Album-Vorstellung: Barbarossa "Bloodlines"
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Barbarossa |
Einen königlichen Namen erwählte James Mathé für sein musikalisches Projekt. Als Barbarossa kämpft sich der britische Künstler, natürlich stilecht mit rotem Bart, durch die Weiten des Electronica-Reiches. Wohl wissend, dass dort die eine oder andere Schlacht auf ihn warten dürfte, wenn es schließlich darum geht, die klangliche Alleinherrschaft vollends für sich beanspruchen zu wollen. Doch verlässt sich Barbarossa bei der Verfolgung seiner Pläne nicht allein auf sein charismatisches Auftreten. Hinter dem zierlichen Thronanwärter steht ein massives Heer aus analogen Synthies, Drum Machines und Casiotone-Keyboards bereit. Und zwar angeordnet in Formationen, welche recht erfolgsversprechend beim Angriff auf die Territorien alteingesessener Machthaber sein dürften. Was könnte da jetzt noch treffender sein, als das eigene Album provokativ mit "Bloodlines" zu betiteln? Barbarossa ist gekommen, um sich zu holen, was rechtmäßig schon lange ihm gehört.
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Bloodlines |
Zwischen Dubstep und New Wave, Schwermut und Heiterkeit, Härte und Zartheit gleitet "Bloodlines" einträchtig dahin. Tracks wie "Butterfly Plague" und "The Endgame" rieseln dabei leise vom akustischen Firmament, wohingegen "Turbine" oder "Pagliaccio" den Schall in heftigen Vibrationswellen durch die Luft jagen und "The Load" eindrucksvoll zum strahlenden Highlight des neusten Werkes von Barbarossa avanciert. "Bloodlines" ist die Platte, die man sich von Hot Chip statt des eher mäßigen "In Our Heads" gewünscht hätte. Neuartig, frisch und trotzdem so eingängig, dass man als Hörer unmittelbar die Lust verspürt, den Repeat-Button auf der Anlage zu betätigen. Wenn Altmeister wie Alexis Taylor und sein Gefolge nicht mehr in der Lage sind, eben jene Gefühle in uns wachzurufen, dann verdeutlicht das einmal mehr, dass ein Generationswechsel im Genre der elektronischen Musik unmittelbar bevorsteht. Und so können wir uns glücklich schätzen, dass mit Barbarossa ein kreativer Kopf nachrückt, der es versteht, seine Impulse auf bemerkenswerte Art und Weise zu kanalisieren.
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