Freitag, 17. Oktober 2014

Album-Vorstellung: New Build "Pour It On"

© by Sunday Best
Etwas Neues zu erbauen bedarf Mut, Kraft und einer Vision. Al Doyle, Felix Martin und Tom Hopkins scheinen all diese Dinge bedacht zu haben, als sie sich 2011 dazu entscheiden, das Projekt New Build zu gründen. Fern dessen, was sie erfolgreich gemacht hat - und das bedeutet vor allem in Doyles und Martins Fall die Band Hot Chip - wagen sich die drei Musiker dabei auf eine ungewisse Reise, die sie schließlich zu der Produktion des Debütalbums "Yesterday Was Lived And Lost" (2012) führt. Trotz Beat-Finesse und Synthieverspieltheit will es der Platte jedoch nicht gelingen, an die Komplexität anderer Indietronica-Künstler anzuschließen und so bleibt sie im allgemeinen Wettbewerb sogar fast ein wenig auf der Strecke liegen. Was hilft da? Aufstehen, weitermachen und das Tempo anziehen! Und genau das tun New Build nun auf ihrem Zweitwerk "Pour It On".


"The Sunlight" setzt den Startpunkt für "Pour It On" und mausert sich binnen kürzester Zeit vom verträumten Electroliebelein zur psychedelisch-aufgeheizten Hymne. Im Anschluss beschleunigen Stücke wie "Look In Vain", "Your Arrival" oder "Strange Network" den Puls und bedienen sich des Erfolgsrezepts, das bereits bei Kompositionen von Acts wie Hercules and Love Affair oder John Grant zu Begeisterungsstürmen aufseiten all der musikalischen Punktrichter führen konnte. Mit zehn Titeln ist "Pour It On" deutlich kürzer als sein Vorgänger "Yesterday Was Lived And Lost" und verliert sich somit auch nicht in der Fülle der aneinandergereihten Tracks. Fokussierter und spitzer wirken Stücke wie "Luminous Freedom" oder "Different Kind", das durch einen ihm zugrunde liegenden Neunziger-Gamesound überrascht. Auf der Zielgeraden sorgt dann die wirklich schöne Ballade "Witness" noch für einen kurzen Verschnaufer, bevor das titelgebende "Pour It On" zum euphorischen Klangfeuerwerk ansetzt. New Build haben an den richtigen Reglern gedreht und mit "Pour It On" ein starkes zweites Album produziert.



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