Wieder einmal ist es nicht wirklich still im eisigen Land.
Die Isländer senden Monster und Männer aus um den Rest der Welt zu erobern...
Insgesamt sechs junge Musiker aus der Hauptstadt Reykjavík fühlen sich dazu berufen, einen neuen musikalischen Feldzug anzuführen, der wieder einmal großen Erfolg verspricht. Schließlich weiß mittlerweile jeder "Gegner", dass die Isländer neben der "irren" Björk noch viele weitere akustische Bodenschätze haben. Als Geheimwaffe haben Of Monsters And Men, wie sich das Sextett nennt, ihr Debut-Album "My Head Is An Animal" im Gepäck.
Darauf befindlich ist eine Mischung aus Folk-Elementen und klassischen Indiepop. Dass diese Mischung gut funktioniert, zeigten jüngst viele andere Bands wie Mumford & Sons oder The Head And The Heart.
Erstaunlicher Weise überzeugen sie damit aber auch den Mainstream und sind mit ihrer ersten Single "Little Talks" sogar an der Spitze der aktuellen deutschen Single-Charts vertreten. Es scheint wirklich ein qualitativer Umschwung in der Bewertung von Musik stattzufinden. Vielleicht sieht das aber auch morgen schon wieder ganz anders aus. Der Geschmack der Massen bleibt trotz vermeintlicher Hitformeln der Plattenbosse nämlich am Ende unberechenbar.
Was ist zur Platte zu sagen?
Sängerin Nanna Bryndís Hilmarsdóttir, die eine erstaunliche stimmliche Ähnlichkeit zu Kate Nash besitzt, teilt sich das Rampenlicht als Bandleader mit Ragnar Þórhallsson. Die Stimmen der beiden ergänzen sich auf "My Head Is An Animal" in optimaler Weise. Of Monsters And Men können Musik machen und das zeigen sie auf ihrem Erstlingswerk mehr als deutlich. Darüber hinaus besitzen sie ein Talent für Lyrics. Sie erzählen in ihren Songs Geschichten, bringen ein Stück der nordischen Naturverbundenheit mit ein und benutzen Metaphern von segelnden Schiffen im Himmel über Kriege zwischen Bienenvölkern bis hin zu Möwen, die vom salzigen Meerwasser zum Schreien gebracht werden.
Die erste Teil des Albums ist laut, heiter und schnell. Ein Schifferklavier welches an der ein oder anderen Stelle eingesetzt wird, so wie Chorgesänge, die zum Schunkeln ermutigen und das schon fast typische "Hey Hey" erwecken bei dem Hörer den Eindruck, es handele sich hier um echte Piratenmusik, die seine Hörgänge entern möchte.
Etwas aus diesem vermeintlichen Konzept fällt dann aber der Song "Six Weeks". Ein Track der sich durchaus auch auf das letzte Arcade Fire Album hätte schmuggeln können. Großartig getragen und von epischer Qualität.
Mit "Love Love Love" wartet dann die erste Ballade und gleichzeitig ein absoluter Ruhepunkt des Albums auf. Dieser beweist, dass Of Monsters And Men auch Herren über die ruhigen Töne sein können und damit wahnsinnig tolle Stimmungen schaffen. Im Anschluss wird es noch einmal für ein paar Songs etwas folkiger, bis man beim letzten Track des Albums angelangt ist, der wie so oft auf LPs auch einen eher sanften und ausklingenden Charakter hat.
"My Head Is An Animal" sollte trotz des großen Erfolgs im Mainstreambereich, kein Musikliebhaber scheuen.
Da es schwer ist einen Song herauszupicken, der besonders hervorsticht, gibt es dieses Mal den kompletten Album-Teaser zum Einhören:
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