Donnerstag, 31. Mai 2012

Immanu El - On Wide Shoulders

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Manchmal aber auch in dessen Ohr. Rein, pathoslastig und eben wunderschön kommt Immanu Els "On Wide Shoulders" daher. Es beflügelt die Fantasien und schon segelt man gedanklich auf einem Meer aus tiefschüfenden, rauen Post-Rock-Melodien. Welle um Welle tauchen die fünf Schweden zusammen mit ihren Hörern tiefer in die unendlichen Gründe der Melancholie. Auch so darf Musik einmal packen...

Mittwoch, 30. Mai 2012

Vernetzt 10

Alles auf Anfang!
Da Leslie Feist mehr als die bereits enthüllten Fäden im Vernetzt-Kosmos gespannt hat, wird es nun wieder einmal Zeit zum Startpunkt unserer Reise durch die Musik-Welt zurückzukehren.


Der mittlerweile in Berlin lebende, kanadische Sänger und Produzent Mocky, mit bürgerlichem Namen Dominic Salole, zählt seit langer Zeit zu Feists engen Freunden. Zusammen mit einigen anderen Musikern wie Gonzales und Peaches, wohnten die beiden sogar einst in einer Wohngemeinschaft.
Demnach verwundert es nicht, dass auch musikalisch irgendwann gemeinsame Sache gemacht wurde. So schrieb Mocky unter anderem an Feists Alben "The Reminder" und "Metals" mit und co-produzierte selbige. Zudem entsand im Jahr 2006 mit "Fightin' Away The Tears" ein Duett, das sich gewaschen hat. Auf fast spielerische Weise singen die beiden über eine vergangene, sehr intensive Liebesgeschichte, deren Nachwirkungen sich noch Jahre nach der Trennung in Tränen äußern. Ob es sich dabei um ein autobiographisches Erlebnis handelt, bleibt der Mutmaßung überlassen.
Wer jedoch einst das Glück hatte, die beiden live mit diesem Titel zu erleben, der spürt, dass auf jeden Fall ein wenig Magie in der Luft liegt, wenn sich ihre Stimmen vereinen.
Und auch das Video zum Song ist ein absoluter Hingucker:


Dienstag, 29. Mai 2012

NIAS - She Would

Mit Miike Snows "Animal" im Ohr muss sich die Berliner Band NIAS ans Werk gemacht haben, als sie ihren Song "She Would" schrieben. Ähnlich und doch ganz anders überzeugt das Liedchen mit einer Mischung aus Indietronic-Atmosphäre und einer guten Funk-Würze. Immer wieder schön zu hören, dass auch in Deutschland originelle Musik fabriziert wird.

Montag, 28. Mai 2012

Samstag, 26. Mai 2012

Funeral Suits - All Those Friendly People

Der Sommer steht nun wirklich mehr als in den Startlöchern und sorgt für freudige Gefühle in der Magengegend. Viele schöne Momente warten darauf, entdeckt zu werden. Wer noch den passenden Soundtrack sucht, der dürfte diesen in "All Those Friendly People" finden können.

Freitag, 25. Mai 2012

Klassiker der Woche Nr. 17

Wenn es einen Olymp für Indie-Rock gibt, dann sind Arcade Fire wohl die Götter, die darin hausen. Dabei scheinen sie immer wieder neue wunderbare Einfälle zu haben, wie sie die Menschheit erfreuen und die Welt mit ihrer Musik verschönern können. Eine davon ist der heutige Klassiker der Woche. Mit "Neon Bible" gelang Arcade Fire ein Geniestreich, der durch seine Feinheit und seine Einzigartigkeit überzeugen kann. So viel musikalisches Talent sucht man oft vergebens, doch in der Neonbibel kann man es finden. Langeweile sparen Arcade Fire großzügig aus und schaffen ein Refugium für die Träume und Gedanken ihrer Hörer. Großartig und ein absolutes Muss für jeden Musikliebhaber!

