Montag, 12. August 2013

Klassiker der Woche Nr. 65

Empire Of The Sun
Allzu oft sind die Irrungen und Wirrungen der Musikbranche schier unergründlich. Das zeigt auch das Beispiel zweier Herren aus Australien, die im Jahre 2007 ihr gemeinsames Projekt Empire Of The Sun gründeten. Luke Steel und Nick Littlemore einte dabei die Vision einer melodiösen Utopie, die irgendwo zwischen Nostalgieliebe und Zukunftsoptimismus verortet, die Welt verändern sollte. Und das tat sie auch, nur ganz anders als vielleicht zuerst erwartet. Denn als das Synthie-Duo im Jahr 2008 sein erstes Album "Walking On A Dream" veröffentlichte, wurde dieses zwar von den Kritikern und der Independentszene sehr positiv aufgenommen, doch war es aus kommerzieller und erfolgstechnischer Sicht noch kein wirklich großer Wurf für das Gespann. So fristeten Songs wie das titelgebende "Walking On A Dream" oder "Standing On The Shore" ihr Dasein einzig und allein in kleinen, von Stroboskoplicht erhellten Clubs rund um den Globus. Jedoch nicht, ohne dort als absoluter Geheimtipp zu gelten. Und wie das immer ist mit Geheimnissen, sprechen sich diese im Lauf der Zeit natürlich herum. Besonders, was den Track "We Are The People" angeht, wurde aus anfangs leisen Gerüchten, man habe eine Perle moderner Songwriterkunst entdeckt, irgendwann ein regelrechter Goldrausch. Zunehmend eilten mehr und mehr Bewunderer in das "Reich der Sonne", um den dort befindlichen Schatz zu bewundern und ein Stück davon mit nach Hause zu nehmen. Zwei Jahre nach Erscheinen des Debüts der Band rückte dann schließlich der mediale Bagger an und hob die klangliche Kostbarkeit "We Are The People" aus ihrem Versteck, um sie möglichst gewinnbringend zu vermarkten. Als Untermalung für die Werbung eines Telefonanbieters wurde der Track dann schließlich zum vielerorts mitgesummten Evergreen. Doch obwohl die Nummer derartig oft und im Programm fast jeder nur erdenklichen Radiostation gespielt wurde, konnte sie sich ihre Schönheit bewahren. Mit ein wenig Abstand möchten wir noch einmal an das prächtige Funkeln eines Songs erinnern, der zumindest für eine mittelfristige Ewigkeit unverwüstlich bleiben dürfte.



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