Wir reisen heute zurück in die frühen 80er. Uns begegnet eine recht stramme Deborah Harry, die die 40er noch nicht überschritten hat. Gemeinsam mit ihrem Bandkollegen Chris Stein läutet sie jene Glocken, die unseren heutigen Klassiker der Woche so einzigartig und unverwechselbar gemacht haben. So konnte er mehrere Jahrzehnte überstehen, ohne auch nur den Hauch seiner Anziehungskraft zu verlieren. "Rapture" ist in vielerlei Hinsicht als Pionier zu bezeichnen. Zum einen ist es der zweite Song in der Geschichte der kommerziellen Charts gewesen, der es mit einem HipHop-Teil geschafft hat, an deren Spitze zu klettern. Darüber hinaus wird jener dann auch noch ausgerechnet von einer weißen Frau gesungen und vor allem gerappt. Wer kann sich das heute, zu Zeiten von 50Cent, Jay-Z und Co überhaupt noch vorstellen?
Lasziv räkelt sich die Frontfrau von Blondie im Video zu besagtem Track und haucht anfänglich Sätze wie "Toe to toe", "Back to back" oder "Face to face" ins Mikrofon. Getragen wird das Geschmachte von einem Beat-Gerüst, das Elemente des New Wave, Punks und Funks in sich vereint. Und dann geschieht es. Die kleine, blonde zerbrechliche Harry holt aus und reiht locker flockig einen Rhyme an den nächsten.
Über den Inhalt könnte man dabei sicher einmal genauer nachdenken... Aliens die Menschen erschießen, deren Köpfe fressen und schließlich vom verschlungenen Opfer dann so vereinnahmt werden, dass dieses die Kontrolle über den Körper des Außerirdischen an sich reißt, um final durch die Nacht zu schreiten und ein Cadilac nach dem nächsten zu verschlingen... Nun ja, 1981 als "Rapture" erschien, waren die halluzinogen getünchten 70er gerade erst vorbei und sicher befand sich in dem einen oder anderen Stoffwechsel noch ein Fünkchen Rest-LSD.
Insofern sehen wir über die Kausalzusammenhänge der Geschichte mal hinweg und feiern dieses Stück Musikgeschichte, dass auch heute definitiv zu jeder guten Party gehört.
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