Montag, 9. September 2013

Klassiker der Woche Nr. 69

Arctic Monkeys
Es gab eine Zeit, zu der man unter dem Begriff "Indie" noch vorrangig jene markanten, scharfzüngigen Rocknummern zusammenfasste, die von Bands wie Franz Ferdinand, den Kaiser Chiefs, den Libertines oder auch den Arctic Monkeys komponiert und dargeboten wurden. Kein verwässerter Electro, kein wiederbelebter New Wave, kein süßer Zucker-Pop konnten damals das Bild dieses doch recht schlichten Genres trüben. Ein Schlagzeug, ein paar E-Gitarren, ein schöner E-Bass und eine kratzige Lead-Stimme reichten der klassischen Indieband meist aus, um damit gehörig Krawall zu machen. Hinzu kam das klischeehafte Auftreten der Musiker. Gekleidet in Röhrenjeans mit zu kleinen Shirts, diese vorrangig weiß-rot gestreift, und ein paar zerzausten Frisuren auf den Köpfen, glichen diese dann oft einem Haufen von Außenseitern, die durch ihre leicht punkige Attitüde zu absoluten Frauenschwärmen avanciert waren. Ganz nach dem Motto, je chaotisch kreativer, desto attraktiver. Wenn man sich nun also einmal die Arctic Monkeys ganz genau betrachtet, dann weiß man, warum sie erfolgreich werden konnte. Die 2002 gegründete Formation entspricht jenem beschriebenen Stereotyp von den kühlen Rockstars zu 100 %. Und auch auf akustischer Ebene zeichnete sich vor allem ihr Debüt "Whatever People Say I Am, That's What I'm Not" durch jene spitze Kargheit aus, die beim Hören auf den Ohrläppchen knistert. Unser heutiger Klassiker der Woche, der Track "When The Sun Goes Down" beispielsweise, widmet sich auf textlicher Ebene der Prostitution in Sheffields Bezirk Neepsend. Ähnlich wie einst The Polices "Roxanne", auf welches der Song sogar explizit Bezug nimmt, werden dabei verschiedene Aspekte des Rotlichtmilieus genauer thematisiert. Harte Gitarrenriffs und heftige Beats vertonen dabei die gesellschaftskritische Geschichte.



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