 

Donnerstag, 24. Mai 2012

Sun Glitters - Too Much To Lose

Wirklich etwas zu verlieren hat man nicht, wenn man sich für ca. drei Minuten auf diesen Song und das dazu gehörige Video einlässt. Eine grandiose Komposition aus Sound und Bild lassen einen die Alltagssorgen vergessen und abtauchen in eine Welt voller Ästhetik.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Vernetzt 09

Robyn kann nicht nur gut mit anderen Künstlern kollaborieren, sie nimmt sich auch gerne derer Werke an.
So gesehen mit der letzten Single "Change Of Heart" der schwedischen Antwort auf das musikalische Nostalgie-Revival: El Perro Del Mar.


Hinter dem spanisch anmutenden "Hund des Meeres" steckt die Künstlerin Sarah Assbring. Diese hat ein schier unendliches Talent Melodien zu erschaffen, die direkt unter die Haut gehen. Das Original von "Change of Heart" zählt zu jenen Songs, die den Hörer gerne in einen Sog ziehen, aus dem er sich so schnell nicht mehr befreien kann.


Auch Robyn selbst äußerte sich ähnlich und sagte einst, dass dies ein Lied wäre, das sie persönlich zu ihren Lieblingen zählt. Logischer nächster Schritt war für sie, einen Remix zu produzieren. Dabei hat sie die Stärken des Tracks bestehen lassen und ihn auf völlig andere Art und Weise zu einem absoluten Highlight inszeniert. Perfekt um sich für einen Moment komplett der Musik als intensive Schaffensform hinzugeben.


Dienstag, 22. Mai 2012

Anton Sword - Maybe It's Begun

Irgendwo zwischen Zoot Woman, IAMX und Erlend Øye hat Anton Sword seine musikalischen Zelte aufgeschlagen. Zeit, dort ein wenig mit ihm zu verweilen und auf die Nacht zu warten. Denn zu dieser passen seine Klänge wahrlich am besten.


Montag, 21. Mai 2012

Sonntag, 20. Mai 2012

Ablum-Vorstellung: Gossip "A Joyful Noise"

Einst waren sie Helden. The Gossip gehörten zu den Bands, die dem Punk ein trautes Plätzchen in der Independent-Musikszene verschaffen konnten. Nicht zuletzt lag dies daran, dass sie bereits am Anfang ihrer Karriere mit Bands wie den Yeah Yeah Yeahs, The White Stripes und The Kills zusammen auf Tour gingen. So wurden sie schnell in den Indie-Kreisen bekannt und konnten sich vor neuen Fans kaum noch retten. Allerdings geschah dies in einer ganz anderen Dimension und Qualität als es einige Jahre später noch einmal der Fall sein sollte. "That's Not What I Heard", "Movement" und "Standing In The Way Of Control" waren die drei ersten Alben von The Gossip, die unverkennbar Elemente des Rocks und des Punks in sich vereinten, laut waren und irgendwie nach "Aufbruch" klangen. Ganz nach dem Motto "Reißt alle Grenzen nieder und seid, wer ihr sein möchtet", kamen Frontfrau Beth Ditto und ihre beiden Kumpanen daher. Zeigten zudem öffentlich, dass sie alle homosexuell sind und waren insgesamt ausgeflippt wie kaum eine Band vor ihnen. "Standing In The Way Of Control" etablierte sich schnell bei Parties als Hit-Lieferant und sämtliche Songs der Scheibe liefen die Plattenteller rauf und runter. The Gossip gefiel der neue Ruhm, den ihr Album mit sich brachte, sie wollten jedoch keine typische Indie-Band sein und strichen ganz schnell das für die Genrekünstler typische "The" aus ihrem Namen. Als "nur noch Gossip" wurde weltweit getourt, wobei sich Frontfrau Beth gerne auf sämtlichen Konzerten auszog und damit das Publikum zu schocken wusste.
Und dann änderte sich plötzlich alles...
Mit "Music For Men" erschien im Jahr 2009 ein Album der Band, das sich deutlich von seinen Vorgängern unterschied. Die Platte hatte einen klaren Disco-Einschlag, den man der Band nicht unbedingt zugetraut hätte. Allerdings funktionierte auch dies vorerst. Immerhin hatten andere Bands auch gerade entdeckt, dass der Electro im Kommen war und verpassten ihren Alben dementsprechende synthie-lastigere Anstriche. 
Nebenbei wurde Beth Ditto auch in der Medien-Öffentlichkeit immer bekannter, was sicherlich auch an Karl Lagerfelds Liebe zu der Rubensfrau lag. Sie schien ein neues Frauenbild zu verkörpern, nachdem die Menschen schon lange verlangt hatten. Fern der Modepüppchen und mit einer ordentlichen Portion Emanzipation und Selbstbewusstsein. So avancierte Beth Ditto mit ihrer Andersartigkeit zum Mainstream-Phänomen und nahm ihre Band Gossip gleich mit ins Rampenlicht. Ganze zwei Jahre hielt sich "Heavy Cross", die Dauerbrenner-Single, in den deutschen Top 100.
Viele ursprüngliche Fans wandten sich ab und wurden durch neue ersetzt. Die Band bestreitet dies bis heute. Aber mal im Ernst, da kann Wuchtbrumme Beth Ditto noch so gerne "Menstruationsblutungen" während eines Fotoshootings mit Lippenstift an die Kacheln einer Badewanne schreiben, so recht glaubhaft wirkt sie dabei nicht mehr.

