Wir leben in einer zunehmend technisierten Welt. Mittlerweile ist es wahrscheinlicher Menschen mit Smartphones als mit Büchern in der Hand, bei einer U-Bahn-Fahrt anzutreffen. Die Social-Networke boomen. Zu jeder Zeit besteht die Möglichkeit mit Freunden und Bekannten in Verbindung zu treten, ohne diesen dabei in das Gesicht blicken oder deren Stimme hören zu müssen. Computer und Bildschirme verschiedenster Art erhellen permanent unsere Augen, auch wenn diese gerne aufgrund nahender Dunkelheit zufallen möchten. Mit dem Millennium erhob sich eine neue Gesellschaft, die mehr und mehr auf virtueller Ebene funktioniert und sich auch darüber definiert. Was passiert in jenen Tagen mit der Liebe? Wird auch diese irgendwann zu einem maschinellen Vorgang verkommen, der kaum noch etwas Natürliches an sich hat?
Die isländische Sängerin Björk und der Videokünstler Chris Cunningham haben mit "All Is Full Of Love" ihren Zukunftsentwurf für das liebevolle Miteinander abgeliefert. Egal welche Zeiten auch herrschen, die Liebe wird immer da sein und selbst zwischen humanoiden Robotern findet Anziehung statt.
Man mag von Björk halten, was man will. Manch einer sieht in ihr gern nur eine Durchgeknallte, die im Schwanenkostüm zur Oscar-Verleihung rennt. Feststeht aber, dass die 44-Jährige es wie kaum eine zweite schafft, gesellschaftliche Themen aufzugreifen und künstlerisch in Szene zu setzen. "All Is Full Of Love" geht unter die Haut. TripHop par excellence, welcher tiefschürfender nicht sein könnte.
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