"Advisory Comitee" zählt vielleicht zu den interessantesten Alben der letzten zehn Jahre. Und das hat mehrere Gründe. Die Songs auf dieser Scheibe sind von ihrer Instrumentierung dermaßen einzigartig und gewaltig komponiert, dass sie wie ein Komet in das Erinnerungszentrum unseres Gehirns einschlagen und sich dort grundlegend verankern. Zudem arbeitet Sängerin Mirah mit einer starken Metaphorik in ihrem Songwriting. Entwickelt mentale Bilder und ziert sich nicht, jene im nächsten Moment wieder komplett einstürzen zu lassen. Das macht Eindruck und zeugt von einer unheimlichen Kreativität. Bestes Beispiel ist der heutige "Klassiker der Woche". "Cold Cold Water" beginnt verspielt, mit der zarten Stimme der jüdischen Sängerin im Fokus, schwingt sich dann jedoch immer wieder zu einer derartig tiefgründigen Inszenierung auf, dass man als Hörer geradezu vom Stuhl, Sofa oder wo auch immer man sich gerade befindet, gehauen wird. Das Spiel mit Leichtigkeit und Schwere, Unbedachtheit und gedanklicher Massivität macht "Cold Cold Water" zu einem Stück Musik, bei dem man sich wieder und wieder freut, dass es dieses gibt. Und auch wenn man den Song zum hundertsten Mal hört, hat er absolut nichts von seiner Unglaublichkeit verloren.
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