Album-Vorstellung: Chorus Grant "Space"
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© by Esben Boeg Jensen |
Dänemark hat viel zu bieten. Aus musikalischer Sicht vor allem das großartige Label Tambourhinoceros Records. Seit 2009 begeistert die Plattenfirma mit einem ausgezeichneten Künstlerkatalog, welcher unter anderem Acts wie 4 Guys From The Future oder Treefight For The Sunlight beinhaltet. Mit Chorus Grant kam Anfang dieses Jahres ein Musiker hinzu, der durch von Americana und Folk beeinflusste Kompositionen zu begeistern weiß. Nahtlos reiht sich der adrette Songwriter damit in die Firmenpolitik von Tambourhinoceros ein, innerhalb derer gern auf die Verbindung aus psychedelisch-angehauchten Klängen und ausgefallenen Stimmen gesetzt wird. Von Chorus Grant alias Kristian Finne Kristensen war das Label wohl derart beeindruckt, dass der Sänger 2014 gleich zweimal in Erscheinung treten darf. Zum einen als fünfzig Prozent des Duos Cancer, dem auch When Saints Go Machines Nikolaj Manuel Vonsild angehört, und zum anderen eben als Solokünstler. Bevor am 29.09. Cancers einzigartige "Ragazzi"-EP international erscheinen wird, zeigt Chorus Grant nun erst einmal, was er im Alleingang zu bieten hat. "Space" heißt sein Debüt.
"Space" ist ein Album voller Metaphern - sowohl lyrisch als auch soundtechnisch. Kristensens Liebe für amerikanische Filme und Orte ist darauf genauso präsent wie die Auseinandersetzung mit Phänomenen des Alltags. So wandert er in seinen Texten gedankenversunken über den Mulholland Drive, findet sich zwischen Wolkenkratzern wieder, begutachtet wartende Taxikolonen oder gesteht der menschlichen Zweisamkeit den Platz zwischen den Zeilen zu. Anders als viele andere Songwriter-Platten nimmt sich "Space" dabei zwar auch etwas zurück, kann aber gleichzeitig durch seine vielen schönen Klangspielereien begeistern, die auf Albumlänge wie kleine Zahnräder ineinader haken und den Zuhörer behutsam durch die dreizehn Stücke des Albums geleiten. Vom paralysierenden Opener "O Everyone" über das dunkel glühende "Present Day Sky", das Chorus Grant selbst übrigens als eine Art verzerrte Reflexion der Eagles bezeichnet, bis hin zum finalen "Reaching", einem Lovesong.
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