Eine Truppe junger, feingeistiger Menschen geht sprichwörtlich direkt in die Disko, um wöchentlich zu ermitteln, was Independent-Deutschland musikalisch bewegt. In unserem heutigen "Es war einmal..." widmen wir uns ID40 (Indie Disko Top 40).
Wie wird ein Song zum Hit? Nun ja, es gibt sicher unterschiedliche Wege zum "Ruhm". Vor allem in Zeiten von Youtube & Co. werden täglich neue Künstler virtuell gefeiert, geliebt und dann wieder abgestoßen. Schnelllebig und sehr konsumorientiert. Vor einigen Jahren noch, hat man neue Songs aber oft bei der Lieblingsparty im Stammclub oder bei der gern gehörten Show im Radio kennengelernt, wenn der favorisierte DJ seine Underground-Tracks präsentiert und der bunten Masse zum Liebhaben überlassen hat. Genau an dieser Stelle docken die ID40 an. Denn auch heute wird Musik immer noch dort gespielt, wo Leute dazu feiern. Und zwar in den Clubs der Republik. Neben den offiziellen Singlecharts, die anhand von Verkaufszahlen ermitteln, was man repräsentativ in den meisten CD-Spielern Gesamtdeutschlands finden könnte, wenn man denn mal nachschauen würde, haben es sich die Trendcharts zur Aufgabe gemacht, genregebunden einen Spiegel dessen wiederzugeben, was die jeweiligen Anhänger dieser konsumieren und die passenden DJs auflegen.
Um den Bereich der Independent-Musik kümmern sich dabei die Herrschaften von ID40. Und damit haben sie sich allerhand vorgenommen. Denn anders als R'n'B, Pop, Dance etc. wartet der Indie mit einem reinsten Genremix auf. Schwer zu greifen, was da noch dazu gehört und was schon nicht mehr. Die ID40, welche sich den Deutschen Trend Charts angliedern, haben ihre ganz eigene Philosophie gefunden mit diesem "nicht Fisch, nicht Fleisch" umzugehen.
"Indie geht nicht ohne Haltung, kann mehr als Musik sein, ein
Kleidungsstil, eine Einstellung oder jegliche Kunstform, die unabhängig
geschaffen wurde. Nur auf das alte Duell Major vs. Independent Label
lässt sich Indie heute schon lange nicht mehr reduzieren.", postulieren sie in ihrer selbst formulierten Beschreibung. Und damit treffen sie aus unserer Sicht ziemlich genau das, worum es auch den meisten Künstlern in diesem Bereich geht. Grenzen aufzureißen und ein Lebensgefühl zu entwickeln, das sich auf unterschiedlichen Ebenen identifizieren lässt.
Mit der Frage "Was legt ihr aktuell auf?" wandten sich die ID40 an die Indie-DJs der beliebtesten deutschen Indie-Parties. Über 100 von ihnen antworteten und tun dies auch weiterhin. Mittels eines sehr gut durchdachten Musterungssystems, präsentieren die ID40 seitdem wöchentlich einen Überblick zu den aktuell meistgespielten 40 Independent-Tracks und dazugehöriger Alben. Zu finden auf ihrer Website. Welche Vorteile bringt das Ganze mit sich? DJs erhalten einen Einblick in die Plattenregale ihrer Kollegen und können sich dadurch inspirieren lassen. Konsumenten hingegen erfahren, was aktuell "in" ist und vielleicht schon morgen "the next bigh thing" sein wird. Dieses Prinzip des gläsernen Musikkonsums gefällt und trifft absolut den Nerv der Zeit. Mittlerweile haben die ID40 zudem auch einen eigenen tape.tv-Channel, bei dem die aktuellen Charts nachgehört werden können. Die perfekte Einstimmung für jeden Partyabend und Inspirationsquelle für Wünsche, die man später dem DJ ins Ohr flüstern kann, um dann die Hüften dazu auf der Tanzfläche schwingen zu lassen. Natürlich können die Damen und Herren von ID40 auch mit einer Facebook-Präsenz brillieren. Dort besteht jede Woche die Möglichkeit an Gewinnspielen teilzunehmen, um das eigene CD-Regal etwas aufzumotzen.
Wir von "Einen hab ich noch..." sind große Freunde der in Hamburg sitzenden Indie Disko Top 40 geworden und können euch nur wärmstens empfehlen, ihren verschiedenen Seiten einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich!
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