Man darf rätseln wieso der nächste Schritt in Richtung Pop getan wurde, bei dem das aktuelle und gerade neu erschienene Album "A Joyful Noise" von Xenomania produziert wurde. Einer Hitschmiede rund um den Musiker Brian Higgins, die sich für Charterfolge von Kylie Minogue über Cher bishin zu Girls Aloud verantwortlich zeigt. Ist es vielleicht die Hoffnung noch einen Moment im "Hauptstrom" schwimmen zu können? "A Joyful Noise" klingt auf jeden Fall stark danach.
Eine Platte, die irgendwie an einen Kaugummi erinnert. Erst freut man sich auf den neuen Gaumenschmaus und den damit verbundenen Geschmack im Mund, doch dann lässt dieser schnell nach und die zu kauende Masse wird zäh und langweilig. Es gibt keine Highlights auf dem aktuellen Album. Es ist eine Scheibe, die man von anderen Musikern wie vielleicht Madonna erwartet hätte, aber nicht von den ehemaligen Punkern Gossip. Und dabei hatten die jüngsten Ausflüge von Ditto in die "Simian Mobile Disco" darauf hoffen lassen, dass die Band den Absprung noch schafft, bevor sie völlig zum Bubble-Pop verkommt. Nun denn, es bleibt zu hoffen, dass auch der Mainstream bald genug von den drei Amis hat und diese sich wieder darauf besinnen, wo sie eigentlich herkommen und wer sie einst waren. Aktuell gruselt nämlich nicht nur das Albumcover von "A Joyful Noise", sondern eben auch die beschriebene traurige Entwicklung einer ehemals echt tollen Band.

Hier nun ein Monument der Einfallslosigkeit, das auch Beth Dittos einzigartige Stimme nicht mehr retten kann:

Freitag, 18. Mai 2012

Klassiker der Woche Nr. 16

Manchmal darf es von allem ein wenig mehr sein. So gehört "Sleepyhead" von Passion Pit zu den Songs, die den Hörer beim ersten Kennenlernen gerne komplett überrollen, ohne Rücksicht auf Verluste. Diejenigen, die diese erste Attacke der Scratch-Sinfonie überstehen, entdecken aber schnell, dass es sich hierbei nicht um Electro-Geschrammel, sondern ein melodisches, gut durchdachtes Stückchen Musik handelt.
Lauter und schriller denn je kommt hier der heutige Klassiker der Woche:

Mittwoch, 16. Mai 2012

Vernetzt 08

Robyn hat unheimlich viel kollaboriert und ist aus der europäischen Musikszene kaum mehr wegzudenken.


