Freitag, 31. Mai 2013

Album-Vorstellung: Efterklang "The Piramida Concert"


Es ist oft eine ganz eigentümliche Magie, die von einem klassischen Orchester ausgeht. An der Formschönheit von Kontrabass, Violine, Flügel oder einem der zahlreichen anderen so fein ausgearbeiteten Instrumente kann man sich nur schwer sattsehen, beziehungsweise sich deren Zauber entziehen. Das Zusammenspiel der einzelnen Elemente fasziniert dabei durch seine Besonderheit und Einzigartigkeit. Dazu kommen meist elegant gekleidete Musiker, die den Esprits vergangener Zeiten wiedererwecken und sich mit vollster Hingabe ihren akustischen Gerätschaften widmen. Vom vollen Klang eines mehrköpfigen Ensembles mal ganz abgesehen, bleibt die Gewalt einer solchen Vereinigung häufig lange unvergessen. Ähnlich ging es vielleicht auch manchem Besucher, der an einem von zwei Abenden im Oktober des letzten Jahres, in die Konzerthalle der Kopenhagener Royal Academy Of Music schritt, um dem neusten Streich der dänischen Post-Rock-Band Efterklang beizuwohnen. Denn das Trio stand nicht allein auf der Bühne, sondern teilte sich diese gleich mit 33 Musizierenden, dem deutschen Dirigenten André de Ridder, sowie den extra für die Show eingeladenen Special Guests Peter Broderick, Katinka Fogh Vindelev und Budgie (Siouxsie & The Banshees, The Creatures). Unter dem Titel "The Piramida Concert" wurde in diesem Rahmen das 2012 erschienene "Piramida" von Efterklang aus seiner Synthiekulisse gelöst und in ein multidimensionales Live-Arrangement transformiert, welches zuvor in Kooperation mit dem Komponisten Missy Mazzoli entwickelt worden war. Der Mitschnitt zu besagtem Spektakel erscheint am nächsten Freitag, den 07.06.2013, als digitaler Download und in einer wunderschönen schwarz-weißen Vinyl-Version.

Efterklang
Dass es sich bei "Piramida" um ein einzigartiges Album von subtiler Schönheit handelt, wurde im letzten Jahr vielerorts diskutiert. Die Presse schien wie elektrisiert von dem bereits vierten Studioalbum Efterklangs und attestierte Casper Clausen, Mads Brauer und Rasmus Stolberg ein schöpferisches Talent, das weit über dem Durchschnitt liegt. Noch bevor ihnen jene positive Resonanz der Kritiker jedoch überhaupt zuteilwerden konnte, arbeitete das Herrengespann bereits unbekümmert an der Planung der Piramida Concerts, die vorsah 15 Konzerte rund um den Globus und unter Einbeziehung verschiedener Sinfonieorchester spielen zu wollen.

The Piramida Concert
Werfen wir nun einen Blick beziehungsweise ein Ohr auf die Live-Inszenierung ihres "Piramida". Die Anzahl der einzelnen Stücke weicht bei "The Piramida Concert" mit zehn Titeln nicht von der des Originals ab. Allerdings wurde "Dreams Today" durch die B-Seite "So" ersetzt und an das kühle "The Living Layer" hängte sich ein extra für die Tour produziertes und aus der Feder des Komponisten Karsten Fundal stammendes Rudiment mit Namen "Vælv", welches erst wie ein eisiger Gebirgsrinnsal vor sich hinplätschert, bevor es kurzfristig zum akustischen Sturzbach avanciert, der gegen Ende wiederum in sanften Wellen ausklingt. Definitiv eins der Highlights auf der Platte und zudem auch ein Wendepunkt in deren Verlauf. Unterschieden sich die perfekt nachempfundenen und mit hoher Professionalität gespielten "Hollow Mountain", "Apples", "Sedna" und "Told To Be Fine" noch kaum von ihren digitalen Zwillingen, schlägt "The Piramida Concert" nun eine neue Richtung ein. Der Anschlusstrack "The Ghost" zerkratzt sein Ebenbild und raut dessen Oberfläche gehörig mit quietschenden Geigen und majestätischen Bläserchören auf. Endlich stürzt die Erinnerung an "Piramida" ein und es eröffnet sich erstmalig die Möglichkeit, mit deren Bruchstücken ein neues, andersartiges Bauwerk zu errichten, das von der einnehmenden Stimme Clausens umspielt wird. Wenn auch etwas zaghafter, setzt sich dieser neu gefasste, kreative Mut in "Black Summer" fort, welches im Gegensatz zur Ursprungsversion etwas ausgeschmückter und opulenter daherkommt. Auch "Between The Walls" wird zu einer Fusion aus Alt und Neu und überrascht durch großartige Elemente wie aufblitzende Streicher-Highlights und einen durchgängigen operesken Gesang, der als idealer Nährboden für die wunderschönen Lyrics des Tracks dient. "So" läuft außer Konkurrenz. Donnernd und gewaltig bahnt es sich seinen Weg bis "Monument" das Konzert beendet.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass es sich aus vielen Gründen bei "The Piramida Concert" um eine wunderbare Platte handelt, die im Vergleich zu vielen anderen Konzertmitschnitten vor allem durch ihren kristallklaren Sound überzeugen kann. Zudem fabrizieren darauf begnadete Musiker begnadete Musik. Nur bleibt ein Wehmutstropfen zurück. Denn wenn schon ein komplettes Orchester zur Verfügung steht, dann sollte man diesen Vorteil auch in vollem Umfang ausreizen. Da hilft es nicht, nur zu betonen, es hätten starke Veränderungen stattgefunden, wie es Efterklang gern in Interviews taten, der Hörer sollte diese auch wesentlich intensiver wahrnehmen können. Trotzdem sollte kein Liebhaber des Extravaganten darauf verzichten, sich "The Piramida Concert" ins Plattenregal zu stellen.

