Dienstag, 28. April 2015

Bye, bye, Privatedisco!

Der Letzte macht das Licht aus. Nach drei Jahren bei Blogspot haben wir uns entschieden, einen Neustart zu wagen und unserem Namen E1NEN HAB ICH NOCH... endlich vollends gerecht zu werden. Deswegen streichen wir das privatedisco aus allen Verwirrung stiftenden Webadressen und sind fortan unter den folgenden Links für euch erreichbar - in neuem Design, aber mit der gleichen Passion wie bisher.

Website
http://einenhabichnoch.com/

Facebook
http://facebook.com/e1nenhabichnoch

Soundcloud
http://soundcloud.com/einen-hab-ich-noch

Den Blick in unsere Vergangenheit gibt es trotzdem weiterhin unter:
http://privatedisco.blogspot.com/


AHOI!

Freitag, 24. April 2015

Album-Vorstellung: Sophie Hunger "Supermoon"

© by Marikel Lahana
Wer sind die glanzvollen Idole unserer Zeit, deren Andenken vielleicht nie verblassen wird? Über wen wird man auch in Jahrzehnten noch mit einem Leuchten in den Augen sprechen? Wessen Musik wird die Zeit überdauern und sich fest im allgemeinen Kulturgut verankern? Heiße Anwärterin, Antwort auf all diese Fragen zu sein, ist die Schweizerin Sophie Hunger. Während etliche Zeitkörner durch die universelle Zeituhr rieselten, arbeitete Emilie Jeanne-Sophie Welti, wie Sophie Hunger mit bürgerlichem Namen heißt, unerbittlich an ihrer Karriere - wurde zur Multiinstrumentalistin, verfasste Lyrics auf Englisch, Deutsch, Französisch und Schwyzerdütsch, saugte all die Eindrücke, die sie umgaben, auf wie ein Schwamm in der Trockenzeit, und bewegte Massen von Menschen mit ihren einzigartigen Liveshows. Doch an einer Stelle versagte der sonst so scharfe Geist der 32-Jährigen gänzlich. Nachdem sie ihr letztes Album "The Danger Of Light" veröffentlicht hatte, mit diesem um die Welt getourt war und zahlreiche daran gebundene Projekte realisiert hatte, schwor die Sängern offiziell der Musik für eine Weile ab und flüchtete von Europa nach Kalifornen, wo sie wiederum feststellen musste, dass das der vielleicht unausgereifteste Plan ihres Lebens gewesen sein sollte. Resultat des gescheiterten Versuchs einer künstlichen Trennung ist "Supermoon", Hungers fünftes Studioalbum.

Der Mond hat es Sophie Hunger angetan. Die Tatsache, dass er einst Teil der Erde war und somit gar nicht unbedingt jener fremde, auf unseren Planeten herabblickende Beobachter sein muss, für den ihn viele halten, faszinierte die Songwriterin und inspirierte sie zum Eröffnungsstück "Supermoon" des gleichnamigen Albums. Heulend und mit dem Hauch schamanenhafter Weisheit versetzt sie sich dabei in die Perspektive jenes Trabanten und entspinnt eine eigensinnige Geschichte zu dessen Gefühlsleben. Generell beweist Hunger auch auf "Supermoon", dass sie textlich zu den ganz Großen gehört - und das über sämtliche Sprachbarrieren hinweg. Wenn zum Beispiel "Die Ganze Welt" erklingt, das von jazzartigen, kratzenden Texturen getragen wird, die sich schließlich in einem fließenden, wohl ausgepolsterten Chorus ergießen, dann kann man nichts anderes mehr tun, als sich gebührend vor der Poetin Hunger zu verneigen. Ebenso interessant ist das mit verzerrten Vocals und in Schwyzerdütsch dargebotene "Heicho", dem trotz heiterer Beats ein morbides Thema zugrunde liegt. Doch auch klanglich muss sich "Supermoon" keineswegs verstecken. Tänzelnd bewegen sich die zwölf Songs zwischen den verschiedensten Genres hin und her. Kennen keine Grenzen, wirken frei und ungebunden. Während "Mad Miles" als eins der vielen Highlights begeistert, wirken Stücke wie "Love Is Not The Answer", "We Are The Living" oder "The Age Of Lavender" nahezu frech. Hungers Stücken wohnt ein Eigenleben inne. Sie sind charakterstark, bunt und geistreich. Dass sie darüber hinaus auch eine Hand für Neuinterpretationen hat, stellt die schweizerische Künstlerin mit ihrer Version von "La Chanson d'Helene" zur Schau, welches im Original von Romy Schneider und Michel Piccoli eingesungen wurde.
Man will dieser Dame einfach stundenlang zuhören und gebannt an ihren Worten hängen, wie zäher Kleber an den Fingerkuppen, wenn man bei dessen Verwendung zu optimistisch auf die entsprechende Tube gedrückt hat. Und so verkürzt "Supermoon" nicht nur die Wartezeit bis zur nächsten Konzertreise Sophie Hungers, sondern bildet gleichzeitig auch einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere.