Unter anderem unterstützte sie I Blame Coco bei ihrem musikalischen Coming-Out mit der Single "Caesar" und übernahm den Refrain der Nummer.

 

Dienstag, 15. Mai 2012

Glass Candy - Warm In The Winter

Dieser Track hat einen ordentlichen Italo-Disco-Einschlag, wie man ihn noch vom Soundtrack zum Film "Drive" im Ohr hat. Italo-Disco ist ein Musikgenre, das irgendwie komplett verloren und beinahe lächerlich schien, jetzt jedoch vielerorts einen wirklich furiosen Einzug in die Musik-Szene feiert.

Montag, 14. Mai 2012

Sonntag, 13. Mai 2012

Album-Vorstellung: Santigold "Master Of My Make-Believe"

Ihr erstes Album führte uns an die Grenzen des Cross-Overs. Nun ist die Königin der Genre-Mischung mit neuer Scheibe zurück. Königlicher denn je.

Schon das Artwork von "Master Of My Make-Believe" macht klar, dass Santi White, wie Santigold mit bürgerlichem Namen heißt, Meisterin im Rollentausch ist. Zwei amazonenhafte Wächterinnen im goldenen Badeanzug, ein auf einem Thron sitzender Herr im Anzug und eine gemalte Kolonialzeit-Ikone, all das ist Santigold gleichzeitig und verbildlicht damit, was einem beim Hören der neuen Platte begegnen wird. Nämlich Abwechslung.
Mit Karen O. von den Yeah Yeah Yeahs an ihrer Seite startet der erste Track "Go!" eine Reise von Up- und Down-Tempo-Nummern. Dabei ergänzen sich Santigolds und Karens Stimmen perfekt und haben beinahe etwas Bedrohliches an sich. "Disparate Youth" schließt an, der Song den mittlerweile auch der letzte Hipster aus der Werbung kennen dürfte. Doch trotz dieser Degradierung zur Produktverschönerung, ist und bleibt der Song eine perfekte Disco-Nummer, die Spaß macht. Danach wird es erstmals ruhiger und Santigold beschwört mit "God From The Machine" eine akzentuiertere Stimmung und Apartheit. Der Track entstand zusammen mit Greg Kurstin, Hälfte der schwirrenden Band "The Bird and the Bee" und unter anderem verantwortlich für Lilly Allens "The Fear". Insgesamt scheint Santigold auf die richtigen Leute gesetzt zu haben, denn auch der Track "Fame" wird von zwei bekannten Gesichtern unterstützt. Dave Sitek (TV on the Radio) und die Französin Soko haben an dem Stück mit herum gewerkelt und einen Song irgendwo zwischen Hymne und R'n'B-Track erschaffen. Sitek hat zudem auch bei dem Track "This Isn't Our Parade" mitgemischt. Ein absolutes Highlight auf "Master Of My Make-Believe". Für Santigold typische Trommeln werden mit Synthies zu einer tiefgehenden Melodie vermischt, die sich dann auch in "The Riot's Gone" fortsetzt und dem Hörer insgesamt eine Insel der Ruhe schafft.
Auch Reggae-Elemente dürfen auf einer Stilmix-Platte wie dieser nicht fehlen und machen "Pirate In The Water" zu einem karibischen Erlebnis. Mit "Keepers" nimmt Miss White ihre Hörer gefangen und verpasst ihnen einen Indietronic-Schlag der irgendwie auch auf das letzte Album der Yeah Yeah Yeahs gepasst hätte. Und dann wird man sofort wieder aus dieser Assoziation herauskatapultiert und in Richtung sexueller Aggression einer Peaches geschmissen, denn dank der Kooperation mit Boys Noize ist der Track "Look At These Hoes" nicht nur textlich, sondern auch in Sachen Beats mit der Berliner Sexikone vergleichbar.
Songs wie "Freak Like Me" und "Big Mouth" erinnern wiederum stark an das unvergessliche "Unstoppable" vom ersten Album der 36jährigen Amerikanerin.