 

Mittwoch, 29. Mai 2013

Gewinnspiel: Fránçois & the Atlas Mountains "E Volo Love"

Das Atlasgebirge befindet sich im Nordwesten Afrikas und erstreckt sich dabei von Marokko über Algerien bis nach Tunesien. Aus welchem Grund fängt nun aber unser heutiges Gewinnspiel-Feature mit genau dieser Information an? Dazu später mehr.


François Marry
Fránçois Marry wurde im französischen Saintes, nahe der Hafenstadt La Rochelle, geboren. Das Aufwachsen in Frankreich, die Serge Gainsbourg Platten seiner Eltern und der Charme des süßen Lebens sollten noch einen maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige Karriere des jungen Marry haben, doch zuvor zog es ihn erst einmal über den Ärmelkanal nach England, wo er im Jahre 2003 in Bristol eine Anstellung als Lehrer-Assistent fand. Gleichzeitig und vielleicht auch, um einen Ausgleich zum stressigen Schulalltag zu finden, warb Marry mit einem Aushang für seine Trompetenkünste in einem Ladenfenster. Die Zeilen "I come from France, I’ve brought my trumpet with me and I’d like to play with anyone who… well, anyone really" ebneten ihm dabei den Weg in die Szene der begnadeten Musikmetropole. Einmal in jener schillernden, und doch sehr authentischen Kreativwelt angekommen, baten ihn Camera Obscura, Mitglied ihres Live-Ensembles zu werden. Dankend nahm Marry an und betrat damit eine musikalische Spielwiese, auf der er sich ordentlich austoben konnte. 
Frànçois & the Atlas Mountains
Irgendwann folgten dann die ersten eigenständigen Gehversuche, für die Marry jedoch eine kleine Band um sich scharrte: The Atlas Mountains. Und so kommen wir zurück zum Beginn unserer Geschichte. Marrys Mutter verbrachte den Großteil ihrer Kindheit in Kamerun und gab die Faszination für den schwarzen Kontinent ungefiltert an ihren Sohn weiter. Die Rhythmen und eine kaum greifbare, instinktive Komponente in der afrikanischen Musik reizten Marry derartig, dass er beschloss, nicht nur sein Projekt nach der bereits erwähnten Gebirgskette zu benennen, sondern darüber hinaus auch genau jene Stilelemente in das eigene Schaffen zu integrieren.


E Volo Love
"E Volo Love", das neue Album von Fránçois & the Atlas Mountains, ist als eine Mischung all der Einflüsse zu verstehen, die im Laufe seiner Entwicklung auf Marry einprasselten. Sanfte Chansons mit Britpop-Einschlag wie "Azrou Tune" gesellen sich dabei zu afrikanisch angehauchten Tracks mit Namen "Les Plus Beaux" oder "Edge Of Town". Und dieser Clash Of Cultres funktioniert ganz formidable! So wird mal auf Englisch losgeschmachtet ("Muddy Heart") und im nächsten Moment der Pop Noir wiederbelebt ("Piscine"). Und zwar ohne, dass der Hörer dabei die Orientierung verliert. Der Mut, sich von den herkömmlichen akustischen Puzzlekombinationen zu lösen, wird hier vollends belohnt.



Wir verschenken nun abschließend einmal "E Volo Love" von Fránçois & the Atlas Mountains, das uns Domino Records zur Verfügung gestellt hat. Wer es haben möchte, teilt uns das bis spätestens kommenden Freitag, den 31.05.2013, mit dem Satz "Ich will es haben!" über einen der beiden folgenden Wege mit.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite  liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 29.05.2013 mit "Ich will es haben!" kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit dem Betreff "Fránçois & the Atlas Mountains" und dem Inhalt "Ich will es haben!" an blogfrog87@googlemail.com.

Die zufällig ermittelten Gewinner werden im Anschluss auf unserer Facebookseite bekannt gegeben, beziehungsweise per Mail benachrichtigt. Wir wünschen viel Erfolg!

Mehr Infos zu Fránçois & the Atlas Mountains gibt es hier:
 

Montag, 27. Mai 2013

Klassiker der Woche Nr. 59

Caribou
Bildästhetik. Dass diese von zentraler Bedeutung sein kann, merkt man spätestens dann, wenn sie komplett einmal durchbrochen wird. Man denke nur an Situationen, in denen man sich im Kopf bereits die schönsten mentalen Gemälde zu einem Song ausgemalt hat, anschließend in Richtung der zahlreichen Videoportale wie Youtube und Co. pilgert und dort erschrocken auf das blickt, was der eine oder andere Regisseur aus der entsprechenden Klangvorlage optisch gemacht hat. Aber es gibt auch Positivbeispiele. Einem davon möchten wir uns mit dem heutigen Klassiker der Woche widmen. Hören wir uns dazu das einzigartige "Irene" vom kanadischen Musiker Daniel Victor Snaith alias Caribou an. Sanfte Synthies, ein zurückhaltender Beat und Gesänge aus einer mystischen Ferne verschmelzen zu einer Electro-Sinfonie der besonderen Art. In perfekter Harmonie bildet das passende Video-Pendant einen Spiegel für die Zartheit des Tracks, führt uns durch Mikrokosmos und Makrokosmos dieser Erde, zeigt uns die Wunder der Natur und legt dabei einen milchigen Schleier über die stilvollen Aufnahmen. Besser hätte man das Stück vom 2007er Album "Andorra" nicht inszenieren können. Und nun darf neben der auditiven, auch die visuelle Wahrnehmung einmal voll auf ihre Kosten kommen.



