Klassiker der Woche Nr. 52
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Kosheen |
Sie tanzen auf der Schneide zwischen Dance, Trip-Hop und Rock. Kosheen sind Emporkömmlinge der Millenniumswende, bei der die 90er und ihr Eurodance noch nachhallten, gleichzeitig aber Musikrichtungen wie Indie und Co. schon in den Startlöchern standen, die Welt zu erobern. Wie findet man sich zurecht in jener Übergangsphase zwischen alt und neu? Eine Band, die die Symbiose beider Begriffe im Namen trägt, nämlich die japanischen Wörter für „alt“ (古, ko) und „neu“ (新, shin), hat darauf eine ganz eigene Antwort gefunden. Gekonnt verwebten Kosheen Elemente aus allen musikalischen Himmelsrichtungen miteinander und erschufen dadurch eine einzigartige Mischung aus Tradition, Stillstand und Fortschritt. Manifestiert auf ihrem Debut "Resist" läutete die Band aus Bristol somit weniger still, dafür aber umso eindringlicher eine neue Ära der elektronischen Musik ein, bei der die Beats nicht mehr allein im Vordergrund standen, sondern sich gleichberechtigt zu ernsthaften Lyrics und durchdachten Melodien gesellten. Diese Kombination gefiel den Hörern und machte aus Siân Evans, Mark Morrison und Darren Beale gefeierte Künstler. Bis heute überrascht das Trio immer wieder mit seiner Anpassungsfähigkeit und seiner stetigen Integration neuer Impulse in die eigene Arbeit. Als würden sie niemals satt werden, fressen sich Kosheen hungrig durch die ständigen Brüche des musikalischen Geschehens. "Hungrig" ist gleichsam das Stichwort für den heutigen Klassiker der Woche. "Hungry" steht stellvertretend für das Werk einer Band, mit der man sich als Musikliebhaber definitiv einmal befasst haben sollte. Ob man sie mag oder nicht, feststeht dass Kosheen im Gegensatz zu vielen anderen Bands einen Sound entwickelt haben, der sie unverwechselbar gemacht hat.
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