Santigold erfüllt mit "Master Of My Make-Believe" alle Erwartungen, die man an ein zweites Album von ihr gehabt haben könnte. Es kommt keine Langeweile auf, wenn man sich den insgesamt 11 Titeln hingibt. Santigold verzichtet auf die Kategorisierung ihrer Musik und schlängelt sich von Track zu Track zwischen den Grenzen der Musikgenres wie Dub-Step, HipHop, Inide, Glamrock und Sonstigem hindurch.
Großartig!

Man kann dieses Album nicht mit einem Track skizzieren, aber da es weiter oben im Text schon als eins der Highlights angekündigt wurde, kommt hier nun "This Isn't Our Parade":


Samstag, 12. Mai 2012

Land Of Talk - It's Okay

Fragen, die hier beschäftigen: Wieso ist dieser Song nie groß geworden? Wer hat da den Knall nicht gehört? Sind wir denn alle taub?


Freitag, 11. Mai 2012

Album-Vorstellung: Damon Albarn "Dr Dee"

Der 44-Jährige Damon Albarn ist reif für sämtliche Preise, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ein Lebenswerk zu ehren. Und das in diesem doch recht jungen Alter. Was will uns der Autor damit sagen?

Im Jahre 1989 gründete Albarn zusammen mit drei weiteren Musikern die Band "Seymour". Der eher konservative Bandname, der stark an den Vornamen des Direktors einer fiktiven Zeichentrick-Grundschule erinnert, wurde jedoch schnell abgelegt und wich einem griffigeren "Earcatcher". Als "Blur" war der Weg in eine neue Zukunft frei und schnell avancierten die vier Jungs aus London zu DEN Britpoppern neben Oasis.
Doch das war erst der Anfang einer steilen Karriere. Albarn wollte mehr und vor allem keine Kompromisse eingehen. So erschuf er 1998 mit den Gorillaz die erste Comic-Band der Welt und gleichzeitig für ihn die Legitimation auch fernab des Rocks musikalische Pfade zu erkunden. Die Elektro-HipHop-Äffchen schafften es eine neue Musikrichtung zu etablieren und zudem Brücken zwischen Genres zu schlagen, die vorher als absolut unvereinbar galten.
Im nächsten Projekt mit Namen "The Good, the Bad and the Queen" erweckte Albarn dann zusammen mit dem nigerianischen Musiker Tony Ellen mal eben den Sound der 60er wieder, verpasste ihm einen neuen Anstrich und sorgte für Gefühle von Abschlussball-Euphorie bishin zu Kriegsaufbruchsstimmung.
Mit Ellen weiterhin im Gepäck trommelte Albarn weitere Musiker wie Flea, Erykah Badu und M.anifest zusammen, um unter dem Namen "Rocketjuice and the Moon" das erste ausschließlich Funk geprägte Projekt seiner Karriere ins Leben zu rufen.
Neben etlichen Gastauftritten bei Massive Attack, Fatboy Slim, Nathan Haines und anderen, sammelte Albarn dann Erfahrung in Sachen Soundtrack. Zusammen mit der Filmmusik-Legende Michael Nyman schrieb er die Musik für den Film "Ravenous", bevor er dann im Alleingang die passende klangliche Untermalung zum isländischen Independent-Film "101 Reykjavík" beisteuerte.
Achso, man sollte es nebenbei noch erwähnen... dieser Mann hat nebenbei auch eine Solokarriere, in die er anscheinend sein letztes Stück Freizeit investiert. Resultat dieser waren neben einem regulären Studioalbum "Democrazy" auch zwei Musical-Opern. Zum einen "Journey To The West" aus dem Jahre 2008 und nun das neue Werk "Dr. Dee", welches in der heutigen Albumvorstellung genauer unter die Lupe genommen werden soll.
Das lange Vorwort dazu zeigt, dass Damon Albarn die Musikbranche mehr als in der Hand hat und jeden mit Freude an seiner künstlerischen Selbstverwirklichung teilhaben lässt. Sollte er irgendwann den Preis fürs Lebenswerk erhalten, dann stehen vermutlich weit über 30 Alben hinter ihm.

