Mittwoch, 31. Oktober 2012

Vernetzt 32

Wenn man ganz genau hinhört, dann...


... kann man tatsächlich Lykke Li in vielen Songs der Shout Out Louds entdecken. Ob "Impossible", "Suit Yourself", "Time Left For Love", "Hard Rain" oder beim famosen "Tonight I Have To Leave It". Während der Produktion des 2007er Albums "Our Ill Wills" gehörte Frau Zachrisson, wie Lykke mit bürgerlichem Nachnamen heißt, fest zum Inventar. Wer hätte das gedacht? Auch die mittlerweile so bekannte Schwedin fing also mal ganz klein im Background an.


Und mit diesem Beitrag verlassen wir nun die Rubrik "Vernetzt". 32 Einträge zu den verschiedensten Verstrickungen der Musikbranche liegen hinter uns. Wir bedanken uns bei allen Lesern, die die erschienenen Texte mit Eifer und Spaß verschlungen haben. Sich die dazugehörigen Songs immer und immer wieder anhörten und "Vernetzt" zu dem gemacht haben, was uns die Klickzahlen und euer Feedback verrieten, eurer Lieblingsrubrik.
Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ein Revival des ganzen Trubels. Bis dahin könnt ihr euch jederzeit in der History alle Beiträge erneut zu Gemüte führen.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Gewinnspiel: Dirty Projectors "Swing Lo Mellagan"

Sich genretechnisch so gar nicht festzulegen zu wollen, ist auch ein musikalisches Statement. Und zwar eins, das sich David Longstreth und seine Dirty Projectors, anscheinend in großen Lettern auf die Fahnen geschrieben haben. Von jeher kann man den Songwriter aus Brooklyn und das dazugehörige Sammelsurium an ausführenden Musikern, die dann auch gerne mal von Platte zu Platte wechseln, nur schwer fassen. Erlangt man trotzdem einmal das Gefühl, man hätte es mithilfe größter Anstrengungen geschafft, entweicht diese Sicherheit definitiv schon im nächsten Moment wieder. Musik, die nicht in eine Schublade zu packen ist, die sich widerspenstig befreit, sobald man ihr einen Stempel aufdrücken möchte, dafür stehen die Dirty Projectors. Auch auf dem mittlerweile neunten Studio-Album ist das nicht anders.
Dirty Projectors
Eine Idee jagt die nächste, wenn David Longstreth sich dem Songwriting vollends hingibt. So schrieb er für die aktuelle Platte "Swing Lo Mellagan" mal eben an die 80 Tracks, von denen es schlussendlich 12 auf die Scheibe geschafft haben. Dabei klingt der ein oder andere unter ihnen noch recht ungeschliffen und kantig, beinahe unfertig. Longstreth erschafft Momentaufnahmen, fängt Stimmungen ein und gibt sie ungefiltert in seinen Songs wieder. So wundert es auch nicht, dass kein Song dem anderen gleicht. Die Flüchtigkeit der Augenblicke, in denen Nummern wie "Offspring Are Blank" oder "Maybe That Was It" entstanden sind, haften jeder einzelnen Note an. "Swing Lo Mellagan" ist eine weitere kreative Sammlung, die den Hang der Band zum Experimentieren unter Beweis stellt. Die Dirty Projectors sind die Chamäleons der Musikindustrie, denen anscheinend nie die Lust daran vergeht, einfach das zu machen, was sie gerade wollen. Auch Künstler wie Björk oder David Byrne waren davon so beeindruckt, dass sie sich bereits dem Gespann für gemeinsame Arbeiten anschlossen. Das spricht dann irgendwie auch für sich.

Nun gibt es aber mal eine Kostprobe der 2002 gegründeten Formation:

 

Immer noch nicht genug bekommen? Dann bestehen jetzt zwei Chancen, das Verlangen nach mehr zu stillen. Für alle Berliner sei gesagt, dass die Dirty Projectors am kommenden Donnerstag, den 01.11.2012, im Berghain spielen. Wer leider kein Hauptstädter ist, zu weit weg wohnt oder aus irgendeinem anderen Grund nicht vor besagter Bühne stehen kann, der darf sich nun über ein neues Gewinnspiel freuen.
Unsere Freunde von Domino Records haben uns ein Exemplar von "Swing Lo Mellagan" zur Verfügung gestellt, das wir jetzt verlosen. Was ihr dafür tun müsst? Verratet uns über einen der beiden folgenden Wege, wieso gerade ihr die Scheibe gewinnen solltet. 

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 30.10.2012 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Bis einschließlich Donnerstag, den 01.11.2012 könnt ihr überlegen und teilnehmen. Wer uns am plausibelsten begründet, warum es ihn treffen sollte, der gewinnt. Dieses Mal liegt es also völlig in eurer Hand, der Zufall bleibt außen vor.
Seid kreativ!

Wie immer noch ein paar Links, die gefallen könnten:

Montag, 29. Oktober 2012

Sonntag, 28. Oktober 2012

Album-Vorstellung + Gewinnspiel: Syke "Back To Now"

Shirley Klarisse Yonavive Edwars, kurz Skye, hat bereits über 6 Millionen Tonträger verkauft. Als Sängerin und Gesicht der Band Morcheeba, feierte die gebürtige Londonerin internationale Erfolge und wurde dabei stets für ihre unsagbar sanfte Stimme bewundert und geliebt. Im Jahre 2004, nach insgesamt fünf gemeinsamen Alben und unzähligen Live-Auftritten, trennten sich die Gebrüder Godfrey kurzerhand von ihrem charismatischen Markenzeichen und gingen mit Morcheeba für sieben Jahre einen neuen Weg. Ein gewagter Entschluss, wie sich herausstellte und dessen Konsequenzen dazu führten, dass man sich 2010 (und weitere zwei Alben später) wieder zusammenschloss, um mit "Blood Like Lemonade" an die Erfolge von früher anzuknüpfen. Ohne Skye Edwards hat es die Band schwer gehabt. Ihre Fans waren zu festgefahren, wollten Experimente mit zahlreichen Gastsängern nicht dulden. Morcheeba hatten ihre Stimme verloren. Umso größer war dann allerorts die Erleichterung als von den drei Musikern verkündet wurde, dass von nun an wieder gemeinsam musiziere.
Skye hat die Jahre, in denen sie nicht an der Seite des Geschwisterpaars zu hören war, bestens genutzt, um sich auch als Solokünstlerin zu etablieren. Ob Gast-Auftritte bei den Gorillaz, Nouvelle Vague's Side-Project "Hollywood, Mon Amour" oder auch ihre zwei Solo-Alben "Mind How You Go" (2006) und "Keeping Secrets" (2009), Miss Edwards probierte sich musikalisch aus und fand auf dieser Reise viele neue und inspirierende Einflüsse. Gestärkt von den Erlebnissen dieser Zeit lässt sie es sich nun, auch nach Rückkehr zum ehemaligen Erfolgsgespann, nicht nehmen, ihre eigene Karriere weiter voranzutreiben. Dieser Tage erschien mit "Back To Now" die dritte Scheibe von Skye.