Freitag, 24. Mai 2013

Album-Vorstellung: CocoRosie "Tales Of A Grass Widow"

CocoRosie
Bunt, extravagant und gesellschaftskritisch. Sierra und Bianca Cassedy, besser bekannt als CocoRosie, stehen seit ihrem Debüt "La Maison De Mon Rêve" (2004) für innovative Popmusik mit Tiefgang. Die beiden hübschen Schwestern haben im Laufe der Jahre einen unverwechselbaren Stil entwickelt, der innovativ und zugleich auch traditionell verankert ist. Nun meldet sich das musikalische Doppel mit seinem neuen Album zurück. "Tales Of A Grass Widow" heißt dieses und widmet sich gesellschaftspolitischen Themen, die auch in einer modernen Welt wie der unseren, noch immer von zentraler Bedeutung sind.

"Das Album erkundet viele Geschichten und die Verbindungen, wie die Menschen die
Erde behandeln, auch darum wie sie Frauen und Kinder behandeln. Da existieren so viele
Gemeinsamkeiten."


Sierra und Bianca geben sich nicht damit zufrieden, dass Probleme nur auf den Tisch kommen. Sie möchten und erwarten darüber hinaus, dass diese auch bearbeitet, geradezu seziert und von allen Seiten betrachtet werden können. Feminismus muss unter Einbeziehung von Männern stattfinden, die Kindheit als ein heiliges Refugium verstanden und Tiere geschützt werden, wenn der Mensch sich als ein überlegenes Wesen empfindet. So tragen CocoRosie nun erneut ihren Teil zu all den aktuellen Debatten bei. Mit verschiedenen Aktionen weisen sie auf Missstände hin und versuchen Lösungsalternativen zu erarbeiten. Nicht zuletzt in den Texten ihrer Songs.

 

CocoRosie haben auf "Tales Of A Grass Widow" elf Songs inszeniert, die mit Perspektiven und Rollen spielen, deren Lyrics den Hörer mitreißen und ihn durch unsere Welt wie durch ein Museum führen. Nur sind die Exponate keine toten Momentaufnahmen, sondern lebendige Szenerien aus dem Alltag eines Planeten, der sich zunehmend seinem Ende entgegen neigt, wenn nicht endlich gehandelt wird. Sierra und Bianca sind sich sicher, dass es dazu noch nicht zu spät ist.

"Ich habe das Gefühl, dass die Welt fast so weit ist. Wir sind fast bereit für Veränderung.
Vielleicht braucht es diese extremen Veränderungen und Bedrohungen der Natur, um die
Menschen dazu zu bringen, dass sie erkennen, dass direkt vor ihrer Nase die Konsequenzen

passieren. Und das passiert nicht nur im Karma oder so, wie du von Gott beurteilt wirst."
 
Tales Of A Grass Widow
"After The After Life" eröffnet das bereits fünfte Studioalbum von Cocorosie und lässt jenen Vorhang der Verdrängung fallen, den unsere Gedanken zuvor sorgsam geknüpft haben. Schon steht man mitten in einem Untergangszenarium, das trotz all seiner Zerstörung mit einer klanglichen Schönheit aufwartet, die den bitteren Beigeschmack gleichzeitig umso deutlicher werden lässt. Typisch für CocoRosie verschmelzen dabei Sierras Operngesänge mit der infantilen Stimme von Schwester Bianca. Gehüllt in Klangfetzen aus Folk und Electro entsteht dadurch der unverkennbare Sound des Duos, den seine Anhänger so sehr lieben. Beim Folgetrack "Tearz For Animals" und auch dem finalen "Poison" gibt sich der zwischen den Geschlechtern wandelnde Antony Hegarty die Ehre als Gastsänger, wie er es bereits mehrfach auf der 2005er Platte "Noah's Ark" getan hat. Im weiteren Verlauf der Platte versinkt der Zuhörer mehr und mehr in der Gedankenwelt der Schwestern, als würde er durch Treibsand waten und langsam darin untergehen. Dabei lässt sich in Stücken wie "Child Bride" und "Broken Chariot" ein starker orientalischer Einschlag nicht leugnen, der sicherlich auch auf die Zusammenarbeit mit dem indischen Musikerkollektiv Rajasthan Roots zurückzuführen ist. Aber auch schwermütige Balladen wie "Harmless Monster", bei dem im Hintergrund Glocken im Wind läuten und Raben den Himmel mit ihrem Geschrei erfüllen, oder von der Toy Music inspirierte Nummern ("Roots Of My Hair", "Gravediggress") versammeln sich auf "Tales Of A Grass Widow". Wieder einmal beweisen CocoRosie, dass die Rechnung immer noch aufgeht. Ihre Musik will einfach nicht langweilig werden und findet immer neue klangliche Nischen. Dabei bleiben Sierra und Bianca auch textlich auf einem Niveau, das nicht nur das Herz, sondern auch den Intellekt der Menschen anspricht. Vielleicht liegt das ja an der Unersättlichkeit der beiden, ihren eigenen Horizont stetig zu erweitern.

