© by Ingo Pertramer |
Mexiko City diente Calexico als Ausgangspunkt für „Edge Of
The Sun“. Die bunten Farben, das sonnige Klima, der allgegenwärtige Hauch von
Kunst und Geschichte sind in Stücken wie „Cumbia de Donde“, „Beneath The City
Of Dreams“ oder dem Instrumentaltrack „Coyoacan“ genauso zu spüren, wie der
Sinn der Zentralamerikaner für Tradition und Lebensfreude. Wieder einmal gelingt
es Calexico all jene Facetten einzufangen, sie zu filtrieren und mithilfe von
Rhythmen und Melodien für den Hörer erlebbar zu machen. Doch pilgert die Band
auch unbeirrt in andere tonale Richtungen, fernab der trockenen, hitzigen Wüste.
Mit Stücken wie „Falling From The Sky“, dem Ben Bridwell (Band Of Horses) seine Stimme leiht, offerieren Calexico beispielsweise einen recht poppigen
Entwurf ihres markanten Mischmasch-Stils, wohingegen „World Undone“ oder das
von Sam Beam
(Iron & Wine) eingesungene „Bullets & Rocks“ einen wesentlich
düstereren Pfad beschreiten. „Tapping On The Line“ wandert derweil mit Neko Case gen Alternative und das Finalstück „Follow The River” erinnert
fast schon ein wenig an Titel wie die des Franzosen Yann Tiersen,
dessen leichtfüßige Attitüde hier allerdings mit einer schweren
Country-Melancholie konfrontiert wird. Als einer der vielen Höhepunkte auf
„Edge Of The Sun“ darf jedoch auch das mit einem Auftritt von Carla Morrison veredelte „Moon Never Rises“ keineswegs unerwähnt bleiben.
Südseefeeling trifft auf eingängige Melodien und einen Funken Verträumtheit.
Die Mischung macht es eben – wie auch diese neue Platte von Calexico beweist.
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