Skye // Back To Now
Der Sound der 38jährigen hat sich verändert. Klangen die beiden ersten Solo-Alben noch recht soulig und zeichneten sich durch sehr klare Instrumentierungen aus, wurden für "Back To Now" die Syntheziser ausgepackt und in verschiedenster Art und Weise zum Einsatz gebracht. Skye selbst beschreibt ihre Musik am liebsten, in dem sie Farbvergleiche anstellt. "Back To Now" höre sich wie ein Electro-Blau an, sagt die Sängerin. Elektrifizierte Melancholie schleicht durch die insgesamt zehn Tracks der Platte und lässt sie mal bitter und dann wieder ganz süß klingen. 
Tracks wie der Opener "Troubled Heart" oder "Featherlight" tragen neben zahlreichen Loops und E-Beats auch urtümliche, fast indianisch anmutende Gesangspassagen in sich, die einen interessanten und abwechslungsreichen Gesamteindruck erzeugen. Ein Song wie "Nowhere" hingegen ergießt sich als DiscoPop-Nummer über den Hörer. Jener darf sich dann im Folgestück "Little Bit Lost" kurz zwischen knarrenden Sounds verlieren, bevor er mit "We Fall Down" oder "Dissolve" moderne Synthie-Balladen präsentiert bekommt. Dass an "Back To Now" auch Grammy-Gewinner Steve Fitzmaurice (bekannt durch seine Zusammenarbeiten mit u.a. Kylie Minoque, U2 oder Depeche Mode) gearbeitet hat, hört man spätestens bei "Every Little Lie" oder "High Life". Skye wollte mit "Back To Now" ein futuristisches Up-Tempo-Album produzieren und das ist ihr definitiv gelungen.



"Ich fühle mich, als hätte ich das Album meines Lebens geschrieben.", stellt Skye glücklich und zufrieden fest. Wer von dieser Euphorie nun angesteckt werden möchte, erhält jetzt die passende Chance. Mit freundlicher Unterstützung von PIAS, verlost "Einen hab ich noch..." ein Exemplar von Skyes "Back To Now". Um dieses zu gewinnen, sollt ihr uns verraten, wann ihr euch das letzte Mal so richtig glücklich gefühlt habt. Es gibt wie immer zwei Möglichkeiten, um am Gewinnspiel teilzunehmen.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 27.10.2012 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Bis einschließlich kommenden Dienstag, den 30.10.2012 kann teilgenommen werden. Aus all jenen, die uns mit einer Antwort glücklich gemacht haben, wird am darauffolgenden Tag zufällig ein Gewinner ausgelost. Viel Erfolg und Spaß!

Noch nicht genug von Skye? Dann dürften folgende Links weiterhelfen:
 

Samstag, 27. Oktober 2012

King Electric - Out Of Reach

Kein LSD-Trip könnte bunter und schöner sein. King Electric wird seinem Namen gerecht und präsentiert mit "Out Of Reach" einen königlichen Psychedlic-Track, der zwischen Retro-Sounds und Postmoderne dahinswaggt. Herrlich!


Freitag, 26. Oktober 2012

Klassiker der Woche Nr. 35

Manches Mal lässt sich die Musik eines Künstlers kaum noch getrennt von dessen persönlichen Schicksal betrachten. Einer der wohl populärsten Fälle der letzten Jahre, bei dem der tragische Niedergang einer Künstlerin medial bis ins Letzte ausgeschlachtet wurde, ist der von Amy Jade Winehouse. 
1983 erblickte die Tochter eines Taxifahrers und einer Apothekerin in London das Licht der Welt. Schon früh war klar, dass in der kleinen Amy ein riesiges musikalisches Talent schlummerte. Fasziniert davon, förderte Vater Mitch seine Tochter in allen künstlerischen Belangen. Vielleicht auch, um sich selbst mittels seiner Tochter zu verwirklichen. Denn seine eigenen musischen Ambitionen führten nie dazu, dass er davon hätte leben können. Doch Amy hatte ihren eigenen Kopf, wollte ohne Stütze das Laufen lernen. Nach einem abgebrochenen Studium an der renommierten BRIT School, unterschrieb sie 2003 einen Plattenvertrag bei Island Records. "Frank" hieß die erste Platte, die das Resultat der Zusammenarbeit mit besagtem Independent-Label war. Und diese katapultierte Miss Winehouse von null auf hundert in die Herzen etlicher Hörer. Ihr Sound war anders und besann sich in einer Zeit, in der neue Musikgenres wie Unkraut aus dem Boden schießen, auf bewährte Klänge des Jazz und Blues. Damit leitete Amy Winehouse gleichsam ein Retro-Revival ein, das bis heute anhält. Nur leider konnte sie selbst nicht mit dem daraus resultierenden Ruhm und der Aufmerksamkeit umgehen, die ihr zuteilwurden. In Drogen und Alkohol fand sie eine Antwort auf Versagensängste und Leistungsdruck. Schon horchten die Medien auf, berichteten gern über den Drugstar am Pophimmel, der von einem Konzert zum nächsten taumelt und regelmäßig in verschiedensten Entzugskliniken nach Unterschlupf suchte. 2006 erschien dann "Back To Black", Nachfolger zum gefeierten Debüt. Es schien beinahe, als hätte Amy Winehouse nach all den Negativschlagzeilen über die Musik zurück zu sich selbst gefunden, sei neu gestärkt und vital wie nie zuvor. Doch wer sich genauer mit Texten und Stimmungen auf "Back To Black" beschäftigte, merkte dass Amy Winehouse ihr persönliches Requiem verfasst hatte.
Mit dem heutigen Klassiker der Woche erinnern wir an eine wunderbare Künstlerin, die auf musikalischer Ebene ein Genie, im Privatleben jedoch leider eine gebrochene, fragile Figur war. "Rehab", ein fesselnder, jedoch auch tragischer und fast ironischer Beleg für die Kreativität der am 23.07.2011 an den Folgen ihrer Drogensucht verstorbenen Künstlerin Amy Winehouse.



