© by Dominic Sheldon |
Wie klingt die Moderne? FKA twigs beantwortet diese Frage auf "LP1" mit einem bunten Potpourri aus Electro, Dreampop, R'n'B und Trip-Hop. Die Akzente, die die 26-Jährige dabei auf ihrer ersten LP setzt, wechseln von Song zu Song und verleihen dem Album insgesamt einen frischen, unverbrauchten Charme. Während der Opener "Preface" oder das atemberaubende "Closer" noch futuristischen Sirenengesängen à la Julia Holter frönen, enthüllen "Lights On" oder "Two Weeks" eine pulsierende Laszivität, die klar in Richtung Soul deutet. Dubstep und Downtempo infiltrieren derweil Nummern wie "Pendulum" oder "Kicks", wohingegen "Numbers" die Weitläufigkeit experimenteller Sounds erkundet. Auch FKA twigs Stimme durchläuft innerhalb der zehn Stücke der Platte manch interessante Metamorphose. Durch punktuell eingesetzte Verzerrungen und eine generell recht breite Range bedient die Sängerin eine tiefe Vollmundigkeit ebenso gekonnt, wie die sphärischen Höhen, die bei "Hours" zu vernehmen sind.
Vielleicht reicht "LP1" noch nicht an die Genialität eines "Visions" von der bereits erwähnter Kanadierin Grimes heran, doch hat FKA twigs mit diesem Album den Sicherheitsgurt angelegt, um bei der nächstmöglichen Gelegenheit auf die Überholspur zu wechseln.
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