Nun zu "Dr Dee". Albarn ist nicht der erste Independent-Musiker, der sich in das doch eher schwer zugängliche Terrain der Oper und des Musicals wagt. The Knife oder jüngst Cocorosie überzeugten mit Projekten in diesem Sektor, die aber nicht jedem ihrer Fans zugesagt haben dürften.
Inspiriert ist die gleichnamige Oper "Dr Dee: An English Opera" vom Leben und Wirken des John Dee, der britischer Mathematiker, Astrologe und allem voran Berater der britischen Königin Elizabeth I. war. Schon mit Beginn der Platte wird eins klar: hier handelt es sich tatsächlich um den Versuch ein klassisches Genre neu zu beleben und mit modernen Elementen aufzupeppen. So sind neben dafür charakteristischen Gesängen oder Instrumenten wie Cembalo, Harfe sowie diversen Bläsern, auch kleine, jedoch sehr dezente elektronische Akzente gesetzt worden.
Stücke wie "A Man Of England" klingen in den ersten Sekunden zwar als seien sie einem Gorillaz-Album entnommen, allerdings verflüchtigt sich dieser Eindruck schnell, da die typischen Background-Beats ausbleiben und stattdessen eine tiefe Männerstimme den Hörer fesselt, um ihm eine Geschichte zu erzählen.
"Dr Dee" ist ein wahres Experiment für alle Zuhörer, denn das Album ist weder Fisch noch Fleisch. Keine Oper im klassischen Sinne, aber auch keine Rockplatte. Es ist der Versuch einer Synthese, der Albarn erstaunlich gut gelingt, jedoch kaum an seine sonstigen Erfolge anschließen können wird, was die Verkaufszahlen angeht. So kämpfen traditionelle Chorgesänge in Songs wie "Tree of Beauty" zusammen mit typischen Indiemelodien bei "The Marvelous Dream" um die Gunst des Hörers und die Anerkennung, dass Musik nicht immer in "neu" und "alt" unterschieden werden muss.

Um die Unterschiedlichkeit der Platte auf sich wirken lassen zu können, kommen hier nun zwei Tracks zum Anhören:

The Marvelous Dream
 

A Man Of England

Donnerstag, 10. Mai 2012

Tennis - Deep In The Woods

Mit einem Hauch von 90er-Flair (jener der positiven Art) erinnern Tennis mit "Deep In The Woods" an Bands wie die Cardigans, als diese noch ganz am Anfang ihrer Karriere standen. Also praktisch ein Stück hörbare Nostalgie.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Vernetzt 07

Konichiwa Bitches!


Das schwedische Deluxe-Pop-Paket mit Namen Robyn aka Robin Miriam Carlsson schien aus Sicht Röyksopps genau die richtige Portion Durchgedrehtheit für ihren Song "The Girl And The Robot" mitzubringen. So wählten sie die markante Stimme des kleinen Energiebündels als Unterstützung für eben jene erste Singleauskopplung vom Album "Junior":



Aber auch Robyn selbst weiß, wie man von sich Reden macht. Nachdem sie lange Jahre von ihrem damaligen Plattenlabel zur Zwangsarbeit im Bereich R'n'B verdonnert wurde, emanzipierte sie sich 2005 mit dem ersten, komplett in Eigenarbeit produzierten Album. Eine Antwort auf die Frage "Who's That Girl?" gab es dabei in Zusammenarbeit mit dem geschnäbelten Duo The Knife:

Dienstag, 8. Mai 2012

Lost In The Trees - Neither Here Nor There

"Weder hier noch da." Das trifft es ganz gut, wenn man versucht diesen Song zu kategorisieren. Klassische Elemente, ein Klackern hier, die Gitarre dort. Lost In The Trees überzeugen durch Intensivität und völlig unberechenbare Brüche in ihrer Musik. Ein Versuch Neues zu schaffen, der im Gegensatz zu vielen Negativbeispielen geglückt ist.
"Neither Here Nor There" geht direkt unter die Haut.