Mittwoch, 22. April 2015

Gewinnspiel: Dan Mangan + Blacksmith "Club Meds"

Der Band, die an der Seite eines Soloartists steht, ihn bei Studioaufnahmen unterstützt und während dessen Liveshows begleitet, wird meist eher wenig Aufmerksamkeit zugemessen. Dan Mangan hatte diese Tatsache satt. Zu wichtig waren ihm seine Jungs Kenton Loewen, Gordon Grdina, John Walsh, JP Carter, Jesse Zubot und Tyson Naylor innerhalb des eigenen Schaffensprozesses geworden, als dass man ihr Wirken mit einer kurzen Benennung auf der letzten Seite des Albumbooklets abtun dürfe. Und so entschied sich der Kanadier, diesen sechs Herren ein Monument zu setzen und sie in den eigenen Künstlernamen zu integrieren - ganz, wie man es aus den Anfängen des Rock'n'Rolls noch kennt, als das Musikerdasein einen hohen Stellenwert innerhalb der Gesellschaft genießen durfte. Der Schriftzug Dan Mangan + Blacksmith ziert in der Folge das dritte Album des bärtigen Songwriters. Doch offeriert "Club Meds" noch weitaus mehr Revoluzzergeist, als mit dieser sehr offensichtlichen Neuerung bereits angedeutet wird. Mangan und sein Gefolge brechen innerhalb der 11 neuen Songs komplett mit dem, was den zweifachen Juno-Award-Gewinner groß gemacht hat. Mutig.

Es waren sanfte Hymnen, sogenannte Sing-alongs, mit denen Dan Mangan ein immer größer werdendes Publikum für sich begeistern konnte. Seine Alben "Postcards & Daydreams", "Nice, Nice, Very Nice" und "Oh Fortune" zementierten derweil den Ruf Mangans als sympathischer Hitlieferant. Doch wie lange sollte das in dieser Art weitergehen? Irgendwann möchten die Hörer eine Weiterentwicklung vernehmen, wollen überrascht, ja, vielleicht sogar verstört werden. Mit "Club Meds" entfachen Dan Mangan + Blacksmith nun das nötige akustische Buschfeuer, nach dessen Umherwüten neue auditive Keimlinge auf fruchtbarem Klangboden gedeihen können. Es ist ein fiebriger Rundumschlag, der mit dem Opener "Offred" beginnt und in dem lange nachhallenden "New Skies" endet. Genährt von Postrockelementen, schweren Noisesträngen und einer rauen Kratzbürstigkeit züngeln Stücke wie das kreischende "Mouthpiece", das von Industrialmomenten durchsetzte "Kitsch" und das auf einem fiktiven Wort basierende "Forgetery" umher - stets fordernd und nie oberflächlich. Nur bedeutet das gleichsam nicht, dass "Club Meds" unzugänglich wäre. Man muss nur bereit sein, durch einen düsteren Schleier steigen und sich darüber hinaus auch einer verheißungsvollen Ungewissheit stellen zu wollen. Schon befällt das titelgebende "Club Meds" den Verstand und auch Stücke wie "Pretty Good Joke", "Vessel" oder "War Spoils" lassen sich kaum noch abschütteln. Dan Mangan + Blacksmith haben ein kantiges Werk erschaffen, das man in dem Moment zu lieben beginnt, in dem man seine Erwartungen über Bord geschmissen hat.



Um abschließend ein CD-Exemplar von Dan Mangan + Blacksmiths "Club Meds", das uns City Slang zur Verfügung gestellt hat, zu ergattern, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.

Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff "Dan Mangan + Blacksmith" an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Montag, der 27.04.2015.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall.
Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!

Weitere Infos zu Dan Mangan + Blacksmith gibt es hier:
Offizielle Website | FacebookseiteYoutube-Channel | Interview bei Kultmucke