Donnerstag, 25. Oktober 2012

I'm Not A Band - Woody

I'm Not A Band
Stefan Jung und Kassandra Papak sind zwar offensichtlich keine Band, dafür aber ein musikalisches Duo, das den Ideenreichtum eines ganzen Orchesters in sich trägt. Tröpfelnd und beinahe dumpf beginnt der Track "Woody", welcher in der nächsten Sekunde jedoch, mit elektronischem Beiwerk geschmückt und von der wohltuenden Stimme Papaks getragen, zu einer postmodernen Disconummer avanciert. Die zwei ausgebildeten und in Berlin wirkenden Künstler möchten mit Hilfe moderner Elektrobeats, ihr Publikum bewegen. "Woody" führt dabei auf jeden Fall zu einem ersten Ruck, der von den Ohren bis in die Beine zieht und die dort befindlichen Muskeln und Sehnen in Wallungen versetzt. Wer davon nicht genug bekommen kann, dem sei I'm Not A Bands Werk "Bandband" empfohlen, das es seit August diesen Jahres zu kaufen gibt.


Mittwoch, 24. Oktober 2012

Vernetzt 31

Bei "Vernetzt" begegneten uns vielerlei musikalische und private Verstrickungen. Ob sie reine Kollaborationspartner, Geschwister, Verliebte, Ehepartner, Freunde oder auch Mitbewohner waren bzw. sind, es gab viele Gründe, wieso die vorgestellten Künstler miteinander musiziert haben. Einer fehlte uns dabei jedoch bisher. Woher nimmt eine Künstlerin wie "I Blame Coco" ihre Liebe zur Musik? Natürlich von ihrem Vater!


I Blame Coco heißt mit bürgerlichem Namen Eliot Paulina „Coco“ Sumner und ist die Tochter des Musikers Gordon Matthew Thomas Sumner. Dieser wiederum ist vielen unter seinem Künstlernamen wesentlich geläufiger. Als Sting produzierte der britische Musiker etliche Alben, bei denen eins erfolgreicher als das nächste war. Auch seine Zeit in der Band "The Police" brachte dem mittlerweile 61jährigen viele Hits ein. Kein Wunder also, dass auch seine Tochter Eliot das Musizieren als Ausdrucksmittel für sich entdeckt hat, wo ihr das Talent doch quasi in die Wiege gelegt wurde.
Hier nun aber der Papa ganz in seinem Element:

 

Dienstag, 23. Oktober 2012

Boho Dancer - Me & Your God

Boho Dancer
Benannt nach dem Johni Mitchell Song "The Boho Dancer", ist die gleichnamige Band aus Dänemark ein echter Gehimtipp in Sachen Folk. So ist es auch nicht verwunderlich, dass "Einen hab ich noch..." von einer smarten Bonner Djane erst darauf hingewiesen werden musste, dass der Track "Me & Your God" geradezu prädestiniert für unseren Tagestipp sei. Here we are! Die EP "Furry Skin", auf der selbiger Track zu finden ist, kann seit Anfang August käuflich erworben werden und bietet fünf gespenstig außergewöhnliche Songs. Nun darf man gespannt sein, was die drei Freakfolker, wie sie sich selbst bezeichnen, noch nachlegen werden. Wir behalten Boho Dancer auf jeden Fall im Auge und Ohr.


Montag, 22. Oktober 2012

Sonntag, 21. Oktober 2012

Album-Vorstellung: Bat For Lashes "The Haunted Man"

The Haunted Man
Nathasha Khan legt ihre Kleider ab und geht auf die Jagd. Mit ihrer Beute (ein junger, ebenfalls nackter Mann) auf den Schultern, lichtet Fotograf Ryan McGinley die 33jährige, britische Sängerin für ihr neues Album-Cover ab. Bat For Lashes ist zurück. Die Frau, die uns mit mehr als nur einem Augenaufschlag seit sechs Jahren verzaubert. Zu "Fur And Gold" und "Two Suns", den beiden grandiosen bisherigen Werken, gesellt sich dieser Tage ein weiteres hinzu: "The Haunted Man". 
Spiritualität scheint eine Art Leitmotiv für das künstlerische Schaffen der halb Pakistani, halb Engländerin. Ihre eigenen Wurzeln webt sie dabei stets auf interessante Art und Weise in ihre Songs ein. Nathasha Khan setzt sich mit sich selbst, ihren Ängsten und Sehnsüchten auseinander. Scheut dabei keineswegs die Konfrontation mit negativen Gefühlen, sondern nutzt deren Kraft fürs Songwriting. Aber auch Schönheit und Gefühle des Volkommenseins schwingen in ihrer Musik mit. Für "The Haunted Man" gab sich Bat For Lashes nun erneut dem Seelenstriptease hin.

