"E1NEN HAB ICH NOCH..." ist ein virtuelles Sammelsurium für Musik. Der gleichnamige Blog bündelt und filtert Neuigkeiten aus den unendlichen Weiten der verschiedensten Genres. Dabei gilt stets die Devise: Den Song oder diese Platte sollte man noch gehört haben!
Montag, 2. Juni 2014
Klassiker der Woche Nr. 98
Cocteau Twins
Als der Dream Pop noch in den Kinderschuhen steckte, waren es allem voran Elizabeth Fraser, Robin Guthrie und Will Heggie, die sich mit Freude jenem neuen Genre widmeten und ihm beim Erwachsenwerden halfen. Das Trio, das unter dem Namen Cocteau Twins bekannt wurde, entstammte ursprünglich der britischen Punkszene, fand jedoch im sphärischen Gitarrenpop der 80er eine Inspiration, die es zu auditiven Höchstleistungen antrieb. Schnell sprudelten die Lobeshymnen aus den Federn der Kritiker und den Cocteau Twins wurde eine akustische Individualität zugesprochen, die sie zu den Vorreitern einer neuen Klangära machte. Mit ausschweifenden Arrangements, dem sirenenartigen Gesang von Liz Frazer und einem ganz besonderen Gespür für elektronische Verspieltheiten luden die Cocteau Twins regelmäßig, innerhalb ihres 18-jährigen Bestehens, zur Gedankenflucht ein. "Alice", unser heutiger Klassiker der Woche, ist eigentlich nur als B-Seite der Single "Violaine" (1996) gedacht gewesen. Doch wie das Schicksal manchmal spielt, schaffte es ausgerechnet jener Track, der einer der letzten vor der Auflösung der Band war und es nicht einmal auf ein Album geschafft hatte, zu großem Ruhm. Durch seinen Lo-Fi-Charme und die magische Aura, die jede einzelne Note zu umgeben scheint, berührt der Song die Seele. Auch Regisseur Peter Jackson scheint sich der Kraft von "Alice" bewusst gewesen zu sein und so besetzt das Stück eine Schlüsselrolle in seinem melancholischen Drama "In Meinem Himmel" (2009). Und zwar als akustische Untermalung für das Jenseits, in dem die ermordete Susie Salmon ihren Frieden zu finden versucht.
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