"E1NEN HAB ICH NOCH..." ist ein virtuelles Sammelsurium für Musik. Der gleichnamige Blog bündelt und filtert Neuigkeiten aus den unendlichen Weiten der verschiedensten Genres. Dabei gilt stets die Devise: Den Song oder diese Platte sollte man noch gehört haben!
Freitag, 16. August 2013
Album-Vorstellung: Pure Bathing Culture "Moon Tides"
Pure Bathing Culture
Wenn man sich das Debüt "Moon Tides" (VÖ: 23.08.2013) von Pure Bathing Culture anhört, kann man sich nur schwer vorstellen, dass Daniel Hindman und Sarah Versprille tatsächlich vor einiger Zeit noch fester Bestandteil der Folkband Vetiver waren. Dort spielten sie an der Seite des Songwriters Andy Cabic in einem Ensemble, welches sich durch einen recht kargen, akzentuierten Sound auszeichnete. Nachdem sich Versprille und Hindman im Jahre 2011 dann aber schließlich dazu entschieden, es einmal als musikalisches Duo probieren zu wollen, sollte die Reise fortan in eine völlig neue klangliche Zukunft gehen. Diese brachte gleichsam einen akustischen Wandel mit sich, der sich durch die Verwendung zahlreicher Eighties-Flashbacks und einer gehörigen Portion Retroflair auszeichnet. Pure Bathing Culture entledigen sich nun schlussendlich ihrer, vom Wüstenstaub verunreinigten, Kleidung und steigen in ein Bad voller blubbernder Synthie-Rhythmen. Wir als Hörer bekommen den entsprechenden Badezusatz hingegen in Form eines Albums verabreicht, das darüber hinaus den reinsten Balsam für die Seele darstellt.
"Moon Tides"
"Moon Tides" besteht aus insgesamt neun Tracks, die allesamt dem aktuellen Trend folgen, den die Endverbraucher als stetige Wiederverwertung bereits vergangener musikalischer Dekaden wahrnehmen. Nur treiben Pure Bathing Culture dabei das vielerorts beobachtbare Phänomen gekonnt auf die Spitze. So klingt die Platte nach einem, im Strudel der Zeit verloren gegangenen, Relikt, das nun endlich wiedergefunden wurde und erneut in jenem Glanz erstrahlt, der ihm bereits am Tag seiner Fertigung anhaftete. Songs wie der Opener "Pendulum" oder das mit zahlreichen Handclaps versehene "Only Lonely Lovers" beleben in diesem Zuge geradezu sachkundig das hinterbliebene Erbe von Shoegaze-Größen wie den Cocteau Twins. Da wundert es dann auch nicht mehr, wie schnell sich ein wohliges Gefühl einstellt, wenn man im Schwung eines "Seven 2 One" leichtfüßig durch den Raum tänzelt oder beispielsweise mit "Golden Girl" entlang der lichtdurchfluteten Oberfläche urtümlichen Dream Pops dahingleitet. Und auch für die begierig nach Melancholie verlangenden Gemüter halten Pure Bathing Culture, neben all der Fröhlichkeit auf "Moon Tides", eine dezente Befriedigung derer Sehnsüchte bereit. Der Endtrack "Temples Of The Moon" entsendet tiefblau schimmernde Harmonien und hüllt den Hörer in einen Mantel aus Schwermut. Sicherlich wird nicht jeder finden, was er auf "Moon Tides" zu entdecken gehofft hat. Doch wer öfter davon träumt, einmal in die Vergangenheit reisen zu können, der hält mit eben dieser Scheibe nun sein Ticket in der Hand. Wir wünschen eine gute und erholsame Fahrt!
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