"Es ist immer interessant für uns, die Ideen der anderen zu hören, weil es in unserer Arbeit sehr viel Raum für das gibt."

 

Mittwoch, 22. Mai 2013

Gewinnspiel: This Is Head "The Album ID"

This Is Head
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Schweden eine wahre Goldgrube für all diejenigen darstellt, die auf der Suche nach originellem musikalischen Nachwuchs sind. Einmal in die Miene an akustischen Rohdiamanten eingedrungen, beschleicht einen jedoch hin und wieder das Gefühl, es glitzere und funkele dort derartig, dass die Wahl, welchen der Schätze man schlussendlich mit sich nehmen und zum finalen Feinschliff verhelfen wolle, enorm erschwert wird. Geblendet verliert so auch der kritischste Hörer schnell einmal sein messerscharfes Urteilsvermögen. Wir reiben uns deshalb die Augen, streichen das leicht stechende, prickelnde Gefühl aus den Liedern, fahren anschließend mit den Händen in Richtung unserer Ohren und legen sie behutsam darauf, um den einprasselnden Reizüberfluss kurzzeitig ausblenden zu können. Stille. Keine Gesänge junger Dutt tragender Puppengesichter, hipper Röhrenjeans-Truppen oder bärtiger Gitarrenfanatiker sind mehr zu vernehmen. Und doch gräbt sich durch die Schlitze unserer geschlossenen Finger, langsam aber kontinuierlich, ein mystisches Rauschen mit Namen "XVI". Es handelt sich dabei um einen Track der Band This Is Head, der sich sanft an den steinernen Wänden des Schachtes bricht, durch den wir gerade gehörlos schreiten, und der es schafft, trotz all des ihn umgebenden Lärms wie eine feine Nadel jene Stelle in unserem Verstand zu punktieren, die für unsere Begeisterungsfähigkeit zuständig ist.

 

The Album ID
Adam, Tom, Henric und Björn alias This Is Head passen eigentlich gar nicht in das gängige Klischee von der gefeierten Newcomer-Sensation, als die sie gelten. Zu fein, zu sensibel präsentieren sich ihre Sounds. Und doch von einer solch unheimlichen Massivität umgeben, die dem Hörer von der ersten Note an eine Gänsehaut beschert. Als Klangwissenschaftler fusionieren This Is Head in Songs wie "Time's An Ocean" oder "Cast Away" die Schönheit experimenteller Chillout-Texturen à la AIR mit mächtigen Indierockarrangements, wie man sie von den Cold War Kids und anderen Vertretern des Genres kennt. Für sein neues Album "The Album ID" ließ sich das Quartett aus Malmö alle Zeit der Welt und jeglichen Freiraum, den es brauchte, um die eigene Kreativität im vollsten Maße ausschöpfen zu können. Nicht gerade selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass ihr erstes Album "0001" für wahre Begeisterungsstürme in Skandinavien sorgte und natürlich alle lauthals nach einem Nachfolger schrien. Doch Druck engt ein, stellten This Is Head fest, nachdem sie zu hastig ins Studio zurückgekehrt waren und angefangen hatten, an einer neuen Scheibe zu arbeiten. Über die Zeitspanne etlicher Tischtennis-Matches im Proberaum haben sie sich schließlich jene Last von den Schultern gespielt, die ihnen Kritiker und Fans zuvor mit ihren Erwartungen aufgeladen hatten. Locker und befreit erwuchsen dann erste Songskizzen, die sich zu zehn, vor Energie nur so strotzenden Stücken weiterentwickelt haben. Ob mit dem pathoslastigen "A B- Version", dem düsteren Opener "Staring Lenses" oder dem synthielastigen "Into The Belly Of Mount Miff", This Is Head haben es ganz ohne fremde Hilfe geschafft, zum strahlenden Diamanten zu werden.

 

Wolltet ihr schon immer einmal einen echten Hochkaräter in den Händen halten? Wir bieten euch am heutigen Gewinnspiel-Mittwoch die Chance dazu. Wer eins von insgesamt zwei Exemplaren des Albums "The Album ID" von This Is Head gewinnen möchte, die uns Nordic By Nature zur Verfügung gestellt hat, der sollte uns mit einem schönen "Bling Bling" betören. Und zwar bis spätestens kommenden Freitag, den 24.05.2013 über einen der beiden folgenden Wege.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite  liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 22.05.2013 mit "Bling Bling" kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit dem Betreff "This Is Head" und dem Inhalt "Bling Bling" an blogfrog87@googlemail.com.

Die zufällig ermittelten Gewinner werden im Anschluss auf unserer Facebookseite bekannt gegeben, beziehungsweise per Mail benachrichtigt. Wir wünschen viel Erfolg!

