Freitag, 23. Mai 2014

Album-Vorstellung: Hercules & Love Affair "The Feast Of The Broken Heart"

Andrew Butler
Wenn der New Yorker DJ Andrew Butler zum Appell bei seinem House-Projekt Hercules & Love Affair ruft, treten regelmäßig die gefragtesten Stimmen der Independentszene in Reih und Glied an, um dem rothaarigen Grooveexperten mit ihren Kollaborationen zu erfreuen. Ob Anthony Hegarty, der 2008 unter anderem mit "Blind" auf das Debüt der Band aufmerksam machte, oder auch Bloc Partys Kele Okereke, welcher auf dem Nachfolgealbum "Blue Songs" (2011) zu hören ist - Butler hat ein Händchen dafür, Gastsänger zu rekrutieren. So verwundert es keineswegs, dass er wieder einmal alles daran gesetzt hat, um auch für seinen neusten Streich, "The Feast Of The Broken Heart", ein paar farbenfrohe Paradiesvögel mit beatlastigem Futter zu locken. Rouge Mary, Gustaph, Krystle Warren und der amerikanische Songwriter John Grant kamen allesamt herbeigeflogen und begeistern nun durch ihre einzigartigen Beiträge innerhalb der zehn neuen Tracks der Scheibe.

"The Feast Of The Broken Heart"
Inspiriert von Größen wie dem jüngst verstorbenen Frankie Knuckles oder der Ikone Marshall Jefferson orientieren sich Butler und seine Kollegen von Hercules & Love Affair bei ihren Songs mit Vorliebe an der Discomusik der späten Siebziger und Achtziger. Funky und elektrifiziert geht es demnach auch auf "The Feast Of The Broken Heart" zu. Bereits das Cover, welche eine durch die LSD-Brille betrachtete Szene aus den Flintstones darstellen könnte, macht deutlich, dass die Platte allerhand bunte Spitzen zu bieten hat. Und in der Tat wumst bereits der Opener "Hercules Theme 2014", eine Neuauflage des gleichnamigen Stückes von 2008, zielsicher aus den Boxen. Das Zucken sämtlicher Gliedmaßen scheint vorprogrammiert und so entspannen sich die Muskeln erst dann wieder, wenn das letzte Stück "The Key", eine laszive Hymne, seine Runden gedreht hat - zu mitreißend, zu explosiv sind Songs wie "My Offence" oder "Think". Neben dem herrlich eingängigen "Do You Feel The Same" zählen vor allem die beiden von John Grant eingesungenen Tracks "I Try To Talk To You" und "Liberty" zu den besonderen Highlights auf "The Feast Of The Broken Heart". Hat der 1968 geborene Sänger auf seinem letzten Album "Pale Green Ghost" schon gezeigt, dass er durchaus Material für eine ausgelassene Partynacht abliefern kann, wagt er sich nun erneut in die vom Stroboskoplicht erhellte Discowelt.
"The Feast Of The Broken Heart" ist ein fröhliches Album, das mit Statements gegen Homophobie und Andersartigkeit die Engstirnigkeit vieler Zeitgenossen bekämpft.


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