Montag, 7. Mai 2012

Gecovert: Hold On, Hold On

Original: Neko Case - Hold On, Hold On

  

Cover: Marianne Faithfull - Hold On, Hold On


Sonntag, 6. Mai 2012

Klassiker der Woche Nr. 15

Karen O. und ihre Jungs waren echte Punker, die auf ihrem ersten Album auch klar darauf verwiesen haben. Schon das Cover zeigte, was sich dann musikalisch bestätigte. Schlagzeug, E-Gitarren und die markante Stimme der Frontfrau vermischten sich zu einer musikalischen Revolution, die langsam aber sicher den damals noch stark durch Rock und Pop dominierten Independantbereich zu ihrem Revier erklärte. Dadurch ermöglichten die YeahYeahYeahs auch anderen eher punkstämmigen Garage-Truppen wie Gossip, dass deren Musik zwischen The Hives und den Kaiser Chiefs in den Indie-Clubs der Republik gespielt wurde und das auch ohne Pseudo-"THE" im Bandnamen.
"Maps" war dabei die Karte, die den Weg in eine neue Ära wies und ist heute als Meilenstein der Musikgeschichte gleichsam Klassiker der Woche:

Freitag, 4. Mai 2012

Album-Vorstellung: Of Monsters And Men "My Head Is An Animal"

Wieder einmal ist es nicht wirklich still im eisigen Land. Die Isländer senden Monster und Männer aus um den Rest der Welt zu erobern... 
Insgesamt sechs junge Musiker aus der Hauptstadt Reykjavík fühlen sich dazu berufen, einen neuen musikalischen Feldzug anzuführen, der wieder einmal großen Erfolg verspricht. Schließlich weiß mittlerweile jeder "Gegner", dass die Isländer neben der "irren" Björk noch viele weitere akustische Bodenschätze haben. Als Geheimwaffe haben Of Monsters And Men, wie sich das Sextett nennt, ihr Debut-Album "My Head Is An Animal" im Gepäck. Darauf befindlich ist eine Mischung aus Folk-Elementen und klassischen Indiepop. Dass diese Mischung gut funktioniert, zeigten jüngst viele andere Bands wie Mumford & Sons oder The Head And The Heart. Erstaunlicher Weise überzeugen sie damit aber auch den Mainstream und sind mit ihrer ersten Single "Little Talks" sogar an der Spitze der aktuellen deutschen Single-Charts vertreten. Es scheint wirklich ein qualitativer Umschwung in der Bewertung von Musik stattzufinden. Vielleicht sieht das aber auch morgen schon wieder ganz anders aus. Der Geschmack der Massen bleibt trotz vermeintlicher Hitformeln der Plattenbosse nämlich am Ende unberechenbar. 