Mehr Infos zu This Is Head gibt es hier:

Montag, 20. Mai 2013

Klassiker der Woche Nr. 58

Feist
Unbeschwertheit. Ein Wort, das so viel und so wenig zugleich bedeuten kann. Wann ist man wirklich unbeschwert? Was bedarf es, um einen Zustand von Leichtigkeit und Freiheit erreichen und diesen anschließend auch halten zu können? Wie immer liegt zumindest eine Lösung des genannten Rätsels in der wohl schönsten Nebensache der Welt. Ein Schelm, wer da jetzt nicht an Musik denkt. Neben zahlreichen anderen Gefühlen, die diese in uns auslösen kann, ist sie, in Verbindung mit dem richtigen Klang und der passenden Farbe, auch dazu in der Lage, uns von der Schwere freizumachen, mit der uns der Alltag manches Mal an den Boden fesselt. Nicht jeder Musiker versteht es dabei jedoch, behutsam genau die Melodien zu erschaffen, die dafür erforderlich sind. Gerne erschlägt da der ein oder andere seine Zuhörer unüberlegt mit überzeichneter Fröhlichkeit und versucht somit plump etwaige Ängste und Sorgen wegzublasen. Doch ist dafür nicht immer gleich ein Orkan nötig. Das beweist die charmante Singer-Songwriterin Feist nur allzu gut. Feine Winde, weich und die Seele streichelnd, entsendet die Kanadierin gekonnt mit ihren Songs. Verwoben mit intelligenten Lyrics, ausgefeilten Instrumentierungen und einer Stimme, die jeden dahinschmelzen lässt, der sie vernimmt, avancieren Feists Tracks schnell zur Allzweckwaffe gegen lädierte Seelen. Kein Wunder, dass die 37-Jährige zu den gefragtesten Künstlerinnen im Independentbereich zählt. Im Jahre 2004 veröffentlichte Feist ihr Album "Let It Die". Die in Paris und mithilfe von Chilly Gonzales entstandene Platte beherbergt neben großartigen Nummern wie "One Evening" oder "Inside & Out" auch das zuckersüße "Musaboom". Wer einmal in den Geschmack dieses Stückes, sprich unseres heutigen Klassikers der Woche, gekommen ist, der weiß, was wahrhaftige Unbeschwertheit bedeuten kann. Einmal abgehoben landet man erst dann wieder auf den Beinen, wenn der Song ganz und gar aus dem Gedächtnis verschwunden ist.
 

Freitag, 17. Mai 2013

Album-Vorstellung: When Saints Go Machine "Infinity Pool"

When Saints Go Machine
When Saints Go Machine zählen spätestens seit ihrem 2011er Durchbruchalbum "Konkylie" zu Dänemarks erfolgreichsten musikalischen Exportschlagern. Das Quartett aus Kopenhagen eroberte mit einer Fusion aus Electropop und Indie nicht nur die Clubs Europas, sondern vor allem auch die Herzen zahlreicher begeisterter Musikfanatiker. Markenzeichen der Band ist von jeher die außergewöhnliche, androgyne Stimme von Sänger Nikolaj Manuel Vonsil, die gut und gerne mal an Antony Hegarty erinnert. Nun sind When Saints Go Machine zurück und haben ein Album mitgebracht, dass trotz seines nicht ganz so ansprechenden Aussehens, wahre Schätze beinhaltet. So scheint es ja generell zum Trend im Jahr 2013 geworden zu sein, dass Künstler uns mit dem optischen Anteil ihrer Werke gern gegen eine Wand laufen lassen, dafür aber auf dem auditiven Kanal umso mehr zu überzeugen wissen. Man denke nur an das geradezu hässliche Cover von "Mosquito", der aktuellen Scheibe der Yeah Yeah Yeahs, oder das epileptische Anfälle provozierende "Shaking The Habitual" von The Knife. Nun reiht sich in dieses Kabinett der Absurditäten ein weiteres, mit scheinbar einfachsten grafischen Mitteln erstelltes und farblich recht gewöhnungsbedürftiges "Kunstwerk" ein.

Infinity Pool
Tauchen wir nun ein in den "Infinity Pool" und schwimmen, getragen von einer fast magnetischen Anziehung, in Richtung Klanghorizont, wo bereits eine große, glühende Sonne den Übergang vom Tag zur Nacht ankündigt. Die zwölf Tracks auf der neuen Platte von When Saints Go Machine wurden in jenem Dunst des Zwielichts geboren, das sich wie ein fast unsichtbarer, silberner Faden entlang des Himmelsaums zieht. Mal leuchtend hell, dann wieder mystisch vernebelt. "Infinity Pool" hält einige Überraschungen bereit. So zum Beispiel den Opener "Love & Respect", welcher durch die Rappassage von Grammy-Preisträger Killer Mike, eine völlig neue Seite innerhalb des Schaffens der Dänen eröffnet. Die Mischung aus der bittersüßen Hintergrundmelodie, den zarten Vocals Vonsils, einer donnerden Bassline und dem aggressiven Sprechgesang erschafft eine abwechslungsreiche Szenerie, die schlagartig für ein erstes Hochgefühl sorgt. Schon besteht kein Zweifel mehr, dass sich hinter der gewöhnungsbedürftigen Fassade, ein großartiges Gesamtwerk versteckt haben dürfte. "Infinity Killer" und "Iodine" zerfließen in, an den Rave der 90er angelehnten Arrangements, bevor mit "Yard Heads" eine sentimentale, schwermütige Dub-Front aufzieht und sich kompromisslos über den ahnungslosen Hörer ergießt. Dieser trocknet erst dann wieder vollkommen, wenn er zum wilderen "System Of Unlimited Love" den Körper in Bewegung versetzt. Ein Track, dem jegliches Potenzial zum großen Hit innewohnt. "Mental Shopping Spree" schließt nahtlos mit sattem Sound an, "Degenaration" hingegen konzentriert sich auf einen einzigen, wummernden Grundton und wirkt dabei recht bedrohlich. When Saints Go Machine präsentieren mit ihrem "Infinity Pool" einen wahrlich reich gedeckten Tisch an akustischen Köstlichkeiten, die alle mit unterschiedlichen Geschmäckern aufwarten. Vom vollmundigen "Mannequin" zur Vorspeise, hin zu einem würzigen Hauptgang à la "Order", einer Nummer, die sich erst langsam zur epischen Ballade aufschwingt. Noch bevor schließlich das Dessert mit Namen "Slave To The Take In Your Heaven" serviert wurde, stellt man unweigerlich fest, dass man gar nicht genug von dieser Band bekommen kann. Und deswegen empfehlen wir in diesem speziellen Fall, dem Ruf der Wollust zu folgen und völlig maßlos in ihr und dem Wunderwerk "Infinty Pool" aufzugehen.



