Sonntag, 5. August 2012

Video-Vorstellung: Magnus Renfors - One

Es ist eine Art Theaterstück geworden. Der Video-Regisseur Magnus Renfors hatte eine Vision. Inspiriert von Ane Bruns letztem Album, wollte er mit Hilfe dieser Musik eine Geschichte erzählen. Und das ist ihm auf grandiose Art und Weise gelungen.  Insgesamt vier der auf "It All Starts With One" befindlichen Songs nutzte Renfors als Grundlage, um über die Nachhaltigkeit unserer Taten, die Kraft der Erinnerungen und die Tatsache des Älterwerdens zu erzählen.

Was bleibt am Ende unseres Lebens übrig, wenn wir im Sterbebett liegen und zurückschauen auf ein gelebtes Leben? Jede Entscheidung, die wir trafen, hat uns in dem geformt, wer wir sind.
Wo einst unbeschriebene Zettel prangerten, sinnbildlich für die sogenannte Tabula Rasa, ist schlussendlich ein ganzer Roman geschrieben. Und jedes einzelne Word klingt dabei nach und findet seine Bedeutung.
So gerne wir es auch manches Mal wollen, die Zeit kann keiner zurückdrehen. Und so nutzen wir dann und wann den Mechanismus der Verdrängung, um die nicht so schönen unserer Handlungen zu "vergessen". Doch wo einmal ein Samen gepflanzt wurde, schlägt eine Pflanze Wurzeln, verankert sich und bahnt sich ihren Weg in das klare Licht, wo sie dann zum Vorschein kommt.

Der Kurzfilm "One" öffnet mit einer Szenerie, bei der ein junger, jedoch stark von seinen Erlebnissen gezeichneter Mann im Krankenbett liegt. Eifrig und schnell tippt er Worte in eine Schreibmaschine, ähnlich einem Grammophon, die von seiner Vergangenheit berichten.

Prolog: Ane Brun - Words

Plötzlich verschwinden die Wände um den erschöpften Mann und eine mit Fakel bewaffnete Person rennt durch die Dunkelheit. Wie auf einem Kriegsschauplatz werden große Geschütze aufgefahren. Alles positioniert sich und macht sich bereit für den nächsten Schlag. Doch statt Waffen haben die Beteiligten Instrumente in der Hand und sie errichten keine Gefechtsfront sondern eine Bühne.

Akt I: Ane Brun - One

Der Vorhang fällt und mit Paukenschlägen wird der mittlerweile gealterte Protagonist aus seinem tiefen Schlaf geweckt. "Do you remember?", singt Ane Brun in ihr Mikrofon und verdeutlicht damit, dass jede noch so tief versteckte Erinnerung einen einholen wird. Und das kann unbequem sein. Schon öffnet sich ein neuer Schauplatz und der alte Mann steht an einem Nebel verhangenen Strand...

Akt II: Ane Brun - Do You Remember

Das Finale beginnt. Leise, schwere Töne begleiten den Anblick eines fast gekreuzigt wirkenden und an sein Bett gefesselten Mannes. Es ist an der Zeit zurück zu gehen in die eigene Vergangenheit und sich zu versöhnen mit dem Geschehenen, so dass man in Ruhe und Frieden diese Erde verlassen kann.

Finale: Ane Brun feat. José Gonzales - Worship

Die Kombination aus der unglaublich fesselnden Musik von Ane Brun und den dazu wunderschön gewählten filmischen Einstellungen Magnus Renfors, machen "One" zu einer Metapher für das Leben. Intensiv und unter die Haut gehend, verbinden sich Bild und Ton zu einem absoluten Meisterwerk!

1 Kommentar:

  1. Ane's Musik geht wirklich unter die Haut! Die vier Videos umschwärmt etwas Vages, Magisches. Ich mag Musikvideos ganz und besonders Diese...

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