Was ist zur Platte zu sagen? 
Sängerin Nanna Bryndís Hilmarsdóttir, die eine erstaunliche stimmliche Ähnlichkeit zu Kate Nash besitzt, teilt sich das Rampenlicht als Bandleader mit Ragnar Þórhallsson. Die Stimmen der beiden ergänzen sich auf "My Head Is An Animal" in optimaler Weise. Of Monsters And Men können Musik machen und das zeigen sie auf ihrem Erstlingswerk mehr als deutlich. Darüber hinaus besitzen sie ein Talent für Lyrics. Sie erzählen in ihren Songs Geschichten, bringen ein Stück der nordischen Naturverbundenheit mit ein und benutzen Metaphern von segelnden Schiffen im Himmel über Kriege zwischen Bienenvölkern bis hin zu Möwen, die vom salzigen Meerwasser zum Schreien gebracht werden. Die erste Teil des Albums ist laut, heiter und schnell. Ein Schifferklavier welches an der ein oder anderen Stelle eingesetzt wird, so wie Chorgesänge, die zum Schunkeln ermutigen und das schon fast typische "Hey Hey" erwecken bei dem Hörer den Eindruck, es handele sich hier um echte Piratenmusik, die seine Hörgänge entern möchte. Etwas aus diesem vermeintlichen Konzept fällt dann aber der Song "Six Weeks". Ein Track der sich durchaus auch auf das letzte Arcade Fire Album hätte schmuggeln können. Großartig getragen und von epischer Qualität. Mit "Love Love Love" wartet dann die erste Ballade und gleichzeitig ein absoluter Ruhepunkt des Albums auf. Dieser beweist, dass Of Monsters And Men auch Herren über die ruhigen Töne sein können und damit wahnsinnig tolle Stimmungen schaffen. Im Anschluss wird es noch einmal für ein paar Songs etwas folkiger, bis man beim letzten Track des Albums angelangt ist, der wie so oft auf LPs auch einen eher sanften und ausklingenden Charakter hat. "My Head Is An Animal" sollte trotz des großen Erfolgs im Mainstreambereich, kein Musikliebhaber scheuen.
Da es schwer ist einen Song herauszupicken, der besonders hervorsticht, gibt es dieses Mal den kompletten Album-Teaser zum Einhören:

Donnerstag, 3. Mai 2012

Marble Sounds - The Time To Sleep

Wer kennt nicht das Phänomen, wenn man mit nassem Finger über ein leicht gefülltes Wasserglas streicht. Ein leichtes Klirren wird erzeugt, das dann im Anschluss wellenartig verhallt. Genau diese Art von Klang war anscheinend Grundlage für Marble Sounds "The Time To Sleep". Wer sich darüber hinaus fragt, woher er die Stimme des Sängers kennt, hier die Antwort: Es ist Peter Van Diesel, Gründer der Band Plastic Operator.
Und nun eine gute Nacht allen Schwärmern!


Mittwoch, 2. Mai 2012

Vernetzt 06

Auf unserer Vernetzt-Reise bei der Gruppe Röyksopp angekommen zu sein, ist vergleichbar mit der Zündung einer musikalischen Atombombe, zumindest bezüglich des Themas "Kollaborationen". 


In dem aus der Explosion resultierenden Atompilz (was Röyksopp übrigens auch frei übersetzt zu bedeuten hat) verdichtet sich unter vielen anderen, die in den nächsten Beiträgen noch näher beleuchtet bzw. erleuchtet werden, die Sängerin Karin Dreijer Anderson. "Tricky Tricky", "This Must Be It" und das grandiose "What Else Is There?" veredelte die Schwedin mit ihrer unverwechselbaren Stimme.


Vor allem bei Letzterem ist Frau Dreijer Andersons Herkunft nicht zu verleugnen. Die mystische und vielleicht auch leicht verrückte Atmosphäre des Songs erinnert stark an ihre eigene Band "The Knife", die sie zusammen mit ihrem Bruder gründete. Die beiden Geschwister sind sogar auf dem Cover von Röyksopps "The Understanding" zu sehen, wenn man mit der Lupe ganz genau hinschaut. Sie tragen dabei die für sie typischen Masken, denn lange Zeit war es ein Markenzeichen des Duos, ihre Gesichter vor der Öffentlichkeit zu verbergen. So ließen sie sich bei Preisvorstellungen gerne von riesigen Gorillas oder mit Geschwüren übersäten Alienfiguren vertreten.


Natürlich, wie sollte es auch anders sein, hat auch Karin Dreijer Anderson ein mehr als vielversprechendes und von Fieberträumen gejagtes Solo-Projekt vorzuweisen: Fever Ray!

Dienstag, 1. Mai 2012

Metric - Youth Without Youth

Metric sind mit neuer Single zurück. Dazu muss man nicht mehr sagen als: REINHÖREN!!!
(Alles Weitere erzählen Emily Haines und James Shaw selbst im anschließenden Kurzinterview)