Mittwoch, 15. Mai 2013

Gewinnspiel: Holy Other "Held" + Charlie Simpson "Young Pilgrim"

In der heutigen Ausgabe unseres Gewinnspiels möchten wir euch gleich zwei Künstler aus dem Hause PIAS (Play It Again Sam) vorstellen. PIAS ist eine Plattenfirma, die von jeher ein Gespür für das Besondere, das Einzigartige in Sachen Musik beweist. Gern verlässt das Label, dessen deutscher Sitz in der Hansestadt Hamburg liegt, dabei den Weg des Mainstream-Geschmacks und marschiert entlang gewundener Seitenpfade hin zu verborgenen Perlen. Folgen wir ihm dabei zu Holy Other und Charlie Simpson.


Holy Other "Held"
Nachdem Holy Other 2011 eine breite Hörerschaft mit seiner "With U"-EP für sich gewinnen konnte, meldete sich der im Witch House und Dark Ambient angesiedelte Musiker bereits ein Jahr später mit dem Debütalbum "Held" zurück. Düstere, minimalistische Elektro-Stücke kennzeichnen den Sound des mysteriös mit einem geisterhaften, weißen Laken verzierten Werkes. Demjenigen, der sich gern einmal vollends dem Klang hingibt, in ihm versinken und stundenlang darin treiben möchte, bieten Stücke wie "Tense Past" oder "Inpouring" die perfekte Gelegenheit dazu. Destilierte, minimalistische Melodien und splitternde Beats vereinen sich zu akustischen Kulissen voller Erzählungskraft. Thematisch behandelt "Held", trotz des völlig anders anmutenden Titels, die Zerbrechlichkeit zwischenmenschlicher Bande und das teilweise aufkommende Gefühl vom Gefangensein innerhalb einer Beziehung. Geheimnisumwoben, leise und intensiv statt schrill und laut, das ist Holy Other.

 

Charlie Simpson "Young Pilgrim"
Ganz andere, wesentlich zugänglichere Musik macht Charlie Simpson.Obwohl an ihm jenes typische Sunnyboy-Aussehen haftet, wie es auch viele amerikanische Popsternchen ziert, steckt wesentlich mehr hinter dem 27-jährigen Briten. Als junger Pilger wandert Simpson, nach erfolgreichen Jahren in den Projekten Busted und Fightstar, nun erstmals auf Solopfaden. Er durchschreitet dabei Täler aus Popfolk, passiert Indierock-Formationen und lässt sich auf Wiesen aus sanften Singer-Songwriter-Gewächsen nieder. "Young Pilgrim", sein Debütalbum, versammelt 12 leichte, nicht allzu verkopfte Tracks, die mal verspielt wie "Thorns" und dann wieder melancholisch wie das Endstück "Riverbanks" daherkommen. Eine gehörige Prise Talent bringt der in einer hochmusikalischen Familie aufgewachsene Simpson allemal mit. Und so wird auch "Down Down Down" zu einer dieser Nummern, die sich schnell ein Plätzchen im Ohr und auf den Lippen des Hörers sichern.


Zwei llig unterschiedliche Musiker, die wir euch präsentiert haben. Für wen schlägt euer Herz am ehesten? Verratet es uns bis spätestens kommenden Freitag, den 17.05.2013, und erhaltet die Möglichkeit auf "Held" von Holy Other oder "Young Pilgrim" von Charlie Simpson (entsprechend eurer Antwort), zur Verfügung gestellt von PIAS. Mitteilen könnt ihr euch über einen der beiden folgenden Wege.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite  liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 15.05.2013 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit dem Betreff "Holy Other" oder "Charlie Simpson" an blogfrog87@googlemail.com.

Die Gewinner werden im Anschluss auf unserer Facebookseite bekannt gegeben oder per Mail benachrichtigt. Wir wünschen viel Erfolg!