Mit "Lillies" startet die neue Platte sehr reduziert. Das Hauptaugenmerk liegt, wie so oft, auf der sehr speziellen und mit hohem Wiedererkennungswert versehenen Stimme von Nathasha Khan. Die Instrumentierung wird zum Beiwerk und dient hauptsächlich der Akzentuierung der rauen, natürlichen Songs. Als hülle man die markanten Gesänge wohlwollend ein. Der Eindruck des ungeschliffenen, aber sehr reinen Songwritings setzt sich auch bei "All Your Gold" und "Horses Of The Sun" fort. Rhythmische Trommelbeats rahmen das musikalische Geschehen. Damit setzt Frau Khan an, wo der Vorgänger "Two Suns" aufhörte. Durchbrochen wird dieser Eindruck erst vom Track "Oh Yeah". Synthielastig erinnert dieser fast an die 80er und zeigt uns eine neue Seite von Bat For Lashes. Eine weitere Tür, die aufgestoßen wurde in einem Haus voller Zimmer. Vielleicht eins der tanztauglichsten Stücke, das die überlegte Britin je geschrieben hat. "Laura" mutiert dann zur Überballade, bei der kaum ein Hörer ungerührt bleiben dürfte, so schön sind Text und Klavierspiel. Etwas düsterer und aufschürfender präsentieren sich "Winter Fields" und das Albumtitel gebende Stück "The Haunted Man". Mit "Marilyn" erhält ein weiterer Titel auf der Platte, einen Frauennamen. In einem Gewirr von Verzerrung zersplittern dabei die Vocals in tausende Teile und verlieren sich in einem Meer aus Synthesizern. Eine Spielerei, die auch in "A Wall" fortgesetzt wird und erst bei "Rest Your Head" allmählich aufgelöst wird. "Deep Sea Diver" schließt sinfonieartig die LP. Wie das letzte Licht des Tages strahlt der Song noch einmal intensiv, bevor er verglüht und es dunkel wird.
"The Haunted Man" stellt den logischen, nächsten Schritt des Gesamtwerkes von Bat For Lashes dar. Neue Elemente ergänzen das, was man an den bisherigen Alben wertschätzte. Eine wunderbare Platte, die mit einem ganz eigenen Entwurf moderner Popmusik aufwartet.

Zum Einhören kommt hier nun ein, von Bat For Lashes bei Youtube eingestellter, Album-Sampler:


Samstag, 20. Oktober 2012

Clinic - Miss You

Clinic
Einen psychodelischen Trip bescheren uns Clinic mit ihrem neuen Track "Miss You" und dem dazugehörigen Video. Seit mittlerweile fünfzehn Jahren ist die Liverpooler Band nun musikalisch aktiv. Ganze sieben Studioalben zieren dabei den bisherigen Weg des Quartetts. Die Noiserock-Formation geht gerne Experimente ein und hat so ihren ganz eigenen Sound entwickelt, der trotz vermeindlicher Grenzüberschreitungen, und gespickt mit Widersprüchen in Klang und Text, wunderbar funktioniert. Schräg, schräger, Nervenheilanstalt... oder eben ab in die "Clinic"!



Freitag, 19. Oktober 2012

Klassiker der Woche Nr. 34 + Gewinnspiel

Der Autor des heutigen "Klassikers der Woche" liegt gerade krank im Bett. Er wünscht sich schnell wieder gesund zu werden und womit geht das besser als mit der richtigen Musik? Nimmt man sich dann noch ein Album zur Hand, das eine Band veröffentlicht hat, die die Besserungsglückwünsche quasi im Namen trägt, kann ja fast nichts mehr schief gehen.

Get Well Soon
Get Well Soon veröffentlichten im August diesen Jahres ihr Album "The Scarlet Beast O'Seven Heads", welches wir euch in einer dazugehörigen Album-Vorstellung bereits näher gebracht haben. Jetzt wollen wir einen Blick in den Back-Katalog der Band um Konstantin Gropper werfen, der sich gewaschen hat. 
Düstere Nebelschwaden ziehen auf, Schatten verdunkeln den Tag und es wird kühler. "Angry Young Man" vom 2010er Album "Vexations" hat wenig mit guter Laune und Sonnenschein zu tun. Von Wut, die unsagbaren Schmerz mit sich bringt, ist in den dazugehörigen Lyrics die Rede. Morbide Textzeilen werden durch orchestrale, schwere Töne untermalt und greifbar gemacht. Get Well Soon, die deutsche Antwort auf Bands wie Arcade Fire, überzeugen mit einer ungeheuerlichen Intensität, welche Gänsehaut erzeugt. Nur wenige Künstler wagen sich an die wirklich schwierigen und teils tabuisierten Themen des Lebens heran. Schreiben gern Stücke über Hass, Angst oder Ärger, wenn die süßliche Liebe sich doch so viel besser vertonen lässt. Get Well Soon scheuen sich aber nicht, die schwärzeren Facetten der menschlichen Natur in ihren Songs zu thematisieren.
Der heutige Klassiker der Woche ist als exemplarischer Versuch zu sehen, ein Gegenstück zu all den Licht beschienenen Indiepop-Tracks zu bilden. Aus unserer Sicht zudem ein enorm gelungener.

 

Wenn ihr auch ihr die Gardienen zuziehen, eine Kerze entzünden und diesen trüben Melodien lauschen möchtet, dann habt ihr nun die passende Gelegenheit dazu. Mit freundlicher Unterstützung von City Slang verlosen wir ganze drei Exemplare des Get Well Soon Albums "Vexations", auf dem sich der heutige Klassiker der Woche befindet. Was müsst ihr tun, um eventuell eins davon bald euer Eigen nennen zu dürfen?
Verratet uns, was euch hilft, schnell wieder gesund zu werden. Und zwar über einen der beiden folgenden Wege:

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 19.10.2012 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Bis einschließlich kommenden Montag, den 22.10.2012 kann teilgenommen werden. Aus all jenen, die eine Antwort und damit einen Tipp für unseren kranken Schreiberling abgegeben haben, werden am darauffolgenden Tag zufällig drei Gewinner ausgelost. Viel Erfolg!

Wer zudem weitere Informationen zu Konstantin Gropper und Get Well Soon sucht, dem seien folgende Links empfohlen:
 

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Brasstronaut - Bounce

Brasstronaut
Brasstronaut sind sechs kreative Köpfe aus dem schönen Kanada. Die frische, klare Luft, die über die Weiten des flächenmäßig zweitgrößten Landes dieser Erde weht, führt allem Anschein nach dazu, dass man den Kopf so frei bekommt, um ihn mit allerhand kreativer und vor allem innovativer Ideen füllen zu können. So klingt "Bounce" vom neuen Album "Mean Sun" extrem postmodern. Syntheziser werden mit klassischen Instrumenten auf revolutionäre Art kombiniert. Angestoßen von den Klängen dieses IndieJazz-Tracks gleitet der Verstand dahin. Ein Genuss für die Sinne!

