklund ihre Werke. Von reinen "Songs" kann man in diesem Fall wirklich nicht mehr sprechen. Zu jedem der veröffentlichten Dreampop-Konstrukte gibt es auch stets ein imposantes und höchst ästhetisches Video. Ursprünglich tauchten selbige Verbindungen aus Bild und Ton nur auf einem eigens erstellten Youtube-Channel auf. Eine andere Internetreferenz kann und will das Projekt bis heute nicht vorweisen. Im September diesen Jahres folgte dann jedoch tatsächlich auch ein physischer Release, der den Titel "Kin" trägt. Insgesamt neun Stücke bilden einen Zyklus aus Vergänglichkeit, Auferstehung und der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten anderen Themen. Wir werfen nun einen genaueren Blick in das komplett schwarz gestaltete CD/DVD-Paket.
iamamiwhoami |
Am Anfang steht "Sever". Fragil und unglaublich schön. Sängerin Jonna Lee bringt den Mut zur Hässlichkeit auf, präsentiert sich ungeschminkt, fast nackt und vermittelt damit wahre Authenzität. Die Dreampop-Nummer tanzt mit Elementen des TripHop, die selbst Beth Gibbons (Portishead) gefallen dürften.
Mit dem Nachfolger "Drops" steigt das Tempo schlagartig und auch die visuelle Umsetzung wird extremer. Lee stürzt durch die Wände eines anonymen Plattenbaus und verliert sich in einem Wirrwarr aus Elektrobeats. "Good Worker" verbindet anschließend dunkle Synthiesounds mit hellen WhiteNoise-Klängen und führt den Beobachter hinaus in die Natur, weg von künstlichen und archaischen Welten.
"I can not move to my own beat", heißt es dann in "Play", einer beinahe funkigen Nummer. Wir laden ein zur Party Weirdo:
Nach jenem Tänzchen, umgeben von zahlreichen haarigen Ungetümen, die hin und wieder in den einzelnen Teilen von "Kin" auftauchen, präsentieren uns iamamiwhoami mit "In Due Order" das wohl unzugänglichste und futuristischste der neun Stücke. "Idle Talk" entschädigt dann mit wohligen Indietronic-Sounds à la Röyksopp, bevor sich "Rascal" seinen Weg durch unsere Gehörgänge walzt. Sehr getragen und schwer sind die Takte dieses Stückes, bei dem sich Jonna Lee auf visueller Ebene durch die Wüste kämpft. "Kill" wird zu einem weiteren Highlight auf "Kin", überzeugt mit einem Wechsel aus piano und forte und zeigt uns erneut die Vielschichtigkeit im Schaffen von iamamiwhoami. Die finale Vorstellung "Goods" erinnert abschließend an jüngste Veröffentlichungen von Goldfrapp und hinterlässt einen wunderbar leichten Eindruck.
Wir bei "Einen hab ich noch..." sind begeistert von diesem schlicht anmutenden Album und dem Konzept, das dahinter steckt. Das war jedoch nicht immer so. Schnell als aufgeplusterte und überbewertete Eintagsfliege abgetan, landete die Scheibe erst einmal ganz weit hinten auf unserer To-Do-List. Das lag nicht zuletzt daran, dass auch die Bühnenshow von iamamiwhoami beim Berlinfestival 2012 recht "gewöhnungsbedürftig" erschien. Mit etwas Ruhe und Abstand erneut angenähert, entfaltete sich dann jedoch die volle Wirkung dieses genialen Kunstwerks. Nach einem sehr intensiven Blick in die schwarze Wunderkiste, können wir nun allzu gern das heutige Gewinnspiel ankündigen. Unsere Freunde von Cooperative Music haben ein Exemplar von "Kin" (CD + DVD) zur Verfügung gestellt, das ein glücklicher Leser ergattern kann. Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst ihr uns verraten, was euch erst auf den zweiten Blick überzeugen konnte, nachdem ihr es zuvor schon abgetan hattet. Und zwar über eine der beiden Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 21.11.2012 mit eurer Antwort kommentieren.
Möglichkeit 2: Eine Mail mit eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.
Bis einschließlich kommenden Freitag, den 23.11.2012, könnt ihr uns eure Antworten zusenden. Am Folgetag wird das Glück entscheiden, wer schon bald "Kin" sein Eigen nenn darf.
Viel Erfolg!
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