Montag, 13. Mai 2013

Klassiker der Woche Nr. 57


Vor nicht allzu langer Zeit schenkte uns Chan Marshall alias Cat Power ihr neues Album "Sun". Doch das ist nur der Gipfel einer einzigartigen Musikkarriere, die ihren Anfang Mitte der 1990er Jahre fand. Folk, Blues und Alternative Country waren von jeher die Genres, die Chan aufgrund ihrer Authentizität und Aufrichtigkeit faszinierten. Deswegen griff sie selbst recht schnell zur Gitarre und siedelte sich musikalisch unerschrocken zwischen ihren Ikonen Patti Smith und Bob Dylan an. Nur hätte sie wahrscheinlich selbst nicht damit gerechnet, dass die Kritiker ihr innerhalb kürzester Zeit ein Talent attestierten, dass sich in keinster Weise vor dem der eben genannten, gefeierten Künstler verstecken muss. Cat Powers Songwriting ist durchzogen von einer Genialität und Lebensweisheit, wie man sie bei nur wenigen anderen Musikern zu finden vermag. Nicht zuletzt bedingt durch die vielen tragischen Rückschläge in ihrem Lebenslauf, der langjährigen Alkoholabhängigkeit und dem Erkranken an einer seltenen, schwerwiegenden Krankheit, bei der große Ödeme das Gesicht und andere Körperteile wahllos anschwellen lassen. Chan Marshall ist ein gebrandmarktes Kind, das durch das Komponieren einen Weg gefunden hat, mit seinen Problemen umzugehen, diese zu bearbeiten und teils auch zu lösen. Wir blicken zurück auf das 2003er Album "You Are Free" und den Track "He War". Kampfeslustige E-Gitarrenriffs und die einzigartige Stimme Chans machen den Song zu einem Monument unbändiger Kreativität und einem würdigen Klassiker der Woche, den man so schnell nicht mehr aus dem Ohr bekommt.



Montag, 6. Mai 2013

Klassiker der Woche Nr. 56

The Verve
So sicher wie das Amen in der Kirche war es von vornherein, dass wir im Laufe unserer Reise durch die Klassiker der Woche, irgendwann auch einmal an diesen Punkt gelangen würden. Nun ist es also so weit. Wer sich mit Musik aus dem Independentbereich befasst, der wird zwangsweise auch ein musikalisches Phänomen namens Britpop nicht ignorieren können. Zu den wohl prominentesten Vertretern dieses, vor allem in den 90er und frühen 00er Jahren, sehr erfolgreichen Genres, zählt die Band The Verve aus Wigan. Richard Ashcroft und sein Gefolge veröffentlichten 1997 mit "Bitter Sweet Symphony" einen Hit, der wohl jedem von uns schon einmal durch den Kopf geschwirrt ist. Sobald das markante Streicharrangement zu Beginn des Songs ertönt, stellt sich bei vielen Hörern ein vertrautes, angenehmes Gefühl ein. Doch genau dieses Markenzeichen sorgte auch für einen großen Lizenzstreit, der entbrannte als "Bitter Sweet Symphony" zu einem der erfolgreichsten Tracks des Jahres avancierte. Bei dem Sample handelt es sich um eine Sequenz aus der Orchesterversion von "The Last Time", einem Stück der Rolling Stones. Nach einem langwierigen Prozess wurden die Rechte und alle Einnahmen von "Bitter Sweet Symphony", den Rockopas zugesprochen, sodass der Song zwar The Verves größter Erfolg, aus finanzieller Sicht jedoch das genaue Gegenteil wurde. Dem Charme dieses Evergreens schadet seine Geschichte jedoch keineswegs.



Freitag, 3. Mai 2013

Album-Vorstellung + Gewinnspiel: Valerie June "Pushin' Against A Stone"

Valerie June
Musikalisch gesehen überspringen wir heute großzügig den Mai und widmen uns direkt dem Juni, genauer gesagt seiner wunderschönen Namensvetterin Valerie June. Die 1982 in Tennessee geborene Multiinstrumetalistin verzaubert ihre Hörer von jeher mit authentischen, einzigartigen Songs. Ob einst auf den Straßen und U-Bahnhöfen unterschiedlichster amerikanischer Städte, oder später auch Bars, Clubs und größeren Auftrittsstätten, wo sie sich die Seele aus dem Leib sang und spielte. Schnell war es kein Geheimnis mehr, dass die Dreadlocks tragende Afroamerikanerin ein unglaubliches Talent in sich trug. Zwischen den Städten Memphis und Nashville aufgewachsen, sah June selbst ihre berufliche Zukunft schon früh im Musikerdasein. So brachte sich die Autodidaktin all jene Instrumente bei, die sie für die Umsetzung ihrer Songideen benötigte. In Kombination mit ihrer außergewöhnlichen Stimme, die durch einen hohen Wiedererkennungswert gekennzeichnet ist, öffnete ihr dies schnell die Türen des ein oder anderen Produzentenbüros. Nun stellt Valerie June der Öffentlichkeit ihr neues Album "Pushin' Against A Stone" vor.


Pushin' Against A Stone
Es darf vorweggegriffen werden und gesagt sein, dass es sich bei dem neusten Werk Valerie Junes um eine echte Herzblutplatte handelt. Tief schürfen die Melodien und Texte von Songs wie "Somebody To Love", "Twined & Twisted" oder "Trials, Troubles, Tribulations" in den Gründen der menschlichen Empfindungen. Und irgendwie gehört das ja auch dazu, wenn man sich Genres wie Blues, Soul, Gospel oder Folk annimmt und sie als Leitmotive für das eigene Schaffen wählt. June tut das mit einer Leichtigkeit, die für Gänsehaut sorgt. Jedes Wort ihrer Lyrics, jedes Streifen über die Saiten von Gitarre und Banjo nimmt man ihr dabei ab. In all dem aktuellen, teils doch recht einfallslosen Folkgetümmel, man denke da nur an Bands wie Mumford & Sounds oder jüngst The Lumineers, sticht "Pushin' Against A Stone" äußerst positiv heraus. Durch seine Originalität, Ungeschliffenheit und Aufrichtigkeit. Zudem streut June geschickt hier und da Elemente benachbarter Genres ein, die beispielsweise Tracks wie "You Can't Be Told" mit rockigen Passagen aufpeppen und für eine willkommene Abwechslung auf der 11 Track starken Platte sorgen. Wie eine gut gewürzte Jambalaya, überzeugt das Album durch seine vielfältigen Geschmäcke. Definitiv auch eins der vielen Highlights auf "Pushin' Against A Stone" ist der Opener "Workin' Woman Blues". Ein kurzer Gedanke rast dabei fast unvermeidlich in Richtung Nina Simone und geht ein Tänzchen mit der klanglichen Hinterlassenschaft der Gospel-Ikone ein. Wer das Besondere sucht, wird bei dieser Scheibe fündig. Großartig!


