Wie geht man mit dem Druck um, der auf einem lastet, wenn man vielerorts als heißester Newcomer für das Jahr 2012 gehandelt wird? Ein paar Freunde aus Brooklyn dürften auf diese Frage eventuell eine Antwort parat haben.
Im September 2010 gründete sich das Quintett "Friends", das tatsächlich aus einem Haufen von Freunden besteht. Sie alle einte der Gedanke, einfach in die Tasten zu hauen und gemeinsam Musik zu machen. Aus dieser fixen Idee erwuchs ein Album mit dem Namen "Manifest!", welches vor Kurzem erschien. Mit einer fast schon ungehörigen Menge an Coolness lassen die fünf Freunde alle Erwartungen der Kritiker am Straßenrand stehen, rennen entlang des Bordsteins und schmeißen ihre Songs in die Clubs, denn dort gehört Musik hin und nicht in irgend welche Trend-Magazine. Denn am Ende können Redakteure zwar ihre Tipps abgeben, ob etwas gut oder schlecht ist, wie das Ganze dann aber in der Realität funktioniert, entscheidet das Publikum.
"Manifest!" ist eine Sammlung von Songs, die sich mit Themen des alltäglichen Lebens befassen. Untermalt werden die insgesamt 12 Tracks dabei mit Elementen, welche einem bunten Potpourri aus funkigen ElektroBeats, nostalgischen 80-Grooves und rockigen Loops entstammen. Friends reihen sich musikalisch neben Bands wie New Young Pony Club oder CSS ein, die alle auf der Suche nach einem großen Retro-Sound-Revival sind. Darüber hinaus verbindet sie mit diesen Acts auch, dass jeweils eine markante Lead-Sängerin an der Spitze der Formation steht und ihr gehörig Charisma verleiht.
In Friends Fall sorgt Samantha Urbani dafür, dass zum Beispiel die recht erfolgreiche Single "I'm His Girl" zu einer lasziv erotischen Tanznummer wird, bei der man gern den eigenen Körper an den des Gegenüber presst, um gemeinsam die Hüften kreisen zu lassen. Weitere Highlights der Platte bilden der Opener "Friend Crush", sowie das fast an Roxy Musics "Avalon" erinnernde "A Thing Like This".
"Manifest!" ist vielleicht nicht das allerorts erwartete, weltverändernde Innovativ-Album. Es ist eine Scheibe, die dem Zuhörer verdeutlicht, dass es nicht wichtig ist, immer und überall gemachte Erwartungen zu erfüllen. Denn manchmal lebt es sich mit etwas Gelassenheit leichter. Und den passenden Soundtrack dafür hält man dann ja schon einmal in den Händen.
Und nun lassen wir es crushen...
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