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Vernetzt 30

Was verbindet Jenny Lewis mit Blake Sennett? Sie teilen ein Schicksal als ehemaliger Kinderstar. Darüber hinaus sind sie jedoch auch die Gründer der amerikanischen Indiepop-Band Rilo Kiley.


1993 lernten sich Lewis und Sennet im Gewusel des Showbiz kennen. Die Chemie stimmte sofort, denn schließlich hatte man bis dato ein recht ähnliches Leben gelebt und konnte sich somit gut in den anderen hinein fühlen. Und da beiden eine gewisse Grundmusikalität mitgegeben war, erwuchs neben einer jungen Liebe, auch schnell der Wunsch, Songs zu schreiben und einzuspielen. 1998 wurde dann offiziell das gemeinsame Projekt Rilo Kiley gegründet. Eine Band, die sich durch beschwingte, jedoch stets gesellschaftskritische Tracks auszeichnete. Die Liebe zur Musik war letzten Endes jedoch stärker als die zueinander. 2002 trennten sich Lewis und Sennet. Dennoch hielten sie an ihrem gemeinsamen Baby noch bis zum Jahre 2011 fest.
Wir blicken zurück auf einen ihrer größten Hits: Moneymaker.



Dienstag, 16. Oktober 2012

Lower Dens - Propagation

Lower Dens
Es breitet sich ein Virus aus! Höchst infektiös! Vor dem Weiterlesen sei gewarnt! Lower Dens haben dieses Jahr mit "Nootropics" einen wunderbaren Nachfolger zu ihrem Debüt "Twin Hand Movement" produziert, welches übrigens dieser Tage als Re-Issue erscheint. Düstere und spherische Klänge aus dem Shoegaze verdunkeln in Lower Dens Musik, Elemente des Pops. Wer einmal angefangen hat dieser Band zu lauschen, der kann so schnell nicht mehr damit aufhören. Der Track "Propagation" und dessen Video spielen mit dem Zwielicht. Von so viel Stimmungskreationismus und Feinsinn können sich einige Künstler noch eine große Scheibe abschneiden. Oder eben versuchen Lower Dens Lichter einzufangen...


Montag, 15. Oktober 2012

Sonntag, 14. Oktober 2012

Album-Vorstellung + Gewinnspiel: Balthazar "Rats"

Wer einmal mit dem Auto über eine belgische Autobahn gefahren ist, den beschleicht schnell das Gefühl, dass unser Nachbarland ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Große Schlaglöcher inmitten der Straße, am Rand stehende Plakate auf denen gewarnt wird, wieviele Gewaltverbrechen in der näheren Umgebung stattgefunden haben und dann all die eher negativ geprägten Schlagzeilen der letzten Jahre, die einem noch im Kopf herumschwirren. Gibt es denn außer Brügge und Pommes nichts, was man noch als gewinnbringend an Belgien aufzählen könnte? Doch! Und zwar die Band Balthazar! 
Balthazar
2010 klatschte die Musikwelt geschlossen für ihr internationales Debüt "Applause" in die Hände. Es hagelte eine gute Kritik nach der nächsten und das vollkommen zurecht. Den Songs der Platte haftete ein Charme an, der nur schwer replizierbar ist und so auch noch nicht anderswo aufgefallen war. Nun, zwei Jahre später, legen die fünf Belgier mit "Rats" nach. Hinter ihnen liegt eine Zeit des Sinnens über das zuvor Geschehene. Eindrücke und das exzessive Partyleben von Tour und Album-Promo mussten verarbeitet werden. An manch einem Tag fanden sich Frontmann Maarten Devoldere und sein Gefolge dabei in einem Sumpf aus Hangover und Katerstimmung wieder. Nun ist das Tourleben ausgeschwitzt, abgewaschen und mit neuem klaren Verstand wurde an die Produktion von "Rats" herangegangen.

Balthazar // Rats
Zackige Gitarrenriffs eröffnen den Opening-Track "The Oldest Of Sisters" und verhelfen einem als Hörer sofort zu neuen Schmetterlingen im Bauch. Die Band hat sich nicht verloren, sie sind zurück und bringen wieder diese lockere Attitüde mit sich, die ihre Songs so enorm sympathisch machen. Als würden ein paar Punks das Hipstertum unterwandern. Ob "Sinking Ship", "The Man Who Owns The Place", "Listen Up", "Do Not Claim Them Anymore" oder eine der anderen, wunderbaren Nummern, sie alle lösen unwillkürlich den Wunsch aus, sich in den Sessel zu schmeißen und nichts anderes zu tun als zu lauschen. Der klangliche Facettenreichtum und das Gespür für originelle Texte ist dabei weiterhin ungebrochen und macht einfach Spaß bei Zuhören. Da tanzt man auch gern im Walzerschritt übers Parkett, während sich "Any Suggestion" entspinnt, eingerahmt vom Einsatz klassischer Instrumente und der wunderbar kratzigen Leadsinger-Stimme Devolderes, bevor mit "Sides" eine leicht süßliche Melancholie das Ende der Platte heraufbeschwört. Balthazar haben sich mit "Rats" noch einmal selbst übertroffen. Gereifter, ausgefeilter und noch stärker als das eh schon famose Debüt, präsentiert sich diese Platte.
Ihr wollt euch auch verlieben? Bitteschön!



Zudem bieten wir euch die Möglichkeit, in Kooperation mit unseren Freunden von PIAS, ein Exemplar dieser Platte abzugreifen. Alles was ihr dafür tun müsst, ist uns zu sagen, was bei euch Schmetterlinge im Bauch verursacht und zwar über eine der beiden folgenden Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 14.102012 mit eurer Antwort kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Bis einschließlich Mittwoch, den 17.10.2012 habt ihr die Chance mitzumachen. Am darauf folgenden Tag wird unter allen Teilnehmern zufällig ein Gewinner ausgewählt. Wir wünschen euch viel Glück!

Wer zudem weitere Infos über die fünf Belgier von Balthazar erhalten möchte, dem seien folgende Links empfohlen:

Samstag, 13. Oktober 2012

Kosheen - Addict

Kosheen erklären mit ihrem neuen, mittlerweile vierten Album "Independence" seit Ende September ihre musikalische Unabhängigkeit. Der Opener "Addict", welcher als erste Single-Auskopplung momentan durch die Radiostationen schwirrt, sorgt für Gänsehaut. Leider ist der Track bisher nur als Preview im Web zu finden:


Freitag, 12. Oktober 2012

Es war einmal... ID40 (Indie Disko Top 40)

Eine Truppe junger, feingeistiger Menschen geht sprichwörtlich direkt in die Disko, um wöchentlich zu ermitteln, was Independent-Deutschland musikalisch bewegt. In unserem heutigen "Es war einmal..." widmen wir uns ID40 (Indie Disko Top 40). 

Wie wird ein Song zum Hit? Nun ja, es gibt sicher unterschiedliche Wege zum "Ruhm". Vor allem in Zeiten von Youtube & Co. werden täglich neue Künstler virtuell gefeiert, geliebt und dann wieder abgestoßen. Schnelllebig und sehr konsumorientiert. Vor einigen Jahren noch, hat man neue Songs aber oft bei der Lieblingsparty im Stammclub oder bei der gern gehörten Show im Radio kennengelernt, wenn der favorisierte DJ seine Underground-Tracks präsentiert und der bunten Masse zum Liebhaben überlassen hat. Genau an dieser Stelle docken die ID40 an. Denn auch heute wird Musik immer noch dort gespielt, wo Leute dazu feiern. Und zwar in den Clubs der Republik. Neben den offiziellen Singlecharts, die anhand von Verkaufszahlen ermitteln, was man repräsentativ in den meisten CD-Spielern Gesamtdeutschlands finden könnte, wenn man denn mal nachschauen würde, haben es sich die Trendcharts zur Aufgabe gemacht, genregebunden einen Spiegel dessen wiederzugeben, was die jeweiligen Anhänger dieser konsumieren und die passenden DJs auflegen.

Um den Bereich der Independent-Musik kümmern sich dabei die Herrschaften von ID40. Und damit haben sie sich allerhand vorgenommen. Denn anders als R'n'B, Pop, Dance etc. wartet der Indie mit einem reinsten Genremix auf. Schwer zu greifen, was da noch dazu gehört und was schon nicht mehr. Die ID40, welche sich den Deutschen Trend Charts angliedern, haben ihre ganz eigene Philosophie gefunden mit diesem "nicht Fisch, nicht Fleisch" umzugehen.  
"Indie geht nicht ohne Haltung, kann mehr als Musik sein, ein Kleidungsstil, eine Einstellung oder jegliche Kunstform, die unabhängig geschaffen wurde. Nur auf das alte Duell Major vs. Independent Label lässt sich Indie heute schon lange nicht mehr reduzieren.", postulieren sie in ihrer selbst formulierten Beschreibung. Und damit treffen sie aus unserer Sicht ziemlich genau das, worum es auch den meisten Künstlern in diesem Bereich geht. Grenzen aufzureißen und ein Lebensgefühl zu entwickeln, das sich auf unterschiedlichen Ebenen identifizieren lässt.
Mit der Frage "Was legt ihr aktuell auf?" wandten sich die ID40 an die Indie-DJs der beliebtesten deutschen Indie-Parties. Über 100 von ihnen antworteten und tun dies auch weiterhin. Mittels eines sehr gut durchdachten Musterungssystems, präsentieren die ID40 seitdem wöchentlich einen Überblick zu den aktuell meistgespielten 40 Independent-Tracks und dazugehöriger Alben. Zu finden auf ihrer Website. Welche Vorteile bringt das Ganze mit sich? DJs erhalten einen Einblick in die Plattenregale ihrer Kollegen und können sich dadurch inspirieren lassen. Konsumenten hingegen erfahren, was aktuell "in" ist und vielleicht schon morgen "the next bigh thing" sein wird. Dieses Prinzip des gläsernen Musikkonsums gefällt und trifft absolut den Nerv der Zeit. Mittlerweile haben die ID40 zudem auch einen eigenen tape.tv-Channel, bei dem die aktuellen Charts nachgehört werden können. Die perfekte Einstimmung für jeden Partyabend und Inspirationsquelle für Wünsche, die man später dem DJ ins Ohr flüstern kann, um dann die Hüften dazu auf der Tanzfläche schwingen zu lassen. Natürlich können die Damen und Herren von ID40 auch mit einer Facebook-Präsenz brillieren. Dort besteht jede Woche die Möglichkeit an Gewinnspielen teilzunehmen, um das eigene CD-Regal etwas aufzumotzen.
Wir von "Einen hab ich noch..." sind große Freunde der in Hamburg sitzenden Indie Disko Top 40 geworden und können euch nur wärmstens empfehlen, ihren verschiedenen Seiten einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

James Cook - Arts And Sciences

James Cook
James Cook fällt auf. Sowohl optisch als auch akustisch. Der Mann, der nicht nur als Musiker, sondern auch als Schauspieler, Videokünstler und Produzent fungiert, veröffentlichte Anfang diesen Jahres sein erstes, wirklich eigenständiges Solo-Album. Aktuelle Single-Auskopplung ist das titelgebende Stück "Arts And Sciences". Ein Song, der uns auf eine Reise in die Welt der Elektro-Klänge einlädt. Am Steuerbord sehen wir Entdecker James Cook, der sein Schiff zielsicher durch neue und innovative Sounds manövriert. Dass der mittlerweile in Berlin wohnende Monsieur, eine länger andauernde Zusammenarbeit mit den Herren von IAMX hinter sich gebracht hat, hört man seiner Musik hier und da schon an. Allerdings kommen seine Titel dabei wesentlich beschwingter und fröhlicher daher. Als sei er der eine unter ihnen gewesen, bei dem Antidepressiva und eine gemeinsame Gruppentherapie, ihre Wirkung gezeigt haben.


Mittwoch, 10. Oktober 2012

Vernetzt 29

"Rabbit For Coat" ist das erste Solo-Album der in Las Vegas geborenen Sängerin Jenny Lewis. Als Jungschauspielerin und Kindermodel stand die charismatische, rotblonde Amerikanerin schon früh im Rampenlicht und lernte dabei leider auch schnell die Schattenseiten der Branche kennen. Der damit einhergehende Ruhm und die omnipräsente  Begutachtung durch Außenstehende erlebte Lewis als sehr einschneidend. Auf ihrem Solo-Debüt verarbeitet Lewis genau jene Zeit, die damit verbundenen Gedanken und zieht einen Strich unter das Geschehene. Um nicht ganz so verloren ins Showbiz zurückzukehren und vielleicht auch als eine Art Rückenstärkung, holte sie die Zwillinge Chandra und Leigh Watson an ihre Seite, die die insgesamt 12 Tracks der Platte gemeinsam mit ihr einsangen.


Mit gehobenen Fäusten und Kampfansage wappneten sich Jenny Lewis & The Watson Twins dabei den Kritikern, was gar nicht nötig gewesen wäre, denn mit "Rabbit For Coat" zeigte Jenny Lewis, dass sie mehr als nur ein ehemaliges Kinderstarlett ist.

 

Nach der Zusammenarbeit im Jahre 2006 trennten sich die drei und gingen musikalisch wieder unabhängig voneinander ihre Wege. Lewis dabei gestärkt und überzeugt vom eigenen Können und die Watson Twins weiterhin geschwisterlich Hand in Hand, Stimme an Stimme. Die akustische Liaison mit Jenny Lewis hatte ihnen einiges an Aufmerksamkeit eingebracht und so folgten bisher mit dem Album "Fire Songs" und der Cover-Platte "Night Songs" zwei interessante AlternativeCountry-Platten. Hier nun "Tighten Up", ein Cover des gleichnamigen Black Keys Songs, der durch seine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre beeindruckt.

 

Dienstag, 9. Oktober 2012

Gewinnspiel: Metric "Synthetica"

"Einen hab ich noch..." erstrahlt in einem neuen, professionellen Design. Dieses Ereignis soll gebührend gefeiert werden. Was wäre da besser geeignet als ein Gewinnspiel? Und zwar verlosen wir mit Unterstützung unserer Freunde von PIAS eine Platte, die uns in den letzten Monaten enorm begeistert hat. Nun wollen wir einen von euch mit der Liebe zu der vielleicht innovativsten, kanadischen Indie-Band der letzten Jahre anstecken.

Wir schauen zurück in den Monat Juni, als "Synthetica" von Metric erschien. Die Band um Frontfrau Emily Haines, schwimmt ungern mit dem Strom. Als Anfang der 2000er Jahre Bands wie Franz Ferdinand oder The Hives ein Revival des 70er-Garage-Rocks feierten, holten die vier Kanadier die Synthesizer heraus und experimentierten mit ihnen. Stets wurde ihnen von Labels zu verstehen gegeben, dass sie keine kommerziell erfolgreiche Musik produzieren könnten. Doch da haben sich wohl einige getäuscht. Metric sind populärer denn je und das, obwohl sie ihren Weg stets ohne große Unterstützung gegangen sind. Am Ende hat es sich jedoch ausgezahlt, die eigenen Wünsche und Vorstellungen zu verfolgen und sich nicht verbiegen zu lassen. Heute füllen sie große Stadien und erobern mehr und mehr Hörer mit ihrer Musik. "Synthetica" ist der vorläufige Höhepunkt ihrer Karriere und vereint all die Facetten in sich, die Metric bisher auf ihren Alben "Grow Up And Blow Away", "Old World Underground, Whrer Are You Now?", "Live It Out" und zuletzt "Fantasies" gezeigt haben. Wer noch einmal eine ausführliche Kritik zu der neuen Platte lesen möchte, dem seien erneut die Album-Vorstellung und deren Nachtrag empfohlen.


Und wer nun zuhause genauer nachhören möchte, weshalb Metric so erfolgreich sind, der macht am besten bei folgendem Gewinnspiel mit. Spieglungen und Reflektionen sind das Hauptmotiv von "Synthetica". Deswegen besteht die diesmalige Aufgabe darin, dass ihr euren eigenen Namen spiegelt und über einen der beiden Wege an "Einen hab ich noch..." weiterleitet.

Möglichkeit 1: "Einen hab ich noch..."-Facebook-Seite liken (falls noch nicht geschehen) und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto vom 09.102012 mit eurem gespiegelten Namen kommentieren.

Möglichkeit 2: Eine Mail mit eurer Antwort an blogfrog87@googlemail.com.

Ab heute könnt ihr bis einschließlich Samstag, den 13.10.2012 mitmachen. Am darauf folgenden Tag wird unter allen Teilnehmern zufällig ein Gewinner ausgewählt.

VIEL ERFOLG !! GLOFRE LIEV


 
Wer nicht genug von Metric bekommen kann, klickt sich am besten durch folgende Links:

Montag, 8. Oktober 2012

Gecovert: When You Were Young

Original: The Killers - When You Were Young




Cover: The Noisettes - When You Were Young

Sonntag, 7. Oktober 2012

Album-Vorstellung: Sophie Hunger "The Danger Of Light"

Auf der Bühne stehen zu dürfen, um ihre Songs zu performen und dabei die Magie zwischen sich und dem Publikum spüren zu können, das sind für Sophie Hunger die Beweggründe, Musik zu machen. Wer die Vollblutmusikerin einmal live erlebt hat, der kennt die ungefesselte Energie, welche ihr und ihrem Auftritt anhaftete. Man wird mitgerissen in einen Strudel aus Melodien und Texten, der intensiv den Verstand umspült und von dem man lange zehren kann. Und sollte die Erinnerung daran dann doch einmal schwinden, so nimmt man sich am besten eins der bisher erschienenen, grandiosen Alben der Schweizerin zur Hand und versetzt sich mittels der darauf befindlichen Tracks erneut in ein positives Delirium. Die in Bern geborene Sängerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Grenzen zwischen Live-Musik und jener auf CD, Vinyl oder MP3 zu verwischen. Und das ihr das bereits mehrfach gelungen sein muss, beweist der internationale Erfolg ihrer Alben "Monday's Ghost" und "1983". Sie wurden zu einem regelrechten Karriere-Sprungbrett für Hunger. Schnell zeigten sich musikalische Größen aus den unterschiedlichsten Ländern interessiert und so ist es auch nicht verwunderlich, dass bei der Produktion des neuen Albums "The Danger Of Light", Städte wie Los Angeles oder Montreal auf dem Reiseplan standen. Adam Samuels, der auch schon die famosen Warpaint produzierte, mimte dabei "Reiseleiter" und schaffte es, Hunger und ihre Band zu Höchstleistungen zu verhelfen. Die Ergebnisse all dessen sind nun auf der, mit elf Tracks versehenen, neuen Platte zu hören.

Sophie Hunger // The Danger Of Light
Wer hat Angst vor dem Licht? Mit dem Opener "Rererevolution" wird eins direkt klar, in "The Danger Of Light" steckt Temperament. Dabei variiert selbiger Song stark zwischen schnell und langsam, zwischen laut zu leise. Und wieder offenbart sich das ausgefeilte und sehr differenzierte Songwriting, welches man bereits von der 29Jährigen gewohnt war. Getragen schleicht sich "Souldier" als zweiter Track ins Rampenlicht, leuchtet auf und verglüht auf unheimlich intensive Art und Weise. "LikeLikeLike" kommt beschwingt und sehr handgemacht daher, bevor mit "Das Neue" ein deutscher Track Einzug auf das Album erhält. Hunger scheut sich keineswegs englische, deutsche, französische und auch schwizerdütsche Texte zu kombinieren oder aneinanderzureihen. Und in jeder einzelnen Sprache brilliert sie durch ihre Gewandtheit und ihren Sinn für Metaphorik. Aber auch musikalisch bietet "The Danger Of Light" eine große Vielfalt. Ob Rock, Blues, Pop oder Jazz. Hungers Band spielt jede einzelne Note mit einer tiefen Begeisterung, die schnell auf den Zuhörer überschwappt und ihn nicht zuletzt bei Tracks wie "Holly Hells" völlig vereinnahmt. Ein Highlight, das nicht unerwähnt bleiben darf, ist "Z'Lied Vor Freiheitsstatue". Dort versetzt Hunger den Hörer in die Perspektive eines, von melancholischen Gedanken umgebenen New Yorker Wahrzeichens. "The Danger Of Light" brilliert durch seinen Facettenreichtum und weiß zu begeistern. Um einen ersten Eindruck vermittelt zu bekommen, versuchen wir eine Antwort auf die Frage "Can You See Me?" in gleichnamigem Track zu finden.

 

Mehr Infos zu dieser Ausnahmekünstlerin aus unserem beschaulichen Nachbarland, gibt es einen Klick weiter.

Samstag, 6. Oktober 2012

Melody's Echo Chamber - I Follow You

Melody Prochet alias Melody's Echo Chamber
Melody Prochet schmeißt den DreamPop in einen bunten Topf aus Hippie-Farben. "I Follow You", Vorbote fürs kommende und selbstbetitelte Album "Melody's Echo Chamber" (Veröffentlichung: 02.11.2012 bei Domino Records), ist eine kleine Offenbarung. Zwischen Klassik, Retro-Sounds und elektrifizierten modernen Klängen, steht die junge Pariserin in ihrer "Echokammer". Und das hat auch seinen Grund. Prochet gehört zu den wenigen Musikern, die heutzutage noch eine langjährige Musikerziehung vorweisen können, die auch mit dem Erlernen verschiedenster Instrumente einherging. Auf den ersten Schein mag das wenig von dem vermeindlich schönen Freigeist der "Do-It-Yourself"-Mentalität haben, welche viele Künstler uns gern um die Ohren hauen. Melody Prochet kennt ihr Handwerk von Kindesbeinen auf. Sie hat sich damit auseinandergesetzt, welche Spuren eine klassische Ausbildung hinterlässt, wo deren Stärken, aber auch  Grenzen liegen. Mit ihren Songs rebelliert die smarte Debutantin nun auf intelligente Art und Weise und präsentiert mit ihren Songs, ihr subjektives Verständnis von akustischer Schönheit. Hut ab vor so viel Ideenreichtum, Klasse und Selbstreflektion, die letzten Endes ein jedes Echo ja immer irgendwie zurückwirft.
Zeit, die Welt durch ihr Klang-Kaleidoskop zu erleben:



Freitag, 5. Oktober 2012

Klassiker der Woche Nr. 33

Wir reisen heute zurück in die frühen 80er. Uns begegnet eine recht stramme Deborah Harry, die die 40er noch nicht überschritten hat. Gemeinsam mit ihrem Bandkollegen Chris Stein läutet sie jene Glocken, die unseren heutigen Klassiker der Woche so einzigartig und unverwechselbar gemacht haben. So konnte er mehrere Jahrzehnte überstehen, ohne auch nur den Hauch seiner Anziehungskraft zu verlieren. "Rapture" ist in vielerlei Hinsicht als Pionier zu bezeichnen. Zum einen ist es der zweite Song in der Geschichte der kommerziellen Charts gewesen, der es mit einem HipHop-Teil  geschafft hat, an deren Spitze zu klettern. Darüber hinaus wird jener dann auch noch ausgerechnet von einer weißen Frau gesungen und vor allem gerappt. Wer kann sich das heute, zu Zeiten von 50Cent, Jay-Z und Co überhaupt noch vorstellen? 
Lasziv räkelt sich die Frontfrau von Blondie im Video zu besagtem Track und haucht anfänglich Sätze wie "Toe to toe", "Back to back" oder "Face to face" ins Mikrofon. Getragen wird das Geschmachte von einem Beat-Gerüst, das Elemente des New Wave, Punks und Funks in sich vereint. Und dann geschieht es. Die kleine, blonde zerbrechliche Harry holt aus und reiht locker flockig einen Rhyme an den nächsten. 
Über den Inhalt könnte man dabei sicher einmal genauer nachdenken... Aliens die Menschen erschießen, deren Köpfe fressen und schließlich vom verschlungenen Opfer dann so vereinnahmt werden, dass dieses die Kontrolle über den Körper des Außerirdischen an sich reißt, um final durch die Nacht zu schreiten und ein Cadilac nach dem nächsten zu verschlingen... Nun ja, 1981 als "Rapture" erschien, waren die halluzinogen getünchten 70er gerade erst vorbei und sicher befand sich in dem einen oder anderen Stoffwechsel noch ein Fünkchen Rest-LSD.
Insofern sehen wir über die Kausalzusammenhänge der Geschichte mal hinweg und feiern dieses Stück Musikgeschichte, dass auch heute definitiv zu jeder guten Party gehört.



Donnerstag, 4. Oktober 2012