Weil Teilen Spaß macht, möchten wir abschließend gern einen Leser unseres Blogs glücklich machen und verlosen in diesem Zuge ein Exemplar von Valerie June's "Pushin' Against A Stone", das uns PIAS zur Verfügung gestellt hat. Wer dieses gern gewinnen möchte, der sagt uns einfach, wieso es genau ihn treffen sollte. Die plausibelste Antwort gewinnt! Mitteilen könnt ihr euch bis einschließlich kommenden Sonntag, den 05.05.2013, über einen der beiden folgenden Wege.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite  liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 03.05.2013 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit dem Betreff "Valerie June" und eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Viel Erfolg!

Mehr zu Valerie June gibt es hier:
  

Mittwoch, 1. Mai 2013

Gewinnspiel: Rover "Rover"

Timothée Réginier alias Rover
Timothée Réginier ist ein Singer-Songwriter der alten Schule. Schon früh wurde er mit einer umfassenden musikalischen Bildung konfrontiert, da seine Eltern diese für charakterbildend hielten. Er lernte verschiedene Instrumente spielen, sowie ein akustisches Grundverständnis aufzubauen. Seine späte Kindheit, beziehungsweise frühe Jugend verbrachte der aus Frankreich stammende Réginier in der flirrenden Metropole New York. Dort fand er nicht nur schnell einen Zugang zur englischen Sprache, sondern wurde auch von der Aufgeschlossenheit der Stadt infiziert. Getrieben von freien Gedanken und dem unersättlichen Wunsch, teils statische Weltansichten mit einem Paukenschlag gehörig ins Wanken zu bringen, gründete Réginier mit seinem Bruder die franco-libanesische Punkrockband The New Goverment, die vor allem die Konflikte und Gesellschaftszustände im Nahen Osten in ihren Texten anprangerte. Doch die Zukunft hatte noch weitere Pläne für den rastlosen Musiker ersonnen. So wollte es der Zufall, vielleicht aber auch das Schicksal, dass Réginier aufgrund einiger Visa-Probleme aus dem Libanon, Geburtsstätte der Band The New Goverment, ausgewiesen wurde. Er strandete kurz darauf in den rauen, unerbittlichen Weiten der Bretagne, wo Meer und Wind im einvernehmlichen Tanz die Landschaft prägen und die ihm schon zuvor eine Heimat gewesen war. Erneut dort eingetroffen, rief er sein Soloprojekt Rover ins Leben. Als eben dieser Rover vergrub sich Réginier für einen ganzen Winter in einem heruntergekommenen Heimstudio, experimentierte mit allerlei Instrumenten, seiner Stimme und auch der ein oder anderen technischen Spielerei. Das Ergebnis dessen ist nun auf einem selbst betitelten Debut "Rover" zu hören.

Rover
Die Beatles, The Beach Boys, David Bowie, aber auch zeitgenössische Bands wie Interpol, zählt Réginier auf, wenn er nach seinen Einflüssen gefragt wird. Tatsächlich lässt es sich nicht verleugnen, dass das musikalische Erbe eben dieser Künstler beziehungsweise Bands, einen Samen in Rovers Tracks gepflanzt hat. So erblüht in einem Stück wie "Remember" beispielsweise die massive Melancholie eines Bowies, ohne dabei jedoch nach einer einfallslosen Kopie zu klingen. Es beschleicht einen eher das Gefühl, dass Réginier den Klangcharme vergangener Tage wie ein Schwamm in sich aufgesogen hat und diesen nun gut dosiert in Tracks wie dem Pathos lastigen "Silver" oder dem dunkel düsteren "Wedding Bells" an seine Hörer weitergibt. Am Ende ist es doch nur verständlich, dass auch Musiker sich nicht völlig frei machen können von dem, was ihnen selbst gefällt, was sie gerne hören. Und dieser akustische Schmetterlingseffekt beschert uns im Fall von Rover ausgepfeilte, moderne Popsongs mit einem Hauch von Vertrautheit.


 

Wir verlosen am heutigen Gewinnspiel-Mittwoch insgesamt zwei Exemplare der Special Edition von Rovers Debut "Rover", die uns Add On Music zur Verfügung gestellt hat. Passend zum Pseudonym von Réginier möchten wir dafür dieses Mal euren Lieblingsautomobilhersteller von euch erfahren. Und das bis spätestens kommenden Freitag, den 03.05.2013, über einen der beiden folgenden Wege. Unter allen Einsendungen werden im Anschluss zufällig zwei Gewinner ermittelt.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite  liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 01.05.2013 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit dem Betreff "Rover" und